Wohnstudie: Kärntner verlieren Scheu vor Miete
Zwar wohnt noch immer mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Kärntner Bevölkerung im Eigentum, es ist aber eine bemerkenswerte Trendumkehr zu spüren. Wohnen zur Miete wird immer beliebter. Das belegt die Wohnstudie 2016 der Kärntner Sparkasse und der s Bausparkasse. Gegenüber den Erhebungen von vor zehn Jahren ist das Wohneigentum um zehn Prozent gesunken. Um elf Prozent weniger als noch 2010 leben im eigenen Haus. Gesunken ist außerdem die durchschnittliche Wohnfläche im südlichsten Bundesland von 136 auf 120 Quadratmeter. Die Wohnkosten schlagen sich mit rund einem Drittel des Haushaltsnettoeinkommens zu Buche.
Sanierungscheck & Handwerkerbonus
Josef Schmidinger, Generaldirektor der Bausparkasse der österreichischen Sparkassen AG fasst zusammen: „Die Kärntner Bevölkerung zieht das eigene Haus, auch wenn es fürs Erste nur gemietet ist, allen anderen Wohnmöglichkeiten vor.“ Doch typische Häuslbauer gibt es laut dem Experten in Kärnten nicht mehr: „Der Kärntner steht eher seltener hinter der Mischmaschine, sondern liegt lieber auf der Terrasse und genießt das Leben!“ Immer mehr Menschen verlassen sich nämlich auf den Rundum-Service der heimischen Bauträger. Schmidinger macht zudem auf beliebte Aktionen aufmerksam: „Der Sanierungscheck läuft seit März, bis August wird der Topf vermutlich leer sein. Daher sollte man sich beeilen, wenn man noch in den Genuss kommen möchte. Mit Juli ist auch der Handwerkerbonus des Bundes gestartet, hier sind rund 30 Millionen Euro vorhanden.“
Hohe Zufriedenheit
Mit ihrer derzeitigen Wohnsituation zeigen sich 84 Prozent der Befragten zufrieden. Vor allem die gute Lage des bewohnten Objektes ist hier entscheidend. Vier von zehn Kärntnern wohnen mit der Familie unter einem Dach, weitere 31 Prozent teilen sich den Wohnraum mit einem Partner und 20 Prozent führen einen Singlehaushalt. Der Traum vom eigenen Haus ist aber immer noch am Leben. Und diesen möchten sich rund 39 Prozent durch entsprechende Kredite finanzieren, 38 Prozent gaben an, über genügend Ersparnisse zu verfügen, um sich ein Haus zu leisten. „Wir setzen ganz stark auf Fixzinsfinanzierungen mit langen Laufzeiten, damit die monatliche Rate vorweg kalkulierbar ist und man über Jahre ruhig schlafen kann“, betont Gabriele Semmelrock-Werzer, Vorstandssprecherin der Kärntner Sparkasse.