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Trennung von Müll
iStockphoto.com/Alexmia

Junge Mülltrennmuffel

15.10.2021 um 12:42, Patrick Deutsch
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Jeder Österreicher produziert 507 Kilogramm Müll pro Jahr. Durch richtige Trennung könnte ein großer Teil wieder aufbereitet und recycelt werden. Aber die junge Generation zeigt sich „trennfaul“.

Laut einer Umfrage des Verband Österreichischer Ent-
sorgungsbetriebe (VOEB) bestätigen 80 Prozent der Österreicher, dass Abfall ein wichtiger Rohstoff ist. Knapp 90 Prozent wünschen sich eine ökologische Kreislaufwirtschaft, also eine Wiederverwendung von Rohstoffen. Ganz so einfach ist es allerdings nicht. In Österreich gibt es aktuell 13 verschiedene Sammelsysteme, um Plastikflaschen, Leichtverpackungen oder Dosen zu sammeln. Eine einheitliche Lösung würde die Situation immens verbessern.

Anlass zur Sorge

Die Tatsache, dass nur 72 Prozent der  unter 30-Jährigen in der VOEB-Umfrage angeben, ihren Abfall zu trennen sorgt für Beunruhigung. Vor allem weil es die Generation ist, die sich öfters für umweltpolitische Bewegungen wie zum Beispiel „Fridays for Future“ engagiert. Diesen Gegensatz erklärt VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly so: „Immer wieder bestätigen Studien, dass sich junge Menschen zwar umweltpolitisch engagieren, aber im Alltag nicht immer entsprechend handeln. Diesen Widerspruch erklären wir uns damit, dass die Mülltrennung vor rund 30 Jahren in Österreich eingeführt, damals massiv beworben und darüber diskutiert wurde – heute allerdings nicht mehr. Daher scheint sie für die ältere Generation selbstverständlich zu sein, nicht aber für die jüngere.“ Um die Jungen zu erreichen, fordert man vonseiten des VOEB eine zeitgemäße Aufklärung über soziale Medien und Apps.

Jeder Einzelne leistet mit unterschiedlichen Alltagsgewohnheiten einen positiven Beitrag zu seiner persönlichen Umweltbilanz. – Gabriele Jüly, Präsidentin VOEB 

Problembereich Restmüll

Obwohl die Österreicher in der Mülltrennung einen wichtigen Beitrage zum Umweltschutz sehen, kämpft man im Restmüll-Bereich noch immer mit einer hohen Fehlwurfquote.  „Analysen zeigen, dass der Restmüll in Österreich nach wie vor bis zu zwei Drittel Fehlwürfe enthält. Rund 50 Prozent davon sind Wertstoffe wie Papier, Metalle und Glas. Das sind in etwa 600.000 Tonnen“, erklärt Saubermacher-Vorstandsvorsitzender Ralf Mittermayr. In Europa werden jährlich Rohstoffe im Wert von fünf Milliarden Euro weggeworfen.

Für das Recycling, die damit verbunde CO2-Einsparung und letztlich den Klima- und Umweltschutz, ist die richtige Mülltrennung wesentlich. – Ralf Mittermayr, Vorstandsvorsitzender Saubermacher AG 

Smarte Lösungen

In der Abfallwirtschaft wird bereits an Möglichkeiten gearbeitet, die Fehlwurfqoute zu senken. Bei Saubermacher setzt man zum Beispiel auf ein Projekt, das mittels Wertstoffscanner den Kunden eine Rückmeldung über ihre Mülltrennungsgewohnheiten gibt. Eine Kamera im Müllwagen wertet dabei den Inhalt der Tonne aus und sendet Feedback zur Trennqualität per SMS oder App.  Mit dem Pilotprojekt „digi-Cycle“ wird, gemeinsam mit Altstoff Recycling Austria AG (ARA), ein digitales Incentive-System für die getrennte Sammlung von Getränkeverpackungen im steirischen Gnas getestet. Dabei können für die richtige Entsorgung, Prämien kassiert werden.  „digi-Cycle besitzt das Potenzial, auf jedes erdenkliche Produkt, wie zum Beispiel Batterien und Elektrogeräte, ausgeweitet zu werden, so Mittermayr.

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