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Häcker Küche von Almhofer | ©HÄCKER KÜCHEN
Die systemat AV 6084 von Häcker Küchen versprüht Kraft, Anmut und Harmonie. Gesehen bei Almhofer Architektur + Wohnen, Wels.
Die systemat AV 6084 von Häcker Küchen versprüht Kraft, Anmut und Harmonie. Gesehen bei Almhofer Architektur + Wohnen, Wels.
HÄCKER KÜCHEN

Küche: Gestern und heute

23.02.2021 um 12:16, Magdalena Mayer
min read
IM WANDEL DER ZEIT. Die Küche zählt zu den meistgenutzten Räumen in unserem Zuhause, weshalb ihr in Sachen Design und Planung besondere Aufmerksamkeit gebührt. Sie ist das Herzstück des Haushalts. Doch ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das nicht immer so war.

Im antiken Rom besitzt der Groß­teil der Bevölkerung keine eigene Küche. Gekocht wird auf einem kleinen Herd über offenem Feuer. Zwar ist die Küche an sich zur damaligen Zeit nicht einmal ansatzwei­se ausgereift, doch Küchenutensilien wie Pfanne, Topf, Sieb und Trichter gibt es bereits. Bei den Rittern ist die Küche meist der einzige beheizte Raum. Dabei fällt die Ausstattung in der mittelalter­lichen Küche eher bescheiden aus. Das Mobiliar besteht nur aus Tisch, Bank und Holzregalen an den Wänden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kommt das sogenannte Emaille­-Geschirr in Mode. Das Geschirr zeichnet sich durch ein­fache Reinigung und Hitzebeständigkeit aus. Außerdem kann es nicht rosten und erweist sich als geschmacksneutral. Gleichzeitig etabliert sich das Küchen­buffet. Der kompakte Schrank, auch bekannt als Anrichte, schützt Geschirr und Co. vor Staub und Feuchtigkeit. 1926 entwickelt die Wiener Architektin Margarete Schütte­-Lihotzky die erste Küche, so wie wir sie heute kennen. Die „Frankfurter Küche“ ist die Mutter aller modernen Einbauküchen.

Das Arbeitsdreieck

Nach dem Zweiten Weltkrieg sind die frühen 1950er Jahre geprägt durch Wohnungs­not und beengte Wohnverhältnisse. Deshalb ist das Küchendesign vorwie­gend funktional und weniger verschwen­derisch. Die kleine Arbeitsküche muss nicht allzu vielen Ansprüchen gerecht werden, sondern dient der Frau lediglich als Arbeitsplatz zum Kochen, Putzen und Waschen. Herd, Kühlschrank und Spüle sind so angeordnet, dass überflüs­sige Wege vermieden werden. Typisch für das Design ist die horizontale Zeilen­anordnung von Unter-­ und Oberschrän­ken mit durchgehenden Arbeitsflächen. Dabei sollen die freundlichen Pastelltöne dem sterilen und uniformen Kochlabor entgegenwirken. Bis in die späten 1960er wird die Küche als reiner Funktions­raum wahrgenommen, in dem man sich so wenig wie möglich aufhält. 1960 bringt SieMatic die erste grifflose Küche der Welt – die „SieMatic 6006“ – auf den Markt. Mit der damaligen Design-­Innovation revolutioniert das Familien­unternehmen die Küchenbranche und begründet einen neuen Stil. Die Küche mit integrierter Griffleiste entwickelt sich zum beliebten Klassiker.

Swinging Sixties

In den späten 1960er Jahren hält schließlich die Pop­kultur Einzug in die Küche. Die Devise: Mut zur Farbe. Neben Knallorange sind auch Grün­ und Brauntöne, wie wir sie aus Omas Backstube und Bade­zimmer kennen, sehr populär. Fliesen, Arbeitsplatten und sämt­liche Küchengeräte leuchten mit der Mode von damals nur so um die Wette. Auch der altbekannte Diner-­Look – Böden und Wände im Schachbrett-­Muster – setzt sich durch. Gleichzeitig steht das Spiel mit Kontras­ten und geometrischen Formen ganz oben auf dem Programm der Designer. Plastik gilt zu dieser Zeit als edles Material der Zukunft und wird gerne für Kunststoff­-Fronten in modernen Farben verwendet. Außerdem ermöglicht eine raumhohe Planung ausreichend Stau­raum bis unter die Decke.

Vom Arbeits- zum Wohnraum

1975 läutet Poggenpohl das Zeitalter der Massivholzküchen ein. Die urigen Küchen aus dunklen Hölzern erinnern an die klassischen österreichischen Bau­ernstuben. Meist gibt es dann auch noch die passende Sitzgruppe mit Eckbank für gemütliche Stunden dazu. Die cha­rakterstarken Fronten „Eiche Rustikal“ zeichnen sich durch die deutlichen Maserungen des Holzes aus und werden als besonders schick empfunden. Seit­ dem entfernt sich die Küche immer mehr vom herkömmlichen Arbeits­raum. Mitte der 1980er stehen vor allem Genuss, Kochen und Kommunizieren im Vordergrund. So wird schließlich die Zubereitungsinsel eingeführt und die Küche wandelt sich von der Arbeitszeile zum Lebensraum. Der Wohlstand nimmt über die Jahre immer weiter zu, was sich auch im Küchendesign wider­spiegelt. Hochglanzküchen feiern erst­mals ihren Erfolg und stehen für Exklu­sivität. Die ausufernde Farbigkeit der Jahre zuvor lässt nach und stattdessen werden Farben bedacht und dezent in Szene gesetzt.

Statement Helmut Eggertsberger von HAKA Küche | ©HAKA KÜCHEN

Treffpunkt

Der technische Fort­schritt in der Küche wird besonders zur Jahrtausendwende spürbar, als Induk­tionsherde, moderne Dunstabzugs­hauben und Dampfgarer die Küchenwelt erobern. Dank ausgefeilter Technik sind Spülmaschinen und Co. so leise wie noch nie zuvor und sorgen für eine angenehm ruhige Atmosphäre. Eine offene Raumteilung setzt sich durch, sodass Küche und Esszimmer ineinan­der verschmelzen. Die Küche wird zum Gemeinschaftsraum, in dem außer dem Kochen auch noch diverse andere Tätig­keiten verrichtet werden. Nach den Ter­roranschlägen vom 11. September 2001 ziehen sich die Menschen umso mehr in die eigenen vier Wände zurück. Gemeinsame Abende mit den Freunden werden öfter zu Hause verbracht. So kommt es, dass ein neues Element in die Küche integriert wird: Die Bar erweist sich als kommunikationsfreundliches Mobiliar zum Bewirten von Freunden und Bekannten.

Visionäres Design

Die Küche im Jahr 2021 präsentiert sich in einem zeit­losen Design mit klaren kubischen Formen. Moderne Backöfen, die mit­ denken, machen das Kochen zum Kinderspiel. Neue Technologien im Kühlschrank­-Bereich ermöglichen eine optimale Lagerung, bei der Lebensmittel lange frisch bleiben. Smarte Armaturen liefern je nach Wunsch stilles oder sprudelndes, kaltes oder kochendes Wasser gefiltert direkt aus dem Hahn. Die Gerätevollintegration sorgt dafür, dass das Geräte­ensemble flächenbündig in die Möbel­fronten eingefügt wird, sodass keine Griffe die reine Oberfläche der Küche stören. Graphitgrau und Lavaschwarz sind als Farben in der Küche nicht mehr wegzudenken, ebenso wie Beton und Stein als Oberflächenmaterial oder Spülen mit Gold­ und Kupferglanz.

Statement Bettina Palmetshofer von Hoflehner Interiors | ©HOFLEHNER INTERIORS

Erfolgsstory

Unterschiedliche Stil­richtungen vom Boho­-Look über Indus­trial Design bis hin zur Art­ -déco-­Welt haben sich etabliert. Doch eines haben alle Küchen von heute gemeinsam: Hier wird nicht nur gekocht und gegessen, sondern vor allem gelebt. Die Frage, wo die Küche aufhört und das Wohnzim­mer beginnt, ist überflüssig. Hauptsache ist, die Küche bleibt der Kommunikati­onsmittelpunkt unseres Zuhauses.

 

 

#gutzuwissen_HAKA

 

Welche Farben werden 2021 immer beliebter in der Küche und wie lassen sie sich am besten kombinieren?

2021 setzt sich der Trend dunkel gehaltener Küchen in Kombination mit warmen Farben und Erdtö­nen durch. Aber auch die Pastellfar­ben feiern ihr Comeback und wirken mit Schwarz besonders modern und elegant. Gleichzeitig wird die einst beliebte Hochglanz-­Küche durch eine matte Farbpalette abgelöst. Gemein­sam mit Metallakzenten in Kupfer und Gold ergibt sich ein harmonisches Zusammenspiel.

Inwiefern setzt sich der Trend in Bezug auf Nachhaltigkeit in der Küche weiter fort?

Bei HAKA gilt dieser Trend immer schon. Wir garantieren kurze Trans­portwege, nachhaltige Materialien, regionale Lieferanten sowie Mitarbeiter und eine Produktion, die zu 100 Pro­zent in Österreich erfolgt. Bei HAKA gibt es beispielsweise seit Jahrzehnten keine lackierten Fronten, da diese nach­ weislich giftig sind und vor allem deren Produktion für die Mitarbeiter gesundheitsgefährdend ist.

Küchen-Trend „Marmor“: Was steckt hinter dem Hype und wie setzt man diesen Trend gekonnt in Szene?

Es gibt tausende Varianten – vom Naturstein über kostenintensive und bis zu mittlerweile ebenso preiswerten Alternativprodukten. Auch die Inten­sität der Marmorierung variiert. Um sich daran langfristig nicht sattzusehen, gilt: „Weniger ist mehr.“ Marmor-­Optik ist beispielsweise bei der Arbeitsplatte oder partiell bei den Fronten sehr schön einsetzbar. Orientiert man sich am per­sönlichen Geschmack, hat man lang­fristig Freude mit dem Produkt.

 

 

#gutzuwissen_ewe

 

Welche Einrichtungsstile von heute spiegeln den Vibe von damals am besten wider?

Einrichtungsstile von einst kehren in abgewandelter Form und auf dem tech­nischen Stand der Gegenwart wieder zurück. Quasi als popkulturelles Revival der 1960er und 1970er. Einerseits feiern großflächige, grafische oder florale Muster in Form von „Ornament“-Fron­ten ihr Comeback. Andererseits leben auch die charakteristischen Farben der 1970er wie Gelb, Grün, Braun und Orange – sehr oft in Kontrast zu dunk­len Holzbeiztönen – wieder auf. Selbst der legendäre und lange Zeit verpönte mittelbraune Eiche­-Beizton „P43“ wird in ähnlicher Farbstellung und mit einem „klingenderen“ Namen wie „Caramel­eiche“ dort und da wiederentdeckt.

Was war damals ein absolutes Must-have in der Küche?

In den 1950ern war das Kernstück einer Küche in der Regel als Ergänzung zum Holzofen und zum Nassbereich mit Spülstein eine Anrichte. Bei uns in Oberösterreich wurde dieser Küchen­schrank als „Kredenz“ bezeichnet. Moderne Weiterentwicklungen hiervon findet man heute in Form eines stylishen Sideboards oder gar als kleine „Room in Room“­-Funktionszeile, wo Geräte und Stauraum hinter „Slide & Hide“­-Dreh-­ oder Einschubtüren verschwin­den. Die 1970er Jahre waren unter ande­rem geprägt von den ersten „grifflosen Küchen“, wo anstelle eines klassischen Knopfs oder Griffbügels eine Griffleis­te eingesetzt wurde. ewe war hier mit Vorreiter, indem wir seit 1973 durch­gängig eine eigene Designlinie basie­rend auf der „grifflosen Küche“ pflegen und führen. In diesen Jahren begann auch die Erfolgsgeschichte von Kunst­stoff als Frontmaterial.

 

 

#gutzuwissen_Führlinger

 

Welchen Stellenwert hatte die Küche früher im Gegensatz zu heute?

Kochen einst und jetzt hat sich ganz maßgeblich verändert, in vielen Details, die einem vielleicht gar nicht mehr so auffallen. Ich habe als Kind schon sehr gerne gekocht, aber früher war bei uns die Küche eigentlich wie heute eine „Back­-Kitchen“. Die Küche war der abge­trennte Wirkungsbereich für das Kochen – nicht Teil des Wohnraumes und auch nicht Teil des Entertainments. Wenn wir früher Gäste hatten, wurden die im Wohnzimmer und Essbereich empfan­gen, dort hingesetzt und verbrachten da dann den ganzen Abend. Ich habe hunderte alte Fotos durchgeschaut, es ist fast unmöglich, eines aus der Küche zu finden. Der Bereich war schlicht­ weg nicht repräsentativ. Heute ist das anders: Die Küche wurde zum Teil des Wohnbereiches. Kochinseln stehen frei und der Koch bzw. die Köchin unter­hält gleichzeitig die Gäste. Sowohl das gesamte Raumkonzept als auch die Wahrnehmung haben sich verändert.

Wie hat sich die Küche hinsichtlich der Gerätschaften über die Jahre verändert?

Heute jagt eine Kochshow die nächste und „Fine Dining“ ist längst in den eige­nen vier Wänden angekommen. Da hilft natürlich eine neue Generation an Geräten, die wir mit Miele in verschie­densten Varianten bedienen können. Wärmeschubladen, autarke Kochfelder, Klimaschränke, damit das Glas Wein dazu die richtige Temperatur hat ... Das alles ist heute nicht mehr außergewöhn­lich. Einer meiner persönlichen Favori­ten ist hier der Kombi­-Dampfgarer! Ein „Zaubergerät“, das braten, backen und garen kann – Sous­vide ist ebenfalls kein Problem und auch das hausgemachte Brot gelingt immer.

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