Home Office: Beliebt und belastend
Das Gros der Berufstätigen (76 Prozent) will seine Arbeit zumindest zeitweise aus den eigenen vier Wänden heraus erledigen. So das Ergebnis einer Umfrage, die Raiffeisen Immobilien in Auftrag gegeben hat. Wie der Blick auf die Zahlen zeigt, ist das Interesse im Vergleich zum ersten Pandemiejahr 2020 sogar noch leicht gestiegen (74 Prozent).
Frage des Alters
Die größten Home Office-Fans finden sich allerdings nicht bei den jüngeren Altersgruppen. Während bei den 20- bis 30-Jährigen „nur“ 72 Prozent gern zuhause am Laptop sitzen, sind es bei den 31- bis 40-Jährigen sogar 85 Prozent. Weniger beliebt ist Homeoffice in der Generation 50 plus. Hier gaben nur 68 Prozent der Befragten an auch in Zukunft Home Office machen zu wollen.
Was dafür spricht …
Als größten Vorteil nennt das Pro-Lager den Wegfall von Fahrzeiten (53 Prozent). Weit dahinter rangiert die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung (23 Prozent). 12 Prozent der Befragten schätzen es, länger schlafen zu können.
… und was dagegen
Nachteilig wir vor allem die Verschränkung von Beruf und Privatleben erlebt: 28 Prozent können hier nur schwer trennen. Belastet sind hier vor allem die Männer (32 Prozent), Frauen grenzen sich deutlich besser ab (23 Prozent).
Fehlende Kontakte, nervende Kinder
Während Männer im Homeoffice häufiger den Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen vermissen (17Prozent versus 6 Prozent), fühlen sich Frauen stärker durch fehlende Arbeitsmittel wie Drucker oder Kopierer (19 Prozent) und die eigenen Kinder (16 Prozent) gestört.
Mehrheit fehlt ein Arbeitszimmer
Die Mehrheit der heimischen Homeoffice-Worker hat kein eigenes Arbeitszimmer. Nur 38 Prozent verfügen über diesen Extra-Raum. 26 Prozent arbeiten am Küchen- oder Couchtisch, 47 Prozent an einem Schreibtisch in einen anderen Raum, etwa im Schlafzimmer. Erwartungsgemäß fanden Personen mit eigenem Arbeitszimmer mit 84 Prozent den größten Gefallen am Home-Office. Aber auch wenn am Küchen- oder Couchtisch gearbeitet wurde, ist der Anteil mit 69 Prozent Zustimmung noch beachtlich.
Platzproblem
Über zu wenig Platz im Homeoffice klagen nur 9 Prozent der Umfrageteilnehmer. Wer auf unter 60 Quadratmetern lebt, leidet aber deutlich mehr (16 Prozent). Peter Weinberger und Peter Mayr, die Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich: „Wir sehen ein steigendes Interesse an Immobilien mit zusätzlichem Arbeitszimmer. Hier sind auch die Bauträger gefordert in der Grundrissplanung auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren.“