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Zirbenmöbel fördern die Wohngesundheit.
Zirbenmöbel fördern die Wohngesundheit.
FELDKIRCHER

Innenausbau: Wohnen mit Zirbenmöbeln

01.09.2015 um 14:54, A B
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Wohngesundheit: Die hochalpine Kiefer ist wieder da – mit ihren wohltuenden ätherischen Ölen passt das Holz perfekt zum Wohlfühl-Boom.

Man nahm das, was vor Ort wuchs – und so wurde das Holz der "Zirbelkiefer" im alpinen Raum zur bevorzugten Holzart für den Innenausbau. Jahrhundertelang wurden Wandverkleidungen und Möbel aus dem im Überfluss vorhandenen Rohstoff geschaffen, aber auch Schindeln und komplette Almhütten. Als sich Küche und Stube im Bauernhaus voneinander trennten – das war ab dem 15. Jahrhundert der Fall – entwickelte sich die Tradition der mit Zirbenholz getäfelten und möblierten Bauernstube. Je größer der Wohlstand des Bauern, desto reichhaltiger fielen die Schnitzereien aus. Auch Truhen aus Zirbenholz ­waren eine beliebte Mitgift, denn darin ließen sich Kleider und Stickereien mottensicher aufbewahren.

In Verruf geraten

Zuletzt ist Zirbenholz arg in Verruf ­geraten – als Inbegriff des pseudoalpinen Lederhosenstils, der sich in allzu vielen Beherbergungsbetrieben, Gasthäusern und Privat­häusern üppig breitgemacht hatte. Der Absatz von Zirbenholz ging aufgrund des Imageverlusts stark zurück, und die alpinen Kiefern­bestände drohten zu über­altern, was ihre Funktion als Schutz vor Bodenerosion und Lawinen untergrub. Im Jahr 2000 schritten die Landesforstdirektionen von Nord- und Südtirol sowie der Schweiz zur Tat und ­organisierten eine "Zirbentagung", in der Wege überlegt wurden, wie die aus der Mode gekommene Holzart wieder besser vermarktet werden könnte.

Mottenabwehr

Beschlossen wurde auf der Tagung, das Erfahrungswissen rund um das Zirbenholz wissenschaftlich zu untermauern. Beauftragt wurde die Forschungsgesellschaft Johanneum Research in Graz. Sie konnte nachweisen, dass dem Holz tatsächlich jene mottenabwehrende Wirkung zukommt, die ihm nachgesagt wird. Verglichen mit Fichte, Birke, Spanplatte und Kunststoff hatte "Pinus cembra" in einem Experiment die stärkste "biozide" Wirkung auf Mottenlarven, die sich noch verstärkte, wenn das Holz zusätzlich mit Zirbenöl behandelt ­wurde. Eine Untersuchung der antibakteriellen Wirkung von Zirbenholz wurde am Institut für Genetik und allgemeine Biologie der Uni Salzburg durchgeführt. In Versuchen wurde bewiesen, dass Bakterien auf Zirbenholz in feuchter Umgebung nach 12 bis 14 Stunden absterben.

Die "Zirbelkiefer" ist im alpinen Raum beheimatet.

Ruhigerer Herzschlag

Spektakulärer war eine ­Studie, die auf die angeblich beruhigende Wirkung von Zirbenholz abzielte. Wissenschafter des Human Research Instituts in Weiz untersuchten in einer Blindstudie die Auswirkungen von Zirbenholz auf Belastungs- und Erholungsfähigkeit an 30 gesunden Erwachsenen. Testschläfer in Zirbenholzbetten schliefen laut Studie signifikant besser – das heißt mit einem ruhiSpanplatten-Betten in Holzdekor. Der Schlaf war vor ­allem im ersten Schlafzyklus tiefer. Der ruhigere Schlummer resultierte auch in einer niedrigeren Herzfrequenz während des Tages: Laut Studie liegt die durchschnittliche "Ersparnis" bei 3.500 Herzschlägen pro Tag.

Zirbe modern

Mit diesen Erkenntnissen unterfüttert, werden mittlerweile Kissen, Öle und Seifen intensiv vermarktet. In Wellness- und Saunabereichen wird die Alpen-Kiefer dank ihrer hygienischen Eigenschaften und olfaktorischen Vorzüge wieder gerne verwendet. Immer mehr Hotels offerieren ­"Zirbenzimmer" als spezielles Gesundheitsprogramm und auch die Möbelhersteller greifen wieder auf das verkannte Holz zurück, das im Vergleich zu anderen Nadelholzarten mit einem geringen Gewicht punktet und weniger zu Rissbildung neigt. Immer öfter holen ­österreichische Designer das Zirbenholz aus der rustikalen Ecke und interpretieren es neu. Zum Beispiel der Wiener Architekt Andreas Mangl, der ein dreidimen­sionales Holzpaneel mit durchscheinender Wellen-oberfläche entwickelt hat – es passt sich optisch gut in jede urbane Wohnumgebung ein und duftet dort nach Bergwald. Mehr zur oben genannten "Zirbenstudie" gibt es auf www.zirbe.info

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