Energie: Mehrheit ignoriert Spartipps im Haushalt
Die stark gestiegenen Tarife für Haushaltsenergie treiben vielen von uns die Schweißperlen auf die Stirn. Alle reden vom Energiesparen, um die Kosten einigermaßen in den Griff zu bekommen. Doch helfen Appelle und der Blick ins Börserl? Eine Umfrage unter rund 6.000 Hausbesitzern und Mietern im Auftrag eines weltweit aktiven Haushaltsgerätekonzerns in drei Ländern auf drei Kontinenten zeigt, dass viele weiter sehr viel Energie verpulvern. Energieeffizienz? Fehlanzeige!
Erschreckend: Fast 90 Prozent der Befragten geben zu, dass sie mögliche Sparmaßnahmen, die ihnen zumindest teilweise durchaus bekannt sind, weitgehend ignorieren. Österreicher wurden übrigens nicht befragt. Es darf also gerätselt werden, ob wir ähnlich schlecht abschneiden würden.
Offener Kühlschrank, unnötige Ladezeiten
Viele der Befragten – unter anderem auch aus Großbritannien – geben den Marktforschern zufolge unumwunden zu, dass sie wissentlich energieineffiziente Verhaltensweisen an den Tag legen. So bestätigten 29 Prozent die Kühlschranktür offen zu lassen, um zu überlegen, was sie herausnehmen wollen. Jeder und jede Fünfte lässt den Gefrierschrank eingesteckt, obwohl er absolut leer ist. Und 37 Prozent sagen, dass sie Geräte länger als nötig aufladen würden.
Irrational auch folgendes Ergebnis: Fast 60 Prozent befürchten, dass sie bei der Verwendung von Haushaltsgeräten die falsche Einstellung wählen könnten. Um auf Nummer sicher zu gehen, behalten sie deshalb die einmal definierte Einstellung bei. Auch wenn diese mehr Energie verbraucht als nötig.
Junge setzen auf effiziente Geräte
Den vergleichsweise größten Vorteil von energieeffizienten Produkten sehen laut Studie – und wohl wenig überraschend – die Vertreter der Generation Z. Über 60 Prozent der Millennials lesen auch die Gebrauchsanweisung, nachdem sie ein neues Gerät gekauft haben. Was die Jungen aber auch nicht unbedingt vor Fehlern bewahrt. 76 Prozent der Befragten geben an, schon einmal die falsche Einstellung an ihrem (neuen) Gerät verwendet zu haben. Mit den erwartbaren Folgen: verdorbene Lebensmittel oder beschädigte Kleidung.
Ältere Generation tickt anders
Die älteren Semester (Altersgruppe über 64 Jahre) glauben der Untersuchung zufolge weniger an energieeffiziente Produkte, dafür aber weit mehr an energieeffizientes Handeln. Zwei Drittel der Befragten sind nicht daran interessiert, ihre aktuellen Produkte zu ersetzen. 86 Prozent bekundeten aber zu wissen, wie sie alle ihre (alten) Geräte am effizientesten nutzen könnten. Auch wenn sie – eher paradox – beispielsweise weiter stur an den ewig gleichen Einstellungen der Waschmaschine festhalten.