Kunst am Handgelenk: Die Swatch Art Journey 2023
Bei einem Event in Lissabon wurde die Swatch Art Journey 2023 gelauncht. Für uns die Gelegenheit, mit Creative Director Carlo Giordanetti über die aktuelle Capsule Collection zu sprechen.
Es gibt so viele bemerkenswert Kunstwerke auf der Welt. Wie wählen Sie die Kooperationspartner aus?
Carlo Giordanetti: Wegen unserer langjährigen guten Beziehungen zur Kunst eilt uns ein guter Ruf voraus (lacht). Und so sind wir in der glücklichen Lage, leichter an neue Partner heranzutreten. Es ist ein Zusammenspiel beider Seiten. Einige kommen auf uns zu, aber viele haben wir auch auf unsere Wunschliste. Aktuell zum Beispiel freut es uns besonders, mit dem italienischen Museum Le Gallerie Degli Uffizi, die für ihre hochkarätige Renaissance-Sammlung bekannt sind, zusammenzuarbeiten. Hier wird gerade ein kleiner Traum wahr.
Und wie siehts mit einem österreichischen Museum aus?
Carlo Giordanetti: Ja, da steht das Albertina Museum ganz weit oben auf unserer Wunschliste. Nachdem wir schon viele Projekte mit Österreich-Bezug erfolgreich realisiert haben, steht einer weiteren Kollaboration nichts im Wege.
Ist es Ihnen wichtig, Kunst auszuwählen, die bekannt ist?
Carlo Giordanetti: Absolut! Eines der Ziele unserer Art Journey ist es, berühmte Werke den Menschen näherzubringen. Historische Bilder aus vergangenen Epochen oder aktuelle Kunstwerke, die dem Zeitgeist entsprechen, werden so aus dem üblichen, unerreichbaren Blickwinkel entrissen und in einen neuen Rahmen gesetzt. Dabei ist es wichtig, auf Kunst zurückzugreifen, die einem bekannt ist. So ist für jeden zugänglich – auch mit dem leistbaren Preis.
Wie entscheiden Sie, welcher Ausschnitt eines Gemäldes schlussendlich das Design einer Uhr wird?
Carlo Giordanetti: Das ist eine sehr gute Frage. Es ist tatsächlich ein längerer, aber schöner Prozess. Jeder im Design-Team darf sein Lieblings-Detail hervorheben und auf ein virtuelles Sample darstellen. Danach wird gemeinsam selektiert und entschieden. Dabei ist nicht immer der ikonischste oder präsenteste Aspekt ausschlaggebend. Oftmals überzeugt die Komposition, Farbe oder tiefere Wirkung. Dabei entstehen wundervolle Kreationen. Weshalb wir auch gerne öfter auf dieselben Künstler, Gemälde oder Epochen zurückgreifen. Denn es gibt so viele verschieden und ausdrucksstarke Ansätze aus nur einem Werk.
Von auffälligem Statement bis minimalistischer Hingucker – an jeden Stil wurde gedacht. Was bevorzugen Sie persönlich?
Carlo Giordanetti: Ein Wort das mich in keinster Weise beschreibt ist: minimalistisch! Ich liebe pure, einfache Designs, aber würde ich diese selbst tragen? Nein, mein persönlicher Geschmack schreit nach einem Statement-Piece. Deshalb ist es mir nicht wichtig, dass man beispielsweise die Uhrzeit bei vielen Modellen gar nicht deutlich erkennen kann. Bei diesen Stücken steht das kreative Design im Vordergrund, sie sind ein Blickfang, der einen interessanten Look erst definiert. Wir lieben das Verschwimmen von Abstraktheit und Funktion – das ist auch ein weiterer Ausdruck von Kunst.
Warum sind analoge Uhren generell noch gefragt? Und werden nicht wie einst vermutet von Smartwatches abgelöst?
Carlo Giordanetti: Weil wir ganz klar einen emotionalen Wert mit ihnen verbinden! Sei es wegen ihrer Geschichte, als Statussymbol oder aus Sammelleidenschaft. Wir sind total digitalisiert, doch manchmal wollen wir das Wahre, was sich durch eine Uhr perfekt widerspiegelt.
Haben Sie einen Tipp oder Trick, wie eine Uhr lange schön bleibt?
Carlo Giordanetti: Ein Insider-Pflegetipp von mir ist: Falls die Oberfläche einen kleinen Kratzer abbekommt, kann man diesen mit etwas Zahnpaste wegpolieren. Ja, das funktioniert wirklich! Falls doch nicht, einfach bei uns im Store vorbeikommen. Ganz im Sinne von Nachhaltigkeit reparieren wir unsere Modelle gerne, und die Batterie gibt es bei uns sowieso immer gratis. Ein Service, den wir gerne anbieten und unsere Kunden schätzen.