Juckreiz im Ohr – Woher kommt er und was hilft?
Unter Ohrenjucken versteht man allgemein entweder gelegentlichen oder chronischen Juckreiz im Gehörgang. Ein gelegentliches Jucken im Ohr ist lästig, aber nicht schlimm. Wiederkehrender starker Juckreiz sollte jedoch nicht ignoriert werden. Auf keinen Fall sollte man kratzen, denn das Kratzen zerstört den Schutzmechanismus des Ohres, wodurch das Ohrinnere verletzt werden kann.
Was sind die Ursachen für juckende Ohren?
Es gibt viele Ursachen für juckende Ohren. Die meisten sind jedoch harmlos, weil die Ohren auf jede noch so kleine Störung reagieren. Ein verirrtes Härchen im Gehörgang, zu viel oder zu wenig Ohrenschmalz, ein paar verirrte Staubpartikel oder Pollen können die Ohren irritieren und sie beginnen zu jucken. Oft liegt dies daran, dass mit dem Reinigen der Ohren übertrieben wurde oder Wattestäbchen, Haarnadel und Co. zum Einsatz kamen.
Bedenklich wird das ständige Jucken im Ohr erst, wenn Schmerzen mitbeteiligt sind. Dies deutet auf eine ernsthafte Erkrankung wie einer Gehörgangsentzündung – fachsprachlich Otitis externa genannt – hin. Ausgelöst wird diese Entzündung meist durch eine Mischinfektion mit Bakterien und Pilzen. Eine Gehörgangsentzündung kann aber auch allergisch bedingt sein. Verursacher sind beispielsweise Seifen, Shampoos oder Haarsprays, aber auch saisonale Allergien wie Heuschnupfen. Auch Ekzeme, Schuppenflechte und andere Hauterkrankungen können zu Ohrenschmerzen und -jucken führen.
Juckende Ohren: Welche Symptome treten auf?
Eine typische Gehörgangsentzündung äußert sich mit einem Druckgefühl und Jucken im Ohr. Dazu gesellen sich starke Ohrenschmerzen und Schmerzen beim Kauen. Oftmals beginnen die Ohren auch zu nässen, Schuld daran ist eitriger Ausfluss aus dem Ohr. Dies wiederum führt zu Schwellungen im Gehörgang sowie zu Fieber. Manchmal klagen die Betroffenen obendrein über eine Hörverminderung.
Welche Hausmittel helfen bei Ohrenjucken?
Eins vorweg: Wattestäbchen und juckende Ohren ist keine gute Kombination! Greifen Sie bei Juckreiz im Ohr lieber zu Hausmittel. Hausmittel bieten eine sanfte Möglichkeit, juckenden Ohren vorzubeugen. Apfelessig zum Beispiel lindert Juckreiz, außerdem werden ihm abschwellende Eigenschaften zugeschrieben. Ein paar Tropfen hochwertiger Apfelessig auf einen Wattebausch geben und das Außenohr sanft abtupfen, das sollte genügen. Weiterer Auslöser für juckende Ohren kann trockene Haut sein. Betroffene Stellen am und um das Ohr am besten mit Oliven- oder Mandelöl einreiben. Auch Kälte hilft, das lästige Jucken in den Griff zu bekommen. Einfach ein Kühlpack in ein Handtuch einschlagen und an das betroffene Ohr legen.
Jucken im Ohr: Was sollte man nicht tun?
Kratzen mit Wattestäbchen, Stiften oder mit Stricknadeln ist bei juckenden Ohren tabu, denn im schlimmsten Fall beschädigen Sie damit das Trommelfell. Auch bei der Ohrenreinigung lautet das Motto: Weniger ist mehr! Werden Ohren zu viel gereinigt, schuppt die Haut und es bildet sich ein Gehörgangsekzem – und dann beginnt das Ohrenjucken erst richtig.
Wie behandelt ein Arzt juckende Ohren?
Helfen Hausmittel nicht und kommen zum juckenden Ohr auch noch andauernde Schmerzen, Sekretabfluss oder ein Druckgefühl hinzu, sollte man einen HNO-Arzt aufsuchen. Vermutet der Arzt eine bakterielle Infektion, wird ein Abstrich genommen und eine Probe ins Labor geschickt, um den Erreger festzustellen. Falls doch eine Allergie als Ursache für juckende Ohren diagnostiziert wird, wird ein Allergietest durchgeführt. Beides ist gut mit Medikamenten behandelbar.
Woran viele bei juckenden Ohren nicht denken, ist Stress. Stress ist Auslöser für die unterschiedlichsten Beschwerden, so auch für Juckreiz im Ohr. Entspannende Sportarten wie Yoga können hilfreich sein, Stress zu reduzieren und dem unangenehmen Jucken im Ohr entgegenzuwirken.