Was bedeutet autosexuell?
Wer autosexuell ist, tut sich mit der Partnersuche schwer. Denn anders als bei anderen Vorlieben, bei denen das biologische Geschlecht, die Gender-Identity oder die Persönlichkeit des Gegenübers darüber entscheidet, zu wem man sich hingezogen fühlt, spielen bei Autosexualität außenstehende Menschen keine Rolle. Wer sich mit dieser Orientierung identifiziert, hat nämlich nur Augen für sich selbst.
Mehr als Selbstliebe
Autosexuelle Personen hegen gegenüber sich selbst romantische Gefühle, die weit über die „normale“ Selbstliebe hinausgehen. Sie finden sich auf sexueller Ebene begehrenswert, fühlen sich von ihrem eigenen Spiegelbild angezogen und sind der Mittelpunkt ihrer sexuellen Fantasien. Und wie funktioniert das in der Praxis? Haben Autosexuelle überhaupt Sex? Und ob! Sie legen gerne selber Hand an oder nutzen Sex-Toys, um zum Höhepunkt zu gelangen.
Prominente Beispiele
Zu den prominenten Beispielen autosexueller Personen zählt It-Girl und Unternehmerin Kourtney Kardashian. Auf ihrer Lifestyle-Website „Poosh“ antwortete die 42-Jährige auf die Frage, ob sie autosexuelle sei, mit: „Die kurze Antwort ist: Ja, höchstwahrscheinlich. De facto sind wir das alle, zumindest ein bisschen." Dabei bezog sie sich auf einen Artikel der renommierten Sexualtherapeutin Casey Tanner, die die Neigung so erklärt: „Generell fühlen wir uns sexueller und angeregter, wenn wir spüren, dass wir selbst sexy sind. Wenn es dich je angeturnt hat, dich unabhängig von einer anderen Person sexy zu fühlen, dann ist das Autosexualität und total normal.“ Autosexualität habe nichts mit Narzissmus oder Egoismus zu tun, sondern es gehe in erster Linie um eine gesunde Liebe zu sich selbst, wie Tanner betont. Kourtney ist zudem ein Beispiel dafür, dass autosexuelle Personen in Beziehungen leben können. 2021 verlobte sie sich mit „Blink 182“-Schlagzeuger Travis Baker.
„Autoromantisch“
Wer wirklich ausschließlich romantische Gefühle gegenüber sich selbst hegt und keinerlei Beziehung eingehen möchte, wird heutzutage als „autoromantisch“ bezeichnet. Diese Orientierung fällt in die Asexualität – wobei asexuelle Menschen eigentlich für niemanden sexuelles Verlangen empfinden. In diesem Zusammenhang wird auch oft der Begriff „Sologamie“ verwendet. Damit ist eine eheliche Beziehung zu sich selbst gemeint, die beispielsweise in den USA sogar mit einer traditionellen Hochzeit zelebriert werden kann.