Ohren reinigen: So geht’s richtig!
Das Cerumen – wie das Ohrenschmalz fachsprachlich genannt wird – übernimmt wichtige Funktionen wie den Schutz und das Sauberhalten der Ohren. Außerdem löst es sich meist von selbst, weshalb die Ohren eigentlich nicht gereinigt werden müssen. Doch manchmal bleibt das Gefühl, dass die eigenen Ohren besonders verstopft sind. In puncto Ohrenreinigung gibt es wertvolle Tipps, wie man Ohrenschmalz vorbeugen kann und was man dabei besser sein lässt.
Typische Symptome einer Ohrenverstopfung
Wenn plötzlich alles dumpf klingt und jeder zweite Satz „Wie bitte?“ lautet, kann es sein, dass die eigenen Ohren zu viel Ohrenschmalz produzieren. Folglich ist das Ohr verstopft. Es gibt aber noch andere Symptome, die eine Ohrenverstopfung ankündigen. Betroffene klagen über Juckreiz bis hin zu Schwindel, aber auch über temporären Hörverlust.
Für gewöhnlich ist eine Überproduktion an Ohrenschmalz unproblematisch, außer es steckt ein Fremdkörper im Gehörgang. Dieser kann schmerzhafte Infektionen auslösen und dann ist ein Gang zum Arzt unumgänglich.
Was ist Ohrenschmalz?
Um einer Ohrenverstopfung entgegenzusteuern, produziert das Ohr Ohrenschmalz. Das Cerumen hält nicht nur den Gehörgang geschmeidig, sondern entfaltet auch eine antibakterielle Wirkung, die die Ausbreitung von Bakterien- oder Pilzinfektionen hemmt. Das Ohrenschmalz ist eine klebrige Substanz, die Schmutzpartikel, Fremdkörper und abgestorbene Hautzellen nach Außen transportiert. Ist die Ohrenreinigung abgeschlossen, wird das Sekret am Ende des Gehörgangs sichtbar. Dort darf es dann auch risikolos entfernt werden.
Was sind die Ursachen einer Ohrenverstopfung?
Entsteht durch eine übermäßige Ohrenschmalzproduktion ein sogenannter Ohrenschmalzpfropf, so liegen die Ursachen entweder an einem gestörten Selbstreinigungsmechanismus des äußeren Gehörgangs oder, was meist der Fall ist, an einer unsachgemäßen Ohrenreinigung mit einem Wattestäbchen. Wattestäbchen erfüllen in gewissen Bereichen durchaus einen nützlichen Zweck. Bei der Reinigung der Ohren sollte man sie jedoch getrost weglassen, denn sie schieben das Ohrenschmalz tief in den Gehörgang, anstatt es zu entfernen.
Ohren reinigen: Wie macht man es richtig?
Haben die Ohren das überschüssige Schmalz Richtung Ohrmuschel befördert, kann es mit lauwarmem Wasser unter Zuhilfenahme eines Waschlappens oder Wattepads entfernt werden. Wer dazu gerade nicht die Möglichkeit hat, behilft sich mit dem kleinen Finger, der im Gegensatz zu Wattestäbchen keinen Schaden anrichtet.
Ohrenreinigen mit Hausmitteln
Verstopfte Ohren zu reinigen, kann auch ganz einfach nach dem Duschen erfolgen. Dann ist das Ohrenschmalz optimal aufgeweicht und darf mit einem Kosmetiktuch entfernt werden.
Wer das Aufweichen des Ohrenschmalzes anders beschleunigen möchte, kann dazu auf verschiedene Hausmittel zurückgreifen. Salzwasserlösungen, verschiedene Öle wie Oliven- oder Mandelöl, aber auch ein Dampfbad mit Kamille reinigt die Ohren auf angenehme Weise. Dabei entscheidend ist die Einwirkzeit, die gerne bis zu 15 Minuten dauern darf.
Verstopfte Ohren reinigen mit Medizinprodukten aus der Apotheke
Wer bei der Ohrenreinigung auf Nummer sicher gehen möchte, geht in die nächste Apotheke. Dort gibt es zahlreiche Ohrenschmalzlöser in Tropfen- und Sprayform. Außerdem sollten die Reinigungsintervalle großzügig gehalten werden. Ein- bis zweimal die Woche die Ohren zu reinigen, ist optimal.
Was sollte man bei der Ohrenreinigung nicht tun?
Das Aufweichen des Ohrenschmalzes ist bei verstopften Ohren die beste Option, um die Ohren zu reinigen. Wattestäbchen, Haarnadeln oder Ohrenkerzen – diese haben meist schlimme Verbrennungen zur Folge – haben bei der Ohrenreinigung nichts verloren. Sie würden mehr Schaden als Nutzen verursachen.
Ohren reinigen durch einen Arzt
Löst sich das Ohrenschmalz trotz aller Hilfsmittel nicht von selbst und das Ohr bleibt verstopft, sollte man einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser weiß am besten, wie der festsitzende Ohrenschmalzpfropf zu entfernen ist. Entweder wird der Pfropf mit einer speziellen Ohrspülung, die mit Wasserdruck arbeitet, aufgeweicht oder der Schmalzpfropf wird mit einem dünnen Metallröhrchen aus dem Gehörgang angesaugt und dann entfernt.
Möglichkeiten zur Ohrenreinigung gibt es – wie man sieht – viele. Experimente mit Wattestäbchen und Co. sind eher kontraproduktiv. Im Zweifelsfall also lieber einen HNO-Arzt kontaktieren.