Die besten digitalen Berufe für Quereinsteiger
Was haben Schauspieler Ashton Kutcher, Entertainer Jimmy Fallon und Model Karlie Kloss gemeinsam? Sie können programmieren. Eine Fertigkeit, an die viele als erstes denken, wenn es um digitale Berufe geht.
Neben klassischen IT-Berufen im engeren Sinne ist die Auswahl an Karrierechancen und Fertigkeiten im Bereich Digitalisierung vielfältig wie nie - gute Gehaltsaussichten und hohe Jobsicherheit inklusive. Das eröffnet nicht nur jungen Menschen, die noch auf der Suche nach ihrem Traumberuf sind, Entfaltungsmöglichkeiten, sondern auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern, die ihre beruflichen Karrieren langfristig planen.
Welche Fähigkeiten braucht man für digitale Berufe?
Sieht man von den jeweils spezifischen Kenntnissen und Fähigkeiten ab, die die einzelnen digitalen Berufe erfordern, sind die folgenden Voraussetzungen zur Erlernung und Umsetzung hilfreich:
- Strukturierte Denk- und Arbeitsweise
- Grundverständnis für technische Abläufe
- Fähigkeit, sich in andere (z.B. User) hineinzuversetzen
- Ausgeprägte Lösungs- und Teamorientierung
- Selbstorganisation
- Hohe Lernbereitschaft
- Klare, verständliche Ausdrucksweise in Wort und Schrift
Welche Schulbildung benötigt man für digitale Berufe?
Es gibt genügend eindrucksvolle Beispiele, die belegen, dass Menschen, die sich für das Thema Digitalisierung begeistern, auch dank Selbststudium eine gute Basis haben, um in digitalen Berufen Fuß zu fassen.
Wer den klassischen Einstieg bevorzugt, kommt mit folgenden Grundvoraussetzungen gut voran:
- (Fach) Matura oder Lehrabschluss in einschlägigen Berufen (z.B. Fachinformatiker)
- Gute Allgemeinbildung
- Fundierte Englischkenntnisse
- Universitäts- oder Fachhochschulabschluss in analytischen Fächern (z.B. Mathematik, Philosophie), Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Je nach inhaltlicher Orientierung kaufmännische bzw. Marketing-Ausbildung oder Abschluss einer berufsbildenden Schule
Welche Vorteile haben digitale Berufe?
Digitale Berufe haben grundsätzlich den Vorteil, dass sie in der Regel zu 100 Prozent ortsunabhängig ausgeübt werden können. Entsprechende web-basierte Programme und sogenannte Tools machen es möglich; eine permanente Büroanwesenheit ist durch die team-interne Abstimmung mittels Videokonferenz, Chat-Tools sowie Programme zur Organisation der täglichen Arbeit nicht erforderlich.
Weitere Vorteile, die die digitale Vernetzung beruflich mit sich bringt:
- Zeitliche und örtliche Flexibilität
- Flache Hierarchien & Teamgeist
- Abwechslungsreiche Tätigkeit
- Fachliche Weiterentwicklung
- Kein vorgeschriebener Dresscode
- Gute Verdienstmöglichkeiten
Welche digitalen Berufe haben Zukunft?
Die Digitalisierung hat viele neue Berufsbilder mit vielversprechenden Aussichten im Gepäck, aber auch Erweiterungen bestehender Jobprofile durch neue Kompetenzen. Wer bisher im stationären Handel tätig war, kann mit entsprechender Weiterbildung den Sprung in den Bereich E-Commerce schaffen. Grafikerinnen und Grafikern, die ihr Portfolio um Webdesign erweitern, eröffnen sich beispielsweise viele neue Möglichkeiten.
Bei entsprechender Eignung und durch Fortbildung lassen sich auch gänzlich neue Jobs erlernen. Zur Orientierung im Folgenden ein Überblick über die gefragtesten digitalen Berufe, die Zukunft haben.
Virtueller Assistent (VA)
Die vielfältigen Standard-Aufgaben, die Assistentinnen und Assistenten im Auftrag der Geschäftsführung erfüllen, verlagern sich hier zu 100 Prozent in die digitale Welt. Virtuelle Assistenten sind wichtige Stützen im Online-Geschäft und entsprechend mit allen erforderlichen Programmen vertraut, die es ihnen ermöglichen, das digitale Office Management von zu Hause aus zu bewerkstelligen - ob Korrespondenz, Terminkoordinierung oder buchhalterische Agenden. Jede zusätzliche digitale Kompetenz (z.B. Community Management) erhöht die Chancen, seine Position abzusichern bzw. beruflich voranzukommen.
Digitale Jobs im E-Commerce
Mit dem rasanten Ausbaus des Online-Handels sind neue spannende Berufsbilder entstanden. Hier eine Auswahl:
E-Commerce Manager
Der E-Commerce Manager verantwortet den betreffenden Online-Shop technisch und organisatorisch.
Category Manager
Der Category Manager ist für eine einzelne Online-Shop-Abteilung zuständig. Seine Position ist in Online-Versandhäusern mit großem Sortiment verbreitet.
Conversion Manager
Um potenzielle Kundinnen und Kunden zu einem Kaufabschluss zu bewegen, sind die Conversion Manager im Hintergrund aktiv. Zum Beispiel, indem sie Personen, die etwas in den Warenkorb gelegt haben, ohne den Bestellvorgang beendet zu haben, per Mail oder Werbehinweisen dezent, aber wirkungsvoll daran erinnern oder ihnen die besagten Produkte während dem Surfen auf verschiedenen Websites immer wieder einblenden.
UX Designer
Das Sortiment kann noch so verlockend sein, wenn Produkte oder Informationen für Kundinnen und Kunden schwer zu finden sind, die Menü-Führung verwirrend ist oder die Übersicht auf der Startseite fehlt, ist die gedankliche und strategische Arbeit des UX Designers gefragt, der die Benutzerfreundlichkeit der Website sicherstellt.
Customer Experience Manager (CEM)
Ob sein Konzept wiederum aufgeht, klärt der Customer Experience Manager (CEM): Durch ständige Interaktion mit den Kundinnen und Kunden mittels Befragungen und Bewertungen erhält er wertvolle Daten, die wesentlich zur Verbesserung des Angebots und damit zur Steigerung des Umsatzes beitragen.
Affiliate Marketing Manager
Um immer wieder neue Kundenkreise zu erschließen, die aufgrund ihres Surfverhaltens der Zielgruppe des Online-Shops entsprechen, leistet der Affiliate Marketing Manager einen wichtigen Beitrag. Er platziert ausgesuchte Produkte auf anderen Websites. Dazu ist er meist gut vernetzt mit anderen Portalbetreibern.
Supply Chain Manager
Stressresistenz und Führungsqualitäten sind beim Supply Chain Management erforderlich: Immerhin stellen die Verantwortlichen die komplette Logistik sicher - An- und Zulieferung inklusive reibungslose Abläufe, die zum überwiegenden Teil digital gesteuert werden.
Webdesigner
Über die Benutzerfreundlichkeit einer Website entscheidet auch ihre optische Gestaltung - vom Schriftbild über die Darstellung von Inhalten bis hin zur Farbpalette und Logo-Präsenz. Ein hohes Maß an Vorstellungskraft und Kreativität benötigen Webdesigner daher ebenso wie HTML-Kenntnisse - nicht zuletzt aufgrund der engen Abstimmung mit den technischen Entwicklern der Website.
Content Manager
Um die richtigen Inhalte im Netz zu finden, muss man wissen, was und wie man eigentlich sucht. Ein breites Allgemeinwissen, eine ausgezeichnete Rechtschreibung und die Fähigkeit sind daher erforderlich, um Inhalte strukturiert, usergerecht und übersichtlich in Wort und Bild aufzubereiten.
Im Bereich E-Commerce erstellt der Content Manager informative Texte, die Kundinnen und Kunden relevante Informationen kompakt und kurzweilig vermitteln sollen. Die Kunst dabei: Sie gleichzeitig so aufzubereiten, dass die Artikel über Suchmaschinen leicht angefunden werden können.
SEO- & SEA-Manager
Damit Inhalte einer Website die Leserinnen und Leser, die sie ansprechen sollen, auf möglichst direktem Wege zu ihnen finden, gibt es einige Spielregeln. Der SEO-Manager (SEO = Search Engine Optimization/Suchmaschinenoptimierung) setzt sich intensiv mit strategischen Fragen zur sogenannten inhaltlichen Optimierung der Website - unter Berücksichtigung der sich ständig ändernden algorithmischen Funktionsweise führender Suchmaschinen - auseinander, um ihr größtmögliche Aufmerksamkeit im Netz zu verschaffen.
Der SEA Manager (SEA = Search Engine Advertising/Suchmaschinenwerbung) erstellt Werbeanzeigen für Google. Dabei kommt es auf sein Geschick an, durch gezielte Wortwahl und Aufbereitung möglichst viele Menschen dazu zu bringen, die Werbung anzuklicken und das Produkt zu kaufen.
Welche digitalen Berufe für Quereinsteiger weniger geeignet sind
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Das gilt auch für das Berufsleben. So ist es theoretisch nicht unmöglich, als Quereinsteigerin oder -einsteiger in IT-Berufen Fuß zu fassen. Ohne jegliche einschlägige Theorie und Praxis ist es jedoch deutlich herausfordernder. Insbesondere gilt das für all jene Berufe, die fundierte Kenntnisse in Mathematik, Informatik, Ingenieurswissenschaften und Datenverarbeitung sowie mehrjähriges praktisches Know-how erfordern.
Wer von vornherein in einen der folgenden IT-Berufe einsteigt, gilt daher als gefragt und beruflich dauerhaft abgesichert.
Data Scientist
Aus dem vorliegenden Datenmaterial einer Website leitet der Data Scientist Algorithmen ab, die dazu beitragen, das Nutzungsverhalten der Kundinnen und Kunden besser nachvollziehen zu können; mit dem Ziel, ausgehend von diesen Wahrscheinlichkeitsberechnungen mit neuen Produkten den Umsatz des Unternehmens zu steigern. Der Beruf gilt als anspruchsvoll und erfordert Tiefenwissen in Mathematik und IT. Gefragt sind Data Scientists etwa bei Versicherungen.
IT-Security Manager
Um Sicherheitslücken zu erkennen, hilft es, sich in potenzielle Hacker hineinversetzen zu können. Auf dieser Grundlage gilt es, die Standards zum Schutz der eigenen Website entsprechend zu optimieren und zu überwachen.
Software-Entwickler
Gerade im Bereich der Software-Entwicklung gibt es viele Quereinsteigerinnen und -einsteiger, allerdings selten aus branchenfernen Bereichen. Auch wenn ständige Weiterbildung aufgrund der rasanten technischen Entwicklung unabdingbar ist, ist eine grundlegende Ausbildung in Informatik oder vergleichbaren Fachrichtungen das A und O.
Robotik-Ingenieur
Im steten Ausbau begriffen ist der Einsatz künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen unseres Lebens. Zur Entwicklung entsprechender Roboter für Industrie und Dienstleistung ist fundiertes Fachwissen Voraussetzung. Ähnliches gilt für die Weiterentwicklung von 3D-Druckverfahren.