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Viele 1-Euro-Münzen vor einem Stromzähler.
Die Mehrkosten betragen für einen durchschnittlichen Haushalt bis zu etwa 460 Euro pro Jahr.
Die Mehrkosten betragen für einen durchschnittlichen Haushalt bis zu etwa 460 Euro pro Jahr.
iStock.com/vchal

Preis-Hammer: Strom wird 2025 massiv teurer

12.11.2024 um 17:13, Simone Reitmeier
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2025 wird Strom drastisch teurer – bis zu 460 Euro mehr! Die Strompreisbremse endet, Netzgebühren steigen. Ein Anbieterwechsel kann Hunderte Euro sparen.

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Das sind leider keine guten Nachrichten: Strom wird 2025 um mehrere hundert Euro pro Jahr teurer. Betroffen sind so gut wie alle Haushalte. Der einzige Ausweg: den Anbieter wechseln.

Strompreisbremse endet

Für die saftigen Strompreissteigerungen für Endkunden sind laut E-Control-Ökonom Leo Lehr zwei Faktoren hauptverantwortlich. Erstens fallen viele Unterstützungen von Seiten des Staates und der Regierung weg. Konkret: die Erleichterung der Elektrizitätsabgabe, die Aussetzung des Ökostrom-Zuschlags sowie die Strompreisbremse sind nächstes Jahr Geschichte. Zweitens steigen die Netzwerkkosten laut aktuellen Kalkulationen um 23 Prozent.

Bis zu 450 Euro mehr pro Haushalt

Für einen durchschnittlichen Haushalt, der etwa 3.500 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr verbraucht, heißt das konkret bis zu etwa 460 Euro Mehrkosten gegenüber 2024. Die Preiserhöhung fällt zwar je nach Region und Energielieferant unterschiedlich aus, ungefähre Schätzwerte lassen sich aber bereits beziffern. Die Mehrkosten lassen sich wie folgt aufschlüsseln:

Ausweg: Anbieter wechseln

Der einzige Ausweg ist laut Lehr, den Anbieter zu wechseln. „Das macht absolut Sinn, weil man sich einen Großteil der Erhöhungen sparen kann, wenn man den Anbieter wechselt.“ Hintergrund: Der Preis für die ersten 2.900 kWh eines Haushalts wurde seit Dezember 2022 durch die staatliche Strompreisbremse bei zehn Cent pro kWh gedeckelt. Die Anbieter haben die Differenz zum tatsächlichen Preis ausgeglichen bekommen. „Am Markt gibt es durchaus Energieunternehmen mit 10 Cent pro Kilowattstunde, manche sind sogar minimal darunter. Dadurch kann man zum Beispiel die Strompreisbremse ausgleichen“, erläutert der E-Control-Ökonom gegenüber weekend. So sei es möglich, sich einige hundert Euro zu sparen.

So findet man den besten Stromtarif

Entgegen langläufiger Meinungen ist der Anbieterwechsel im Stromtarif-Dschungel weitaus einfacher. Eine der besten Möglichkeiten dazu ist der Tarifkalkulator der E-Control. Damit lässt sich in wenigen Minuten feststellen, ob man einen kostengünstigen Tarif hat oder es bessere Angebote gibt. Das Einzige, was man dafür tun muss:

  • Besteht eine vertragliche Bindung?
  • Was ist der aktuelle Strompreis?
  • Wie viele Kilowattstunden Strom verbraucht man in etwa pro Jahr?

Außerdem muss man sich zwischen einem Preismodell entscheiden: fix oder dynamisch. Für Kunden, die mit dem Energiemarkt wenig am Hut haben, empfiehlt sich ein fixer Preis. Jene, die den Markt im Auge behalten, könnten einen börsenorientierten Tarif attraktiv finden.

Österreicher sind treue Kunden

Im EU-Vergleich wechseln die Österreicher selten den Stromanbieter. Aus einer E-Control-Umfrage geht laut Lehr hervor, dass über 50 Prozent der Bevölkerung noch nie zu einem anderen Anbieter gewechselt ist. Im Jahr 2024 (Jänner bis September) haben 274.150 Strom- und Gaskunden – sowohl Haushalte als auch Unternehmen – bewusst einen anderen Lieferanten gewählt. „Dabei wäre es gerade jetzt wichtig, seine Strom- oder Gaspreise zu überprüfen und einen Vergleich anzustellen. Wir sehen auf der einen Seite derzeit sehr attraktive Neukundenangebote, auf der anderen Seite läuft mit Jahresende die Stromkostenbremse aus“, rät der Vorstand der E-Control, Wolfgang Urbantschitsch, zu einem Preisvergleich. Am wechselfreudigsten sind die Niederösterreicher, gefolgt von den Oberösterreichern.

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