Bücher, die zu Tränen rühren
Bücher haben die ganz besondere Gabe, mit ihren Worten die Leser zu bewegen. Wie die folgenden zehn Romane.
1. "Play and Pretend" von Nena Tramountani
Briony liebt es, als Schauspielerin in verschiedene Rollen zu schlüpfen. Gerade das beschäftigt ihren attraktiven Kollege Sebastian, der ihrem gut gehüteten Geheimnis auf den Grund gehen möchte. Wie es das Schicksal will, werden beide ausgewählt, die Hauptrollen in einem großen Theaterstück zu übernehmen. Die Aussicht, demnächst soviel Zeit miteinander zu verbringen, macht Briony nervös. Denn auch sie spürt, dass Sebastian etwas zu verbergen hat.
Der dritte Band der Soho Love-Trilogie kann unabhängig von seinen Vorgängern gelesen werden. Von allen Bänden des bereits gefühlvollen Gesamtwerks dürfte dieser die Leser wohl am tiefsten berühren. Das liegt nicht nur an der intensiven Verbindung von Briony und Sebastian, die man beinahe körperlich spüren kann, sondern auch an den sehr ernsten Themen, die Nena Tramountani im Roman behandelt. Diese packen den Leser an, gerade weil sie so behutsam geschildert werden.
Erschienen im Penguin Verlag
2. "Deeply" von Ava Reed
Nach ihrem jahrelangen Versteckspiel will Zoey ihr Leben endlich wieder selbst in die Hand nehmen. Dafür zieht sie nach Seattle in die WG ihres Bruders, in der auch Dylan lebt. Obwohl es diesen Überwindung kostet, Menschen an sich heranzulassen, spürt auch er sogleich eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen. Als sie sich näherkommen, merken sie beide erst, wie schwer es ist, die eigene Vergangenheit hinter sich zu lassen und schmerzhafte Erlebnisse miteinander zu teilen.
Im dritten Roman ihrer In Love-Reihe berührt Ava Reed wie selten zuvor. Auch ohne Kenntnis der vorangegangenen Bände kann die Geschichte mühelos gelesen werden.
Erschienen im LYX Verlag
3. "Never Doubt" von Emma Scott
Wie bereits "Play and Pretend" spielt auch der Roman von Emma Scott im Theater-Milieu. Erst, als die Schauspielerin Willow die Rolle der Ophelia in "Hamlet" von William Shakespeare spielt, gelingt es ihr, über die Worte und Gedanken der Figur ihr eigenes persönliches Lebensdrama in Worte zu fassen. Ihren Seelenverwandten findet sie dabei unvermutet in dem als Bad Boy verrufenen Isaac Pearce, der im Stück Ophelias Geliebten Hamlet verkörpert.
Sehr feinfühlig erzählt die Autorin ihre zu Herzen gehende Geschichte.
Erschienen im LYX Verlag
4. "Das Haus der Frauen" von Laetitia Colombani
Die erfolgreiche Anwältin Solene übernimmt nach einem Zusammenbruch eine neue Aufgabe. Für ein Haus in Paris, das Frauen aus der ganzen Welt als Zufluchtsort dient, übernimmt sie den gesamten Schriftverkehr, verfasst im Namen der Bewohnerinnen Briefe an Familienangehörige, Geliebte und Behörden. Den Dienst, den sie den Frauen damit erweist, gibt ihrer Existenz wieder einen Teil der verlorenen Magie zurück. Als sie sich, von ihrer Aufgabe beseelt, auf die Suche nach den Wurzeln der Einrichtung begibt, stößt sie auf die Geschichte von Blanche Peyron, die den Zufluchtsort vor hundert Jahren erbaut hat.
Die vielen Frauenschicksale berühren alle auf ihre je eigene Weise, ganz besonders jene von Solene.
Erschienen im Fischer Taschenbuch Verlag
5. "Gott: ein Theaterstück" von Ferdinand von Schirach
Vor der Ethikkommission wird der Fall Richard Gärtner verhandelt. Der 78-jährige Witwer, der körperlich und geistig vollkommen gesund ist, will nicht mehr weiterleben. Mediziner, Pfarrer, Ethiker, Juristen, Politiker und die Öffentlichkeit diskutieren darüber, ob Ärzte bei einem Suizid assistieren dürfen.
Das Theaterstück, welches sich auch als Lektüre sehr gut eignet, berührt auf vielfältige Weise. Noch lange nach der Lektüre beschäftigen einen die moralischen Fragen, die die Geschichte aufwirft.
Erschienen im btb Verlag
6. "Unzerbrechlich: Mit jedem letzten Atemzug" von Silvia Maria de Jong
Am 13. November 2015 findet in Paris ein Konzert statt. Unter den begeisterten Zuhörern ist auch Ava. Nichtsahnend steht sie im Bataclan und hört die Band spielen, als plötzlich Gewehrsalven alles übertönen. Zahlreiche Menschen werden erschossen oder schwer verletzt, und alles, was einen am Leben halten kann, ist, sich tot zu stellen.
Mitten im Tumult taucht neben Ava plötzlich ein junger Mann namens Remy auf. Er hält ihre Hand und versichert ihr, dass sie beide überleben werden. Auf Anhieb fühlen sie sich magisch zueinander hingezogen. Doch die Terroranschläge in dieser Nacht lassen ihnen keine Chance.
Man kann nicht anders als zu weinen, weil einen diese Geschichte unglaublich glücklich und traurig zugleich macht, und möchte sie immer wieder lesen.
Erschienen im Masou Verlag
7. "Hibiskustage" von Sabine Lay
Eigentlich ist sie als Regisseurin von „Schloss Einstein“ oder „Sturm der Liebe“ im Einsatz. Unter dem Pseudonym Sabine Lay vereint sie ihre Liebe zum Schreiben mit ihrer Begeisterung für ferne Länder.
Aus Anlass ihres 40. Geburtstags organisiert Izzy ein Wiedersehen mit ihren Jugendfreundinnen Mel, Kerstin und Sarah auf der idyllischen Insel Hawaii. Als die drei vor Ort eintreffen, ist Izzy nirgends zu finden. Dafür warten glückliche Tage und unvergessliche Abenteuer, die sie die fast vergessen lassen, warum sie die Reise eigentlich angetreten haben.
Eine bewegende Geschichte über Freundschaft und darüber, wie das Leben die Karten verteilt.
Erschienen im Penguin Verlag
8. "Warum Superhelden keine Superkräfte brauchen" von Nina Michaelis
Jacob West muss die Schule wechseln. Da ihm der Umgang mit seinen Mitmenschen schwer fällt, ist er davon nicht gerade begeistert. Sein Plan ist es daher, die Schulzeit - von anderen möglichst unbeachtet - zu überstehen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Lehrer, Raufbolde und die ersten Frühlingsgefühle machen ihm zu schaffen. Zu seinem Glück findet er schnell Freunde, die ihm seine Situation erleichtern, ihn aber nicht von seinen nächtlichen Albträumen befreien können.
Auf den ersten Blick handelt der Roman von Freundschaft und Zusammenhalt. Im Lauf der Geschichte wird immer deutlicher, wie viel Tiefgang und Aussagekraft in der Geschichte steckt.
Erschienen im Novum pro Verlag
9. "Der Junge, der nicht hassen wollte" von Shlomo Graber
Shlomo Graber erlebt mit seinen drei Geschwistern eine unbeschwerte Kindheit in Ungarn, bis die neuen politischen Verhältnisse sein Leben über Nacht ändern. Mit seinen Eltern wird er von den Nazis deportiert, überlebt aber - wie durch ein Wunder - den Aufenthalt in drei Konzentrationslagern.
Sein eiserner Lebenswille, sein unerschütterlicher Glaube und sein Sinn für Humor und Mitmenschlichkeit helfen ihm auf seinem Lebensweg. Und es gelingt ihm das Unglaubliche: Er beschließt, seine Täter nicht zu hassen.
Die Gräueltaten der Nazis erschüttern, die Persönlichkeit des Autors beeindruckt, seine Lebensgeschichte berührt.
Erschienen bei dtv
Zur Autorin
Cara Krist liest leidenschaftlich gerne und hat für Leseratten den einen oder anderen vielversprechenden (Geheim) Tipp auf Lager! Auf www.weekend.at stellt sie uns ihre Empfehlungen vor.