Best Friends: 5 Tiere, die Freundschaften pflegen
Freundschaften sind gesund! Wer Freundschaften pflegt, weist einen niedrigeren Blutdruck auf und kann sich über einen geringeren BMI freuen. Einsamkeit dagegen kann gefährlich werden, eine Studie ergab, dass Menschen, die sich einsam fühlen, ein um 15 % erhöhtes Sterberisiko haben. Deswegen sollte man sich stets um gute Freundschaften bemühen! Doch eine beste Freundin oder der beste Kumpel ist nicht nur Menschen vorbehalten, auch viele Tierarten – und nicht nur Affen oder Delfine, wie man vielleicht denken könnte – pflegen intensive Freundschaften!
1. Esel, Pferde, Kühe und Schafe
Die Biologin Anja Wasilewski beobachtet mehr als 2.400 Stunden lang Pferde-, Esel-, Rinder- und Schafherden und stellte fest: Die Tiere pflegen innige Freundschaften. Wasilewski definierte Freundschaft dabei als "inniges Sozialverhalten". Kühe beispielsweise finden nicht alle ihre Herdenmitglieder sympathisch, sondern sind durchaus wählerisch. Haben sich aber zwei Kühe gefunden, verbindet die beiden eine enge Freundschaft und sie verbringen so viel Zeit wie möglich gemeinsam. Trennt man die beiden Tiere, ist dies für beide eine sehr schmerzvolle Erfahrung! Auch Esel gehen eine sehr innige Zweierbeziehung mit dem besten Freund ein, wohingegen Pferde eher zu einer etwas größeren Cliquenbildung neigen.
Wasilewski konnte beobachten, dass auch Schafe ihren Freunden gegenüber sehr loyal sind! Kam es in der Herde zu einem Kampf zwischen zwei Böcken, blieb ein unbeteiligter dritter Bock stets in der Nähe der Kämpfenden, auch wenn er sich damit in Gefahr brachte. Als der Kampf vorüber war, eilte der treue Bock sogleich zu seinem Freund und versuchte ihn, durch Körperkontakt zu beruhigen.
2. Fledermäuse
Erspäht man einen Schwarm Fledermäuse, sieht für uns Menschen eine wie die andere aus. Doch die sozialen Strukturen in so einem Schwarm sind hochkomplex! Dank Mikrochips konnten die Forscher das Verhalten der Tiere genau verfolgen und so feststellen, dass Fledermäuse Freundschaften pflegen und das über viele Jahre hinweg. So suchen befreundete Tiere immer wieder dieselben Schlafplätze auf und verbringen auch den Winter stets im gleichen Quartier. Wahrscheinlich erkennen sich die Fledermäuse anhand ihrer Stimme und ihres Geruches, es wurde beobachtet, wie sie ihre Nase aneinander reiben. Doch Fledermausfreundschaften gehen sogar noch weiter: Befreundete Tiere leisten einander sogar Geburtshilfe und helfen dem gebärenden Weibchen, in die richtige Geburtsposition. Ist das Jungtier geboren, helfen ihm die Hebammen-Fledermäuse dabei, die Zitzen der Mutter zu finden.
3. Delfine
Die hochintelligenten Tiere erkennen sich selbst im Spiegel! Eine beachtliche Leistung, die unsere geliebten Haustiere wie Hunde oder Katzen nicht fertigbringen. Delfine sind nicht nur intelligent, sondern auch sehr sozial und pflegen jahrelange Freundschaften. Männliche Tiere wurden dabei beobachtet, wie sie stets nebeneinander herschwimmen und sich immer wieder berühren. Mit bestimmten Lauten erkennen sie ihre Freunde auch aus der Distanz und hat einer Sehnsucht nach seinem besten Freund, ruft er nach ihm.
4. Elefanten
Elefanten haben mal einen, mal zwei und mal viele Freunde. Doch Achtung: Bei asiatischen Elefanten konnte beobachtet werden, dass eine Elefantenkuh sich mit steigender Freundesanzahl immer illoyaler verhält – schließlich hat sie ja genug Auswahl. Tiere, die nur eine beste Freundin haben, verhalten sich da schon sehr viel sozialer. Befreundete Elefanten erkennt man an ihrer Körpersprache, beispielsweise legen sie ihren Rüssel auf den Rücken des anderen. Afrikanische Elefanten haben da einen etwas anderen Charakter, sie pflegen Freundschaften intensiver und loyaler als ihre asiatischen Verwandten.
5. Affen
Es überrascht wenig, dass auch Affen Freunde haben. Dabei haben nicht nur Menschenaffen beste Freunde, sondern auch viele andere Arten. Beispielsweise reagieren männliche Berberaffen mit einem besten Kumpel sehr viel gelassener und weniger aggressiv. Sozialer Stress konnte ihnen somit weit weniger anhaben. Ein Experiment mit Schimpansen zeigte, dass sich befreundete Tiere auch ein größeres Vertrauen schenkten. Die Schimpansen mussten bei dem Versuch zwischen einem kleinen Stück Banane wählen, das sie sicher und sofort fressen konnten, oder aber sie überließen eine größere Obstmenge einem anderen Tier, um abschließend darauf vertrauen, dass dieses mit ihnen teilen würde. Waren die beiden Tiere nur oberflächlich bekannt, gingen die Schimpansen auf Nummer sicher und begnügten sich mit einem kleinen Stück Banane, handelte es sich beim anderen Tier jedoch um einen Freund, überließen ihm die Schimpansen bereitwilliger das XXL-Obstpaket und konnten sich anschließend über eine ordentliche Belohnungsportion freuen.
Bei der Wahl der Freunde spielt – wie bei Menschen – auch das Alter eine bedeutende Rolle. Ältere Gruppenmitglieder interessieren sich kaum für wilde Jungspunde, sondern pflegen ihre Freundschaften lieber mit Gleichaltrigen, auch nimmt der Freundeskreis mit steigendem Alter ab. Umgekehrt scheinen Jungaffen aber durchaus ein Interesse an den älteren zu haben, junge Berberaffen wurden dabei beobachtet, wie sie sich bereitwillig um die Pflege der Älteren Gruppenmitglieder kümmerten.