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Frau starrt entgeistert auf ihr Smartphone
Telefonbetrüger sind ein anhaltendes Problem.
Telefonbetrüger sind ein anhaltendes Problem.
fizkes/iStock.com

So erkennen Sie Betrug am Telefon

17.01.2025 um 14:12, Marcel Toifl
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Telefonbetrüger treiben ihr Unwesen und erbeuten jährlich Millionenbeträge von Menschen aller Altersschichten. So schützen Sie sich vor erheblichen Verlusten.

Telefonbetrug ist ein immer häufiger auftretendes Problem, das Menschen jeden Alters betrifft. Mit gezielten Taktiken versuchen Kriminelle, sensible Daten oder Geld von ihren Opfern zu erlangen. Um sich effektiv davor zu schützen, ist es wichtig, die Methoden der Täter zu kennen und angemessen zu reagieren. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Telefonbetrug funktioniert und wie Sie sich davor schützen können.

Was ist Telefonbetrug

Telefonbetrug bezeichnet jede Form von betrügerischen Anrufen, bei denen Kriminelle versuchen, mit verschiedenen Tricks an Geld, Bankdaten oder persönliche Informationen zu gelangen. Dabei geben sie sich oft als Autoritätspersonen, wie Polizisten, Bankangestellte oder Mitarbeiter eines Unternehmens, aus. Laut dem Bundeskriminalamt (BKA) sind die Betrüger meist sehr geschickt darin, Vertrauen aufzubauen und ihre Opfer zu manipulieren.

Typische Formen des Telefonbetrugs sind:

  • Enkeltrick: Der Anrufer gibt sich als Verwandter in einer Notlage aus.
  • Falsche Polizisten: Die Betrüger behaupten, die Polizei zu sein, und warnen vor vermeintlichen Einbrechern.
  • Gewinnspielbetrug: Das Opfer wird über einen angeblichen Gewinn informiert, für den jedoch Zahlungen fällig sind.
  • Technischer Support: Kriminelle geben sich als IT-Mitarbeiter aus und fordern Zugriff auf Computer.

Wie gehen die Täter vor

Die Täter nutzen eine Vielzahl von Methoden, um ihre Opfer zu täuschen. Eine häufige Strategie ist das sogenannte "Spoofing", bei dem Anrufernummern manipuliert werden, um legitim zu wirken. So erscheint auf dem Display eine vertrauenswürdige Nummer, etwa von der Polizei oder einer Bank.

Häufig verläuft der Betrug in folgenden Schritten:

  1. Kontaktaufnahme: Die Kriminellen rufen das Opfer unvermittelt an und erzeugen eine Stresssituation, z. B. durch die Behauptung, ein Familienmitglied sei in Gefahr.
  2. Druckausübung: Es wird emotionaler oder zeitlicher Druck ausgeübt, um eine schnelle Entscheidung zu erzwingen.
  3. Datenabfrage oder Geldforderung: Die Betrüger fordern sensible Daten, etwa PINs und TANs, oder bitten um Geldüberweisungen bzw. die Übergabe von Bargeld.
  4. Verschleierung: Um das Opfer zu beruhigen, geben sie oft vor, alles sei legal und sicher.

So hoch sind die Schäden in Österreich

Die finanziellen Auswirkungen von Telefonbetrug sind enorm. Laut einem Bericht des Kuratoriums Sicheres Österreich (KSÖ) wurden allein 2022 durch Telefonbetrug in Österreich Schäden von über 20 Millionen Euro verursacht. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, da sie oft weniger technisches Wissen haben und den Tätern eher vertrauen.

Die Dunkelziffer ist jedoch hoch, da viele Fälle nicht gemeldet werden. Die Polizei verzeichnet zudem eine steigende Professionalisierung der Täter, die immer neue Tricks anwenden und ihre Opfer gezielt auswählen. Das macht es umso wichtiger, öffentlich über diese Gefahren aufzuklären.

Was kann man als Opfer tun

Wenn Sie das Gefühl haben, Opfer eines Telefonbetrugs geworden zu sein, sollten Sie schnell handeln. Folgende Schritte können helfen:

  1. Gespräch beenden: Legen Sie sofort auf, wenn Sie misstrauisch werden. Geben Sie keine persönlichen Daten preis.
  2. Kontaktieren Sie die Polizei: Melden Sie den Vorfall bei der nächsten Polizeidienststelle. Je früher der Betrug gemeldet wird, desto besser.
  3. Bank informieren: Falls Sie Bankdaten weitergegeben haben, setzen Sie sich umgehend mit Ihrer Bank in Verbindung und lassen Sie Konten sperren.
  4. Beratung suchen: Zahlreiche Organisationen wie der Verein für Konsumenteninformation (VKI) oder das BKA bieten Betroffenen Unterstützung und Beratung an.
  5. Information weitergeben: Informieren Sie Freunde und Familie, damit sie vor ähnlichen Maschen gewarnt sind.

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