Einrichtung: Zirbe - aber richtig!
Fakt ist: Zirbe unterstützt das persönliche Wohlbefinden. Untersuchungen zufolge fördert dieses Holz einen gesunden, tiefen und damit besseren Schlaf. Es empfiehlt sich, das ganze Schlafzimmer aus Zirbe anfertigen zu lassen, nicht nur das Bett. Hinzu kommt, dass sich Motten in Schränken aus Zirbenholz unwohl fühlen, diesen Schädling seid ihr damit los.
Klar, es gibt auch Nachteile. Zirbe ist weich und eignet sich somit nicht für Böden. Schon ein abstürzendes Buch könnte einen großen Schnitt verursachen. Aus diesem Grund ist die Zirbe auch als Tischplatte oder Schneidebrett ungeeignet. Dennoch überwiegen die vielen Vorteile - der wohltuende Duft, die beruhigende Wirkung auf den Organismus und die ätherischen Öle, die dieses Holz enthält. Nicht umsonst haben wir schon vor zehn Jahren mit "Waldtraud, die Zirbenrolle" den ersten Zirbenholzpolster überhaupt geschaffen. Und mittlerweile findet man kaum einen Betrieb in der Holzbranche, der nicht zumindest ein mit Zirbenholzlocken gefülltes Pölsterchen anbietet.
Passt bei Industrieware auf!
Es macht übrigens keinen Sinn, ein Bett aus industrieller Fertigung, im Möbelhaus oder übers Internet zu kaufen, weil die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass das Zirbenholz aus der Trockenkammer kommt. Dabei verliert es einen großen Teil des Harzes und somit auch seine Wirkung.
Wichtig und gleichzeitig kostenintensiver ist es, das Holz im Freien zu lagern – und dort zu trocknen, was einige Jahre dauern kann. Große Produzenten tun sich das nicht an, warum auch? Schnelles Geld lässt sich eben leichter verdienen. Doch wo bleiben die Qualität, das Wohlbefinden, die Nachhaltigkeit? Der Geruchs-Test im Möbelhaus ist kein geeigneter, weil viele dieser Möbel mit Duftölen besprüht werden. Hier wird mit den Konsumenten nur allzu oft ein falsches Spiel getrieben.
Ich habe auch schon lackierte Zirbenholzmöbel gesehen, und das von einem österreichischen Möbelproduzenten. Am besten ist es roh oder mit Naturharzölen behandelt. Denn der Lack wirkt wie ein Plastiksack, in dem das Holz steckt.
Daher meine Empfehlung: Erkundigt euch beim Hersteller und besucht diesen sogar! Schaut, wie er arbeitet und lasst euch sein Holzlager zeigen. Dann werdet ihr wunderbare Möbel erhalten, an denen später noch eure Kinder ihre Freude haben werden.
Für Fragen stehe ich euch gerne zur Verfügung, schreibt an rgl@rgl.at
Roman Lechner ist Inhaber der Waldviertler Vollholztischlerei Lechner. Er war Designer bei einem der größten Möbelhäuser Europas sowie Produktentwickler bei einem Luxusyachtenausstatter.
Roman Lechner bloggt auf der Meinungsplattform fischundfleisch, wo jeder bloggen und mitdiskutieren kann.