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Besitzerin mit ihrer Hündin | Credit: iStock.com/Ksenia Raykova
Die erste Läufigkeit - herausfordernd für Hundebesitzer
Die erste Läufigkeit - herausfordernd für Hundebesitzer
iStock.com/Ksenia Raykova

Was tun, wenn Hündinnen läufig werden?

27.08.2021 um 13:54, Alexandra Sammer
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Markieren, Menstruation und Empfängnisverhütung - die wichtigsten Infos für Hundebesitzer.

Als die Entscheidung fiel, einen Hund in unsere kleine Familie zu holen, entschied ich mich bewusst für ein weibliches Tier. Der Gedanke, dass wir beim Gassi gehen bei jeder Laterne, jedem Baum und jeden Hydranten stehen bleiben müssen, damit der Rüde seine Duftnote verbreiten und sein Revier markieren kann, klang für mich ziemlich anstrengend. Natürlich kann man männliche Hunde kastrieren lassen, das Revierverhalten bleibt aber meistens trotzdem sehr prägnant. Zudem kommt noch hinzu, dass Rüden ein läufiges Weibchen kilometerweise entfernt noch riechen können und auch ein hoher Zaun nicht mehr ausbruchsicher ist. Auf keinen Fall wollte ich morgens aufwachen und einen leeren Garten vorfinden. Daher die Entscheidung für eine Hündin.

Die erste Läufigkeit und wie man damit umgehen sollte

Aber auch bei weiblichen Hunden gibt es einiges zu beachten. Jeder, der eine Hündin hat, wird wissen, wovon ich spreche. Die erste Läufigkeit. Es passiert, auch wenn man nicht genau sagen wann. Bei meiner Berner-Sennen-Dame bemerkten wir, wie anhänglich und liebesbedürftig sie wurde. Sie wollte, wie jeder Hund wahrscheinlich, immer schon gern gestreichelt und beachtet werden, aber in diesen zwei Wochen vor der ersten Läufigkeit war sie besonders empfindsam.

Dann kamen die Blutungen, wobei es immer nur wenige Tropfen waren, die sie auch selbst wieder entfernt hatte. Es gibt aber auch Hündinnen, die sehr stark bluten. Hier empfiehlt es sich, sogenannte Hundewindeln in der Tierhandlung zu besorgen. Niemand will Menstruationsblut auf Teppichen oder gar auf der Couch oder im Bett haben. Die Blutungen können bis zu 17 Tage andauern. In dieser Zeit sollte man Spazierwege meiden, auf denen viele Hunde unterwegs sind. Der Geruch, den das menstruierende Weibchen verströmt, ist für alle anderen Hunde sehr präsent und interessant, besonders für nicht kastrierte Rüden ist das Aroma sehr anziehend. Gerade das kann für die Hündin in Stress ausarten.

Entspannter lässt es sich auf einsamen Wegen spazieren oder zu Zeiten, in denen sonst niemand unterwegs ist. Wenn die Periode erst einmal überstanden ist, ist es aber leider noch lange nicht vorbei. Jetzt beginnt die sogenannte „Stehzeit“. In dieser Phase ist die Hündin empfängnisbereit - ein Zustand, der bis zu einer Woche dauert. Wer also keine Welpen zu Hause haben will, muss jetzt noch besser auf seine Hundedame aufpassen, ohne Leine sollte das Haus sowieso nicht verlassen werden.

Besitzer mit seiner Hündin | Credit: iStock.com/Chalabala
Keine einfache Entscheidung: Kastrieren oder nicht?

Kastration - ja oder nein?

Für mich war nach einigen Recherchen klar, meine Hündin wird kastriert. Manche Tierschützer werden jetzt sicher auf die Barrikaden steigen, dass dies Tierquälerei oder ein Eingreifen in die Natur sei. Ich respektiere diese Meinung, und ja, ich greife in die Natur ein, aber auf keinen Fall würde ich das Tierquälerei nennen. Berner-Sennen-Hunde haben eine Lebenserwartung von sechs bis acht Jahren. Häufig sterben sie an Tumoren, durch eine Kastration können Gesäuge-, Eierstock- und Gebärmutterkrebs verhindert werden.

Da Hunde bis zu drei Mal im Jahr läufig sein können, würde dies auch bedeuten, dass die Hündin circa drei Monate im Jahr besonders stark eingeschränkt und von ihren Artgenossen ferngehalten werden muss, sprich, die sozialen Kontakte müssen sehr stark reduziert werden. Der Hormonhaushalt gerät durcheinander, dadurch fühlt sich die Hündin "unrund".

Das sind für mich schlagende Argumente, die für die Kastration sprechen. Ein weiterer Punkt ist selbstverständlich auch das Ergebnis, wenn doch ein Rüde ungewollt zur Hündin kommt. Zwei Monate später hat man einen Bund junger Welpen im Haus, das kann nur einer, oder wie bei der Mutter meiner Hündin dreizehn Welpen sein. Und das ist dann ein ganz anderes Problem!

Zur Autorin

Passion Author Alexandra Sammer aus Kärnten kann auf vielfältige Hobbys und Interessen verweisen. Eine ihrer Leidenschaften - Hunde. In ihren Beiträgen für www.weekend.at teilt sie ihre Erfahrungen und Tipps im Umgang mit den geliebten Vierbeinern.

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