Eigenheim: Kleiner und teurer
Auch – oder gerade – in Zeiten wie diesen ist das Eigenheim im Grünen für mehr als zwei Drittel der Österreicher ganz oben auf der Wunschliste: Zu diesem Ergebnis kommt die zweite Ausgabe der Baustudie des market Institut im Auftrag von Wienerberger Österreich. Steigende Energiepreise und Teuerung erschweren aber die Lage und lassen manchen Wunsch schrumpfen. 36 Prozent geben an, dass sie aufgrund der gestiegenen, unsicheren Preise noch einmal umgeplant haben und das Haus dadurch kleiner und kompakter werden wird.
Abstriche bei der Wohnfläche
„Die Ansprüche in Hinblick auf Wohnfläche sind bescheidener geworden. In herausfordernden Zeiten gewinnen daher die Wohlfühlfaktoren an Bedeutung, die für den Hausbau beziehungsweise Hauskauf sprechen, vor allem wenn die Mietpreise für Wohnungen steigen“, sagt market-Vorständin Birgit Starmayr.
Wunsch nach einer Wertanlage
Gefragt nach den Motiven für den Hausbau stehen für 36 Prozent die Steigerung des Wohnkomforts im Vordergrund, gefolgt von der Schaffung individuellen Wohnraums (34 %). 31 Prozent der Befragten sehen das Eigenheim als Wertanlage für die Zukunft. Ein knappes Drittel will statt in eine hohe Miete lieber in ein Haus investieren. Auch die steigenden Temperaturen der letzten Jahre schlagen sich schon im Ergebnis nieder. Mancher äußert schon den Wunsch, am Land und nicht mehr in der „heißen“ Stadt wohnen zu wollen.
Laut Studie entscheiden sich 39 Prozent für einen selbstgeplanten Neubau. Vor vier Jahren wollte das noch 44 Prozent. Knapp ein Viertel 24 favorisiert ein fertig geplantes Haus (2018: 21 Prozent). 37 Prozent haben vor, eines bestehenden Hauses zu kaufen, um es renovieren oder sanieren zu lassen. Vor allem bei der Landbevölkerung wird nach wie vor gerne selbst gebaut.
Belastungen steigen
Ob nun im Speckgürtel oder am flachen Land: 70 Prozent geben an, dass sie die hohen Energiepreise belasten, wenn sie an den Hausbau oder Kauf denken. Zwei Drittel bestätigen zudem problematische Bedingungen rund ums Bauen. Darunter fallen neben den gestiegenen Preisen die geringe Verfügbarkeit der Materialien, die für viele Bauverzögerungen verantwortlich zeichnen.
Preisexplosion
Die Gesamtkosten, inklusive Grundstückspreise, sind im Vierjahresvergleich sprunghaft angestiegen. Mussten Häuslbauer im Jahr 2018 im Schnitt noch mit 386.000 Euro rechnen, so stehen jetzt durchschnittlich 537.600 Euro auf der Gesamtrechnung. Das entspricht einer Steigerung von 32 Prozent.