Hund und Katz - geht das zusammen?
Hund und Katz in einem Haus - ja, das geht. Lange bevor unsere entzückende Berner-Sennen-Dame ins Haus kam, hatte ich schon eine Katze. Sie war ein Streuner-Baby vom Bauernhof, ist mir bis nach Hause gefolgt und dann natürlich auch geblieben. Sie hatte schon ein stolzes Alter von 15 Jahren, als der Hund bei uns einzog. Es hat seine Zeit gedauert, aber nach einigen Wochen waren die zwei beste Freunde.
Hunde lieben Gesellschaft
Man muss vorwegnehmen, dass Hunde und Katzen völlig verschiedene Charaktere haben. Hunde sind sehr menschenbezogen. Die Umgebung und das Zuhause spielen natürlich auch eine Rolle, aber vorrangig gewöhnen sich Hunde an den Menschen. Sie sind Rudeltiere, der Besitzer wird meist als Leittier angesehen. Das ist auch gut so, der Vierbeiner sollte im besten Falle ja auch gehorchen. Deshalb sind Hunde auch die besten Begleiter bei Ausflügen und Spaziergängen. Egal, wo es hin geht, Hauptsache er darf mit. Hunde lieben Gesellschaft und mögen es meist gar nicht, viel allein zu sein.
Katzen sind gern für sich
Katzen hingegen gewöhnen sich an die Umgebung, in der sie Leben. Der Mensch ist nur Futter- und Wasserspender, gelegentlich darf die Miezekatze auch gestreichelt werden, aber nur, wenn die Katze einverstanden ist. Junge Katzen inspizieren jede Ecke der Wohnung, des Hauses oder der Umgebung, in der sie groß werden. Freigänger-Katzen bewegen sich zwar oft weit weg von ihrem Zuhause, finden aber spätestens, wenn sie hungrig sind, wieder heim.
Ob eine Katze eine Haus- oder Wohnungskatze bleibt, oder ein Freigänger wird, hängt größtenteils von der Umgebung ab. Befinden sich vielbefahrene Straßen oder Firmen in der Nähe oder befindet sich das Eigenheim in ruhiger, ländlicher Lage? Diese Entscheidung sollte man als Besitzer schon treffen, wenn die Katzen noch klein sind und sich sowieso erst gewöhnen müssen. Zu einem späteren Zeitpunkt einen Freigänger zum Wohnungstiger zu machen, wird die Katze sehr unglücklich machen. Auch kann eine Katze, die im Haus bleibt, später nichts mit der Natur draußen anfangen, kann Gefahren wie zum Beispiel Autos nicht abschätzen, wird sich eher fürchten und aus Angst davonlaufen. Da sie die Umgebung nicht kennt, wird sie den Weg nach Hause dann auch nicht finden.
Wenn man sich nicht entscheiden kann
Wer die Wahl hat, hat die Qual, sagt man. Oft muss man sich auch gar nicht entscheiden. Es gibt ein paar gute Tricks, wie das Halten von Hund und Katz nicht zum Desaster wird. Am besten funktioniert die gemeinsame Haltung, wenn beide schon als Jungtiere ins Haus kommen. Alles ist neu für die beiden Vierbeiner, alles muss erkundet und erforscht werden. Das ist doch viel leichter, wenn man einen kleinen Freund an der Seite hat. Der Hundewelpe und die Babykatze gewöhnen sich schnell aneinander, können miteinander spielen und das neue Zuhause erforschen.
Wenn es nicht möglich ist, beide im gleichen Alter zu sich zu nehmen, sollte man sich das gut überlegen. Es braucht viel Zeit und Geduld, bis sich ein ausgewachsene Tiere an einen Welpen oder eine Babykatze gewöhnen. Wichtig ist vor allem, die Tiere nicht zu zwingen, sich zu mögen. Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, es dauert zwar meist ein paar Wochen, aber mit der Zeit kommt auch die Sympathie. Ich habe einer 15-jährigen Katzendame einen Welpen vor die Nase gesetzt und sie wurden beste Freunde. Kurz vor dem Tod meiner Mieze kam zu meinem inzwischen ausgewachsenen Hund ein Streunerkater von vier Monaten dazu. Nach einigen Wochen waren auch die beiden ein Herz und eine Seele. Gerade bin ich dabei, einen zweiten Kater im Alter von drei Monaten an meine dreijährige Hundedame und den einjährigen Kater zu gewöhnen. Die Zeit wird zeigen, ob die Sympathie folgt.
Zur Autorin
Passion Author Alexandra Sammer aus Kärnten kann auf vielfältige Hobbys und Interessen verweisen. Eine ihrer Leidenschaften - Hunde. In ihren Beiträgen für www.weekend.at teilt sie ihre Erfahrungen und Tipps im Umgang mit den geliebten Vierbeinern.