Hilfe bei Scheidung: So unterstützen Sie Freunde
- Nicht urteilen: Einfühlsames Zuhören statt bewerten
- Ehrlich sein: Auch Helfer dürfen Pausen machen
- Emotionale Unterstützung: Kleine Worte mit großer Wirkung
- Besondere Tage: Kleine Gesten zählen
- Gemeinsame Aktivitäten: Den Kopf frei bekommen
- Humor: Das Leben leichter machen
- Professionelle Hilfe: Unterstützung über Freunde hinaus
- Grenzen setzen: Eigene Bedürfnisse respektieren
Scheidungen gehören zu den intensivsten und emotionalsten Phasen im Leben. Nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch Freunde stehen vor der Herausforderung, wie sie in dieser schwierigen Zeit unterstützen können. Was braucht der Freund oder die Freundin, und wie können Sie helfen, ohne sich selbst zu überfordern? Diese Tipps zeigen Ihnen, wie Sie einfühlsam und effektiv unterstützen.
Nicht urteilen: Einfühlsames Zuhören statt bewerten
Scheidungen sind hochindividuell. Jeder verarbeitet Schmerz, Verlust und Wut anders. Natürlich hat jeder seine eigene Meinung und auch einen individuellen Umgang mit gewissen Problemen, trotzdem brauchen Freunde, die eine Trennung durchmachen ein offenes Ohr und wertfreie Ratschläge.
Urteilen Sie nicht über Entscheidungen oder Handlungen – selbst wenn Sie anderer Meinung sind. Menschen, die sich trennen, befinden sich in einer emotionalen Ausnahmesituation, in der Ratschläge oft nur dann hilfreich sind, wenn sie ausdrücklich gewünscht werden. Stattdessen helfen Sätze wie „Erzähl mir, wie es dir geht“ oder „Ich bin für dich da“. Auch wenn es schwerfällt: Akzeptieren Sie, dass nicht jede Trennung für Außenstehende logisch erscheint. Ihr Verständnis und Ihre Neutralität können ein wichtiger Anker sein.
Ehrlich sein: Auch Helfer dürfen Pausen machen
Trennungsgespräche können intensiv und kräftezehrend sein. Auch Freunde haben Grenzen. Es ist völlig normal, dass Sie selbst Pausen brauchen, um Ihre eigene Energie zu schützen. Teilen Sie Ihrem Freund oder Ihrer Freundin ehrlich mit, wenn Sie eine Auszeit benötigen.
Achten Sie deshalb auf eigene Bedürfnisse und kommunizieren Sie diese klar. Wenn Sie sich überfordert fühlen, sprechen Sie das offen an. Setzen Sie Grenzen, ohne Schuldgefühle zu haben.
Beispielsweise können Sie sagen: „Ich bin immer für dich da, aber heute brauche ich Zeit für mich.“ Nur wenn Sie auf sich und Ihr Wohlbefinden achten, können Sie Ihre Unterstützung auch langfristig anbieten – ohne selbst unter die Räder zu kommen.
Vergessen Sie nicht, dass Sie nur dann eine gute Stütze sein können, wenn Sie selbst ausgeglichen und erholt sind. Kleine Auszeiten helfen dabei, wieder Kraft zu tanken, sodass Sie Freunden in den entscheidenden Momenten zur Seite stehen können.
Emotionale Unterstützung: Kleine Worte mit großer Wirkung
Nach einer Scheidung ist das Selbstbewusstsein oft angeknackst. Die Frage, ob sie die richtige Entscheidung getroffen haben, wird für viele zum täglichen Begleiter.
In Zeiten der Unsicherheit brauchen Menschen Zuspruch. Einfache, aufmunternde Worte können große Wirkung haben. Sätze wie „Du bist stark“ oder „Das wird vorbeigehen“ geben Hoffnung und Zuversicht.
Seien Sie dabei aber ehrlich und vermeiden Sie leere Floskeln. Kombinieren Sie Ihre Unterstützung mit konkreten Hilfsangeboten wie: „Ich bin stolz auf dich. Wenn du etwas brauchst, lass es mich wissen.“
Besondere Tage: Kleine Gesten zählen
Bestimmte Tage sind nach einer Scheidung besonders schwer. Der Hochzeitstag, der Jahrestag oder der Geburtstag des Ex-Partners wecken schmerzhafte Erinnerungen und verstärken oft das Gefühl der Einsamkeit. Ein Anruf, eine kleine Nachricht oder ein spontanes Treffen können an solchen Tagen einen großen Unterschied machen.
Planen Sie solche Gesten im Voraus, indem Sie sich wichtige Daten notieren. Selbst ein einfacher Kaffee oder ein kurzer Spaziergang können die Stimmung Ihres Freundes heben und zeigen, dass Sie an ihn denken.
Gemeinsame Aktivitäten: Den Kopf frei bekommen
Nach einer Trennung fühlen sich viele Menschen isoliert. Mit dem Verlust eines Partners ändert sich häufig auch der Freundeskreis. Jetzt ist es wichtig, den Betroffenen aus der Isolation zu holen und für positive Erlebnisse zu sorgen. Vorschläge wie ein Spieleabend, ein Ausflug in die Natur oder ein gemeinsamer Besuch in einem Restaurant lenken den Fokus auf etwas Neues.
Doppelt hilfreich sind Aktivitäten, die körperlich aktiv sind, wie Sport oder Tanzen. Bewegung hebt die Stimmung und fördert das Wohlbefinden. Aber auch entspannte Momente wie ein gemeinsamer Filmabend spenden Trost.
Humor: Das Leben leichter machen
Lachen ist eine kraftvolle Therapie – auch nach einer Scheidung. Finden Sie die richtigen Momente, um mit einer lustigen Anekdote oder einem kleinen Witz die Stimmung aufzulockern.
Humor lockert eine zu ernste Gesprächsatmosphäre auf und unterstützt, den Blick auf die schönen Seiten des Lebens zu lenken.
Professionelle Hilfe: Unterstützung über Freunde hinaus
Manchmal reicht die Unterstützung durch Freunde nicht aus. Wenn Sie merken, dass Ihr Freund oder Ihre Freundin in einer tiefen Krise steckt, können Sie behutsam vorschlagen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapeuten oder Beratungsstellen bieten gezielte Unterstützung und können helfen, schwierige Phasen besser zu bewältigen.
Wichtig ist, diesen Vorschlag ohne Druck und Vorwürfe zu machen. Sätze wie „Es könnte dir guttun, mit einem Experten zu sprechen“ sind hilfreich, um die Hemmschwelle zu senken.