True Crime: Die coolsten Justiz- und Krimiserien
Allein an der großen Auswahl an Justiz- und Krimiserien erkennt man bereits, wie vielschichtig das Genre ist. Blutig und grausig - das ist schon lange nicht mehr die Regel. In "Élite" etwa ist es das Verhalten der Oberschicht, das einen schaudern lässt, weniger die Morde selbst. Für alle, die den puren Nervenkitzel lieben, ist wiederum "Freud" ideal. Man muss eben nur wissen, wie viel "Crime" man verträgt! Die folgenden Netflix-Tipps bieten die volle Bandbreite.
"Good Girls"
Vorstadtmuttis mit Twist
Hauptheldinnen der Serie "Good Girls" sind die finanziell ausgebrannten Schwestern Beth und Annie aus Detroit sowie ihre Freundin Ruby.
Ruby und ihr Mann verdienen gemeinsam nicht genügend Geld, um die lebenswichtigen Medikamente für ihre schwerkranke Tochter zu finanzieren.
Beth, Mutter einer vierköpfigen Rasselbande, erfährt von der Affäre ihres Mannes und obendrein, dass sein Autohaus vor dem Ruin steht, und sie damit auf der Straße landen, wenn nicht noch ein Wunder geschieht.
Annie, die als Kassiererin arbeitet, lebt allein mit ihrem Sohn zusammen. Als der Kindesvater mit seiner neuen Lebensgefährtin plötzlich auf sein Sorgerecht pocht, droht ihr Leben zu kippen.
In ihrer Not beschließen die drei Frauen, den Supermarkt, in dem Annie arbeitet, auszurauben und erbeuten dabei ausgerechnet Geld, das ihr Kollege Rio, der sich mit Geldwäsche etwas dazuverdient, auf die Seite geschafft hat. Obendrein hat der Filialleiter Annie, die er an ihrem Tattoo erkannt hat, in der Hand.
Um ihre Schuld gegenüber Rio zu begleichen, holen sie für ihn ein Paket in Kanada. Als sie merken, dass sie Falschgeld geschmuggelt haben, planen sie, es ihm gleichzutun. Der Anfang vieler neuer Schwierigkeiten, in die sich die drei Frauen zusehends verstricken.
"Èlite"
Alles Dreck hinter der polierten Fassade
Samuel, Nadia und Christian bekommen an der Eliteschule Las Encinas ein Stipendium. Dort werden sie von den Mitschülern aufgrund ihrer Herkunft verachtet. Besonders Guzmán scheint es auf sie abgesehen zu haben. Einzig dessen Schwester Marina heißt die drei willkommen, lädt sie sogar zu ihrer Geburtstagsfeier ein. Samuel verliebt sich in sie, doch macht ihm seine Familie immer wieder einen Strich durch die Rechnung, vor allem sein Bruder Nano. Nach der Entlassung aus der Haft kämpft dieser mit Geldproblemen. Das Fass droht überzulaufen, als ausgerechnet Samuels Angebetete von Nano schwanger wird.
Mit ihren überragenden schulischen Leistungen macht sich unterdessen die Hijab-tragende Muslimin Nadia Lu, die bislang Schulbeste war, zur Feindin.
Christian wiederum scheint die neue Schule wohl noch am meisten zu genießen. Um an reiche Freunde zu kommen, beginnt er eine Beziehung mit Carla und Polo.
Die eigentliche Geschichte nimmt ihren Lauf, als bei der Abschlussfeier der Schule Marina ermordet aufgefunden wird. Alle stehen unter Verdacht, vor allem jedoch Samuels Bruder Nano.
Neben der Handlung ist es die besondere Erzählweise, die der Serie ihre Spannung verleiht: Erzählt wird die Geschichte zuerst linear und dann im Rückblick, wodurch man langsam von beiden Seiten dem Höhepunkt näherkommt.
"For Life"
Anwalt werden im Gefängnis? Aaron Wallace zeigt, wie's geht!
Die Serie basiert auf der unglaublichen Lebensgeschichte von Isaac Wright jr., der in der Serie Aaron Wallace genannt wird. Der Nachtclubbesitzer wird unrechtmäßig zu einer lebenslangen Haftstrafe für Verbrechen verurteilt, die er nicht begangen hat. Um die Zeit bestmöglich zu nutzen, wird er über ein Fernstudium Anwalt und erlangt mittels geschickter Winkelzüge die Zulassung.
Aaron macht es sich nun zur Aufgabe, die Fälle seiner überwiegend dunkelhäutigen Mithäftlinge, die ähnlich wie er zu Unrecht verurteilt worden sind, aufzuarbeiten und kann dem einen oder anderen zur Freilassung verhelfen. Am Ende gelingt es auch ihm, seine Haftstraße anzufechten und nach neun Jahren freizukommen. Fortan hat er nur ein Ziel vor Augen: Für ein Rechtssystem zu kämpfen, dass niemanden benachteiligt.
"How To Get Away With Murder"
Knallhart und nicht unterzukriegen
Unter dem Titel "Wie man mit Mord davonkommt" unterrichtet Anwältin Annalise Keating Strafrecht an der Universität. Wes, Michaela, Laural, Connor und Asher, die fünf besten und ambitioniertesten ihrer Studenten, dürfen sie bei der Verteidigung ihrer Klienten unterstützen. Um die begehrte Trophäe zu bekommen, die dem Besten von ihnen am Ende überreicht werden wird, ist ihnen jedes Mittel recht. Doch schon bald merken sie: Auch die Weste einer Top-Anwältin ist nicht immer weiß. Über den Verlauf der Staffeln verstrickt sie sich mit ihren fünf Schützlingen in immer mehr Morde: Damit wird der einst theoretische Titel der Vorlesung zum Programm: Denn hinter Gitter möchte keiner.
Freud
Ein bisschen Geschichte und viel Fiktion
Im Mittelpunkt der Serie steht ein fiktionaler Kriminalfall in Wien anno 1886, der Auftakt einer großen Verschwörung ist. Sigmund Freud, zu jener Zeit 30 Jahre alt und gerade zurück von einer Forschungsreise, ist begeistert von der Hypnose und wünscht sich nichts mehr als die Anerkennung seiner Theorien, die ihm von seinen Fachkollegen jedoch verweigert wird. Mehr Erfolg ist dem jungen Psychoanalytiker bei der gemeinsamen Aufklärung einer Mordserie mit dem traumatisierten Polizeiinspektor und einem Medium beschieden.
Die Produzenten der Serie nahmen sich für diesen Handlungsstrang jede erdenkliche kreative Freiheit, hatte Sigmund Freud in seinem ganzen Leben weder als Detektiv noch Ermittler gearbeitet. Der Faszination der Serie tut dies keinen Abbruch, bietet sie spannende Einblicke in das Leben und Wirken des weltberühmten Psychologen. Eine Anregung, sich eingehender mit der Biografie und den Erkenntnissen Freuds auseinanderzusetzen.
Zur Autorin
Cara Krist liest leidenschaftlich gerne und hat für Leseratten den einen oder anderen vielversprechenden (Geheim) Tipp auf Lager! Auf www.weekend.at stellt sie uns ihre Empfehlungen vor.