Das kann die Hype-App "Clubhouse"
Was ist Clubhouse und wie funktioniert es?
Clubhouse ist eine reine Audio-App, in der man Live-Podcasts, Diskussionen rund um verschiedenen Themen und mittlerweile auch Networking-Events lauschen kann. Als Basis dienen die Räume, die jeder Nutzer der App starten kann. Der Nutzer, der den Raum erstellt hat, kann unterschiedliche Rollen verteilen, beispielweise eine Sprecher- oder Moderatorenrolle. Moderatoren leiten die Räume und können aktiv Sprecher bestimmen, diese wiederum nehmen an der Diskussion etc. teil und leisten eigene Beiträge. Als Zuhörer hört man einfach nur, kann aber auch via Handzeichen zeigen, dass man gerne etwas zum Gespräch beitragen möchte. Auf der Startseite der App werden jedem Nutzer Räume zu unterschiedlichen Themen vorgeschlagen. Diese basieren auf den Interessen jener Nutzer, denen man folgt, oder auf den eigens ausgewählten Interessensgebieten. Bisher gibt es hauptsächlich englischsprachige Räume, es kommen aber immer mehr deutsche hinzu.
Wie kann ich beitreten?
Wie der Name schon sagt, ist Clubhouse ein Club, weswegen der Zutritt zur App nicht jedem gewährt wird. Prinzipiell braucht man als neuer User eine Einladung von jemandem, der die App bereits benutzt. Hat man keine Einladung, kann man sich auf eine Art Warteliste setzen lassen. Ob und wann man dann wirklich Zugriff zur App bekommt, ist jedoch ungewiss. Die Entwickler der App haben jedoch schon im letzten Jahr angekündigt, die Plattform für alle zugänglich zu machen. Wann dies wirklich der Fall sein wird, ist unklar. Wichtig: Derzeit ist die App nur für das Apple-Betriebssystem iOS zugelassen.
Was macht Clubhouse so beliebt?
Immer mehr Menschen springen auf den Zug auf - beispielsweise wird derzeit in Deutschland keine andere kostenlose App häufiger auf Apple-Geräten heruntergeladen als Clubhouse. Wieso das so ist? Einerseits liegt es an der Exklusivität der App. Dadurch, dass man eine Einladung braucht, wird Clubhouse zu etwas Besonderem. Andererseits sorgen auch Promis für den Hype. Stars wie Paris Hilton, Kevin Hart oder Oprah Winfrey nutzen die App auch und erstellen Räume, in denen sie live mit anderen Nutzern reden. So erfährt man auch das ein oder andere Details aus deren Leben. Clubhouse setzt also auf das FOMO-Prinzip, die "fear of missing out". Ist man kein Nutzer, hat man Angst, etwas zu verpassen.
Wieso wird Clubhouse kritisiert?
Schon bald nach der Vorstellung der App 2020 wurden die Entwickler der App, Paul Davison und Rohan Seth, mit Vorwürfen konfrontiert. Grund dazu waren die nicht vorhandene Moderation vieler Räume sowie fehlende Benimmregeln. Somit konnten Räume entstehen, die sich um antisemitische, sexistische oder rassistische Themen drehen. Viele kritisieren aber auch das Einladungsprinzip der App - Clubhouse würde somit eine Art Elite erschaffen, zu der nicht jeder Zugang bekommt. Außerdem: Die App ist nicht barrierefrei für gehörlose Menschen und schließt somit gezielt eine Gruppe aus. Auch in Bezug auf Datenschutz muss Clubhouse einiges an Kritik einstecken, denn die Anwendung soll gegen europäische Regeln des Datenschutzgesetzes verstoßen. Die App zwingt Nutzer beispielsweise dazu, ihre Kontaktliste mit dem Dienst zu teilen. Außerdem nimmt sich Clubhouse das Recht, Gespräche aufzunehmen. Den Nutzern ist es jedoch untersagt, Tonaufnahmen zu machen.