Meghan Markle: Bienen, Blumen, Langeweile
Weichgespültes Wohlfühl-TV flackert mit dem neuesten Netflix-Hype derzeit über die Bildschirme. Meghan Markle, die den Herzoginnen-Hut für ein Leben abseits der Schlagzeilen – zumindest partiell – an den Nagel gehängt hat, meldet sich mit ihrer neuen Netflix-Serie „With Love, Meghan“ zurück. Als Lifestyle-Guru tänzelt sie durch perfekt inszenierte Küchenszenen und sanft gefilterte Gartenmomente. Makellos, harmonisch und ein bisschen zu perfekt: Ganz wie die Öffentlichkeit Meghan Markle kennt – und nicht sonderlich mag.
Goop mit Royal Glamour
Für ihr neues Machwerk schlüpft Meghan in die Rolle der versonnen lächelnden Mentorin, die uns zeigt, wie man Honig ganz einfach aus dem eigenen Garten erntet, während man dabei die pittoresken Bienenstöcke bewundert. Das Ganze mutet schwer nach Gwyneth Paltrows Lifestyle-Serie „Goop“ an – versehen mit einem Hauch Royal-Glamour.
Glanz statt Substanz
Ästhetisch? Absolut. Aber auch leer. Meghan verfehlt damit trittsicher genau das, was sie sich und ihren Fans eigentlich versprochen hat. Die zweite Netflix-Produktion sollte nach „Harry & Meghan“ einen Einblick in Küche, Heim und Leben der Herzogin geben. Für den Dreh wurde eigens ein umgebautes Bauernhaus wenige Kilometer vom Wohnort des königlichen Paares angemietet.
Perfekte Welt, perfekte Meghan
„With Love, Meghan“ ist zum TV-Leben erweckt Hochglanz-Inszenierung – edel drapierte Rohkostplatten und geschickt in Szene setzende Gäste vor dem Rauschen endlos dahinplätschernder Selbstbeweihräucherung. Wenig wunderlich, dass sich vor allem britische Medien regelrecht auf die Show gestürzt haben. Der „Guardian“ bezeichnet die Serie als „sinn- und freudlos“, „The Independent“ nennt sie rundheraus eine „Übung in Narzissmus“.
Und The Times? Die hat besonders viel Freude daran, Meghans luxuriösen Lebensstil auseinanderzunehmen: Eine Herzogin, die sich in ihrer perfekt ausgeleuchteten Designerküche als bodenständige Gastgeberin inszeniert und dabei Trüffelpopcorn produziert, während ihr Publikum sich fragt, ob es sich überhaupt noch Butter leisten kann. Die selbstgemachten Kerzen aus dem, im eigenen Garten gewonnenen Bienenwachs reißen das Image da auch nicht mehr raus. Kein Wunder, dass der Funke nicht so richtig überspringt.