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Viele Menschen in einem Zelt am Münchner Oktoberfest.
Das Münchner Oktoberfest zählt jährlich Millionen Besucher an.
Das Münchner Oktoberfest zählt jährlich Millionen Besucher an.
iStock.com/FooTToo

Verbot am Oktoberfest: Mega-Hit darf nicht gespielt werden

27.05.2024 um 17:22, Simone Reitmeier
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Die Wiesn streicht Gigi D’Agostinos "L'Amour toujours" aus dem Programm, nachdem das Lied in einem Video für ausländerfeindliche Parolen missbraucht wurde.

Das geschmacklose Video, in dem ein paar Schnösel auf Sylt zu Gigi D'Agostinos Welthit "L'Amour toujours" ("Ewige Liebe") ausländerfeindliche Nazi-Parolen grölen, zieht Konsequenzen nach sich. Erste Großveranstalter streichen den Song komplett aus der Setliste – darunter das Münchner Oktoberfest.

Klarer Standpunkt des Wiesn-Chefs

Das Oktoberfest sei fremdenfreundlich, international und weltoffen, erklärt Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner gegenüber dem Bayerischen Rundfunk und erteilt dem Song deshalb eine klare Absage. "Das Lied wird nicht gespielt – weder im Zelt noch sonst irgendwo." An alle Wirte und Schausteller sei die klare Anweisung ergangen, dass Lied heuer nicht spielen zu dürfen. Man wolle sich sein Image nicht durch ein zweckentfremdetes "L'Amour toujours" kaputt machen lassen. Damit ist das Oktoberfest nicht allein: Auch auf der EM-Fanmeile in Stuttgart wurde der Song bereits verboten.

Gigi D'Agostino meldet sich zu Wort

Sylt ist nicht der erste Fall, bei dem der Kulthit des italienische DJs mit menschenfeindlichen Texten umgedichtet wird. In den vergangenen Monaten sind immer wieder Videos im Netz aufgetaucht, in den denen Menschen dazu rechtsradikale Parolen brüllen. Unter anderem auf einem Schützenfest in Löhningen in der Schweiz oder auf einem Karnevalszug in Bayern. Selbst auf einer AfD-Veranstaltung wurde der Techno-Track angespielt. Mittlerweile ermittelt sogar der deutsche Staatsschutz wegen Volksverhetzung. Am vergangenen Wochenende hat sich Gigi D'Agostino erstmals selbst zu Wort gemeldet, wie der deutsche Spiegel berichtet. "Mein Lied handelt von Liebe", wird er zitiert. Von den beschriebenen Vorfällen wie auf Sylt wisse er nichts. Er halte sich aber auch von den sozialen Medien fern, um seinen "Geist zu schützen".

Sylt-Video sorgt für Empörung

Seit Tagen sorgt ein Video für Empörung, das am Pfingstwochenende in der Nobelkneipe "Pony" aufgenommen wurde. Zu sehen sind junge Leute, die zum Partyhit "Ausländer raus" und "Deutschland den Deutschen" singen. Ein Gast mimt sogar den Hitlergruß und hält sich zwei Finger unter die Nase. Wie deutsche Medien übereinstimmend berichten, hat dieser Fehltritt auch für sie bereits Konsequenzen: Ihre Arbeitgeber haben sie zum Teil fristlos entlassen.

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