Gefährlich: Tattoos erhöhen Krebsrisiko massiv
Tribal, geometrische Muster oder Schriftzüge - Tätowierungen sind heute längst im Alltag angekommen und zieren nicht nur die Körper von Stars. Laut Gesundheitsportal Österreich hat jeder vierte Österreicher ein "Pekkerl", bei den unter 35-Jährigen sind es sogar 40 Prozent. Nun sorgt eine neue Studie für Aufsehen, die herausgefunden haben will, dass Tattoos das Krebsrisiko deutlich erhöhen.
Zusammenhang geprüft
Konkret handelt es sich um eine schwedische Studie, die in der Fachzeitschrift "eClinical Medicine" veröffentlicht wurde. Forscher der Universität Lund haben untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der zunehmenden Beliebtheit von Tätowierungen und einem unerklärlichen Anstieg von malignen Lymphomen (Krebserkrankungen des Lymphsystems, umgangssprachlich Lymphdrüsenkrebs) geben könnte. Insgesamt haben 11.905 Personen an der Studie teilgenommen. 2.938 von ihnen waren zwischen 20 und 60 Jahre alt und an einem bösartigen Lymphom erkrankt.
Gefahr steigt um ein Fünftel
Bei der Untersuchung wurden auch das Alter und Lebensstilfaktoren wie der Konsum von Zigaretten und anderen Suchtmitteln berücksichtigt. Nachdem die Probanden einen Fragebogen ausgefüllt haben, ist den Wissenschaftlern aufgefallen, dass sich unter ihnen viele mit Tätowierungen befinden. Tatsächlich könnte ein Zusammenhang bestehen. Die Forscher sind zu dem Schluss gekommen, dass ein "Pekkerl" das Risiko für diese spezielle Krebsart um 21 Prozent, also um mehr als ein Fünftel, erhöhen könnte.
Größe der Tätowierung nicht entscheidend
Hinweise auf ein höheres Risiko bei großflächigen Tattoos wurden hingegen keine gefunden, das scheint irrelevant zu sein. Die Gefahr an einem Lymphom zu erkranken, war bei Personen am höchsten, die ihre erste Tätowierung weniger als zwei Jahre vor Studienbeginn bekommen haben. Das könnte mit einer durch das Tattoo hervorgerufenen Entzündung der Haut zu tun haben. "Aus einer einzigen epidemiologischen Studie lässt sich jedoch kein kausaler Zusammenhang ableiten, und es sind weitere Untersuchungen erforderlich", so die Autoren abschließend.