Fettes Lohnplus: Für SIE gibt es jetzt mehr Geld
Nach zähen Verhandlungen gibt es endlich eine Einigung im Kollektivvertrag der Sozialwirtschaft. Die Sozialpartner haben sich auf eine Gehaltserhöhung von 4 Prozent geeinigt. Nach einem 16-stündigen Verhandlungsmarathon ist in der Nacht auf Dienstag die Einigung. Die Erhöhung betrifft Mindest- und IST-Gehälter sowie Zulagen und Zuschläge. Der Flexibilitätszuschlag für das kurzfristige Einspringen wird deutlich angehoben.
Mehr Geld und Verbesserungen
Die wichtigsten Änderungen im Überblick:
- Die Gehälter steigen um 4 Prozent, ebenso wie die Zulagen.
- Der große Flexibilitätszuschlag erhöht sich auf 50 Euro, der kleine auf 25 Euro.
- Auch der Zusatzkollektivvertrag zum Pflegezuschuss bleibt bis Ende 2025 erhalten.
- Neue Regelungen sorgen für bessere Einstufungen von Verwaltungsangestellten und eine soziale Absicherung von Tageseltern.
Ab 2025 für 130.000 Betroffene
Die neuen Regelungen gelten ab dem 1. Jänner 2025 und betreffen rund 130.000 Beschäftigte im Gesundheits- und Sozialbereich. Insgesamt sind über 620 Mitgliedsorganisationen Teil der Sozialwirtschaft Österreich, die als größter Dachverband der Branche gilt.
Positive Reaktionen von beiden Seiten
Gewerkschaftsvertreterin Eva Scherz (GPA) zeigt sich zufrieden: "Mit dem Gehaltsabschluss von +4 Prozent sichern wir die Kaufkraft der Beschäftigten." In der Erhöhung der Gehälter sieht man aber auch einen wichtigen Faktor, um dem drohenden Personalmangel entgegenzuwirken. "Nur wenn wir die Arbeitsbedingungen kontinuierlich verbessern, bleibt die Branche attraktiv", so Michaela Guglberger von der vida. Auch die Arbeitgeberseite lobt den Abschluss, warnt aber vor wirtschaftlich schwierigen Zeiten.
"Wir sind trotz der Rezession und der negativen Aussichten für die Wirtschaft einen großen Schritt auf unsere Beschäftigten zugegangen, um einen beidseitigen positiven Abschluss zu erzielen", betont SWÖ-Verhandlungsführerin Yvonne Hochsteiner. Damit wurde die Inflationsrate abgegolten und auch eine Reallohnerhöhung erzielt.
"Mit der abermaligen Erhöhung über der Inflationsrate senden wir ein wichtiges Signal in Richtung Beschäftigte aus", sagt SWÖ-Vorsitzender Erich Fenninger und stellt klar: "Allen Beteiligten muss bewusst sein, dass das diesmal kein einfacher Abschluss war. Das nächste Jahr wird wirtschaftlich sehr schwierig sein, aber gleichzeitig muss klar sein, dass der Gesundheits- und Sozialbereich der Politik etwas wert sein muss."