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Weekend/Steinberger-Weiß

Tech-Blog: Samsung Galaxy Z Flip3 5G im Test

20.09.2021 um 13:19, Lukas Steinberger-Weiß
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Die neue, dritte Generation von Samsungs Foldables bringt wieder ein schön designtes Klapphandy. Das Z Flip 3 ist für Nostalgiker ein Traum - endlich wieder klappen wie früher. Aber wie sieht es für alle Anderen aus? Die Review klärt auf.

Streng genommen ist das Z Flip 3 nicht die dritte Generation des faltbaren Klapphandys, denn das erste Z Flip wurde letztes Jahr refreshed und um ein Z Flip 5G ergänzt. Aber der Einfachheit halber und um mit dem Fold 3 5G gleichzuziehen, hat man die neue Generation einfach als dritte benannt. Abseits der Namenspiele hat das vor allem Auswirkungen auf die Wertigkeit des Geräts, die ist nämlich enorm gestiegen. Auch das bei den Vorgängern viel zu kleine Außendisplay ist endlich gewachsen und es ist wasserfest nach IPX8. Auch das 120 Hz-Display ist eine gewaltige Verbesserung. Leider haben es die Koreaner verabsäumt, an zwei anderen Stellen nachzubessern und eine davon - die Akkulaufzeit - hat leider enorme Auswirkungen. Auch bei den Kameras herrscht leider eher Stillstand. Alles in allem ein gutes Gesamtpaket mit Abstrichen.

Design und Technik - Besser geht fast nicht, bis auf den Akku!

Zuerst zum Design des Z Flip 3 und das ist mehr als gelungen. Gorilla Glas Victus, mattes Glas und ein hochwertiger Aluminiumrahmen. Das Design ist den beiden Vorgängern um Welten voraus. Es ist meiner Meinung nach mit Abstand eines der schönsten Smartphones derzeit. Zusammengeklappt ist es wunderbar kompakt und findet überall Platz. Ausgeklappt ist es wie ein normales Smartphone handhabbar und mit 6,9 mm Dicke extrem dünn. Hier ist Samsung definitiv ein Sprung in der Qualität gelungen.

Die Technik ist ebenso auf dem neuesten Stand. Snapdragon 888, 8GB RAM, 128 oder 256 GB Speicher, 6,7-Zoll AMOLED-Display mit 120 Hz (faltbar) und 1,9-Zoll AMOLED Außendisplay. Alle modernen Anschlüsse inklusive 5G. Stereo-Lautpsrecher mit Dolby Atmos. Hier klotzt Samsung und kleckert nicht. Ebenso beachtlich ist, dass das Gerät sogar nach Standard IPX8 wasserfest ist. Das heißt: Es übersteht ein Bad im Wasser für rund 30 Minuten (Süßwasser). Gegen das Eindringen von Staub ist das Gerät allerdings nicht zertifiziert, deswegen das "X" vor der "8". Geräte mit Staub und Wasserschutz haben oft die Schutzklasse IP68. Trotzdem eine beachtliche Leistung ein faltbares Gerät wasserfest zu machen. Chapeau.

Wo viel Licht, da aber auch leider etwas Schatten. Und wie schon vor dem Test vermutet, ist der Akku die Achillesferse des Geräts. Dessen Kapazität wurde nämlich nicht angehoben und beträgt weiterhin 3.300 mAh. Das ist schon per se für so ein kraftvolles Smartphone sehr wenig und mit aktivierten 120-Hz kam ich oft nur auf eine Display-On-Time von maximal 3 Stunden. Andere Geräte mit größeren Akkus und ebenfalls 120 Hz schaffen hier teilweise schon bis zu 5 Stunden und mehr. Dieses Faktum wäre kein Problem, wenn der kleine Akku schnell wieder voll wäre. Ist er aber leider nicht. Am Kabel lädt das Z Flip 3 mit maximal 15 Watt, Wireless (Qi) mit maximal 10 Watt. Ladetechnisch ist das 2021 eigentlich Steinzeit und nicht mehr zeitgemäß. Andere Hersteller laden mit bis zu 120 Watt. Die Ladezeit für den Mini-Akku beträgt somit rund eineinhalb Stunden. Ich musste öfter am Abend zwischenladen und das ist gelinde gesagt äußerst zach! Schade. Der Fingerabdrucksensor ist seitlich angebracht und funktioniert sehr schnell und zuverlässig.

Kamera und Software - Luft nach oben!

Die zweite, kleinere Achillesferse ist die Kamera. Auch hier ist am Papier wenig im Vergleich zu den Vorgängern passiert. Eine 12-Megapixel Hauptkamera und eine 12-Megapixel Weitwinkelkamera, sowie eine 10-Megapixel Selfie-Kamera. Auch das können andere besser mittlerweile. Trotzdem sind die Fotos des Z Flip 3 weit entfernt von schlechter Qualität. Für Schnappschüsse und Videokonferenzen reicht das Setup allemal. Weniger gut hat mir die Weitwinkelkamera gefallen. Alles in allem ein solides Setup mit wenig Flexibilität.

Die Software ist auf Basis von Android 11 in Samsungs eigener Iteration One UI in der Version 3.1.1. Spannenderweise noch mit dem etwas angegrauten Sicherheitspatch von Juli 2021, selbst mein Firmengerät aus Samsungs A-Reihe (Mittelklasse) ist hier schon weiter. Update kam während des Testzeitraums keines. Samsungs Software ist bunt, bietet viele Einstellmöglichkeiten und ist seit der Einführung von One UI merkbar schneller geworden. Wer Samsung mag, wird sich sofort zurechtfinden. Auch alle anderen Android-User werden kein Problem bekommen. Etwas zu viel vorinstallierte Software gefällt mir aber, verglichen zu pureren Android-Versionen, nicht so sehr.

Benutzererfahrung - Klappe auf, Klappe zu!

Ein Foldable bedarf einer anderen täglichen Benutzung. Ja, das kleine Außendisplay zeigt alles notwendige an und ist vor allem beim Sport genial, denn man kann die Musik einfach weiter schalten ohne das Gerät aufklappen zu müssen. Für das meiste andere muss man aber aufklappen, auch um auf Nachrichten zu antworten. Jetzt klappt man das Flip tagtäglich sehr oft auf und zu. Im geöffneten Zustand ist die Benutzung sehr ähnlich wie bei einem klassischen Smartphone. Zwar gibt es weiterhin eine kleine Beule im Display, dort wo es sich biegt, aber die ist nach einiger Zeit nicht mehr spür- und sichtbar. Auch die Folie am doch empfindlicheren flexiblen Display ist heuer viel besser als letztes Jahr, trotzdem ist sie noch immer ein Fingerabdruck und Staubmagnet.

Ansonsten ist das Gerät eines der flottesten am Markt. Aktueller Top-Prozessor und 120-Hz-Display, sowie schneller UFS 3.1 Speicher tun dem Gerät einfacht gut. Bei Benutzung und Beanspruchung wird es jedoch oft recht schnell warm, bei Spielen sogar heiß. Das ist dem hitzköpfigen Snapdragon 888 geschuldet. Kühlungswunder habe ich mir in einem derart kompakten und dünnen Gerät aber keine erwartet, die Bedienung wird dadurch nie beeinträchtigt. In Benchmarks wie Antutu oder 3D-Mark regelt das Gerät aber sehr schnell die maximale Prozessorleistung herunter.

Ganz toll ist nach wie vor der Flex-Mode. Das Gerät steht dabei, ähnlich wie ein Schminkspiegel und dient sich selbst als Stativ oder ist ein Wunder für Selfies und Videokonferenzen. Dank verbessertem Scharnier ist der Flex-Mode so versatil wie nie.

Fazit - Mehr Akku muss sein!

Das Samung Galaxy Z Flip 3 5G ist ein hervorragendes Gerät und macht wirklich Spaß. Nicht zu vergessen der "Coolness-Faktor", wenn man auf einmal ein 6,7-Zoll Smartphone in zwei Hälften faltet. Oder wenn man ein Gespräch beendet, indem man das Gerät einfach zuklappt.

Aber ich wäre sehr gerne beteit noch ein paar Millimeter Dicke zu akzeptieren um dafür mehr Akku zu bekommen. Ich komme damit als Power-User nämlich nicht ansatzweise über den Tag ohne nicht einmal zwischenladen zu müssen. Da dies noch dazu mega-langsam von sich geht eine Geduldsprobe. Schon ein 4.000 mAh Akku würde hier viel Unterschied machen und die paar Stunden mehr rausquetschen die man benötigt. User die das Gerät nicht so stark nutzen könnten es aber fairerweise schaffen ohne zwischenladen. Ja und auch das Kamerasetup darf beim Flip 4 gerne etwas ausgebaut werden.

Extrem erfreulich ist allerdings der Preis. Mit einer UVP von 1.049,- ist es um satte 400 Euro günstiger als sein Vorgänger, das Z Flip 5G. Mit Providerstützung ist es bereits wiet unter 1.000 Euro zu bekommen und auch auf diversen Privatverkaufsplattformen ist der "Straßenpreis" mittlerweile ordentlich gesunken. Man bekommt dafür ein stylishes und performantes Smartphone mit etwas zu wenig Ausdauer. Aber den Style- und Coolness-Faktor erreicht sonst kein anderes Gerät derzeit.

Das Samsung Galaxy Z Flip 3 5G bekommt von mir 8 von 10 Bewertungspunkte. Abzüge gibt es für Akku und Kamera, ansonsten ist das Gerät rundum gelungen. Das Z flip 3 5G wird allerdings ohne Ladegerät ausgeliefert. Nur ein USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten.

Mehr Fotos:

Bis zum nächsten Mal!

Hinweis: Das Testgerät wurde mir von Samsung Austria für einen begrenzten Zeitraum zur Verfügung gestellt. Der Testbericht entsteht unabhängig und wird vor Veröffentlichung nicht an Samsung zur Freigabe gesendet.

Weekend-Redakteur Lukas Steinberger-Weiß ist ein Technik-Freak sondergleichen. Wobei ihn die Bezeichnung „Nerd“ nicht beleidigt, sondern ehrt. Er saugt alle Neuheiten in sich auf und ist immer am neuesten Stand, liebt Computerspiele, beschäftigt sich ausführlich mit den neuesten Smartphones und den dazugehörigen Gadgets und ist ein Experte für Unterhaltungselektronik. In seinem Blog testet er Spiele, Konsolen, Smartphones, Gadgets und vieles mehr und lässt die Leser an seiner Faszination für die spannende Technik-Welt teilhaben.

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