Kellerloch: Mädchen (12) jahrelang als "Sklavin" gehalten
Ein schwerer Missbrauchsfall auf Mallorca erinnert mit erschreckenden Details an den Fall Fritzl. Wie die Guardia Civil (eine Spezialeinheit der spanischen Polizei mit Sitz in Madrid) mitteilte, konnte offenbar ein Pädophiler gefasst werden. Der Mann soll ein zwölfjähriges Mädchen gefangen gehalten und immer wieder sexuell missbraucht haben.
Fünf Jahre lang missbraucht
Wie unter anderem die balearische Zeitung "Ultima Hora" berichtet, soll ein 49-jähriger Mallorquiner die damals Zwölfjährige fünf Jahre lang als Sexsklavin missbraucht und immer wieder in einem Kellerloch eingesperrt haben. Das Mädchen sei bisher nicht in der Lage gewesen, über die Tortur zu sprechen. Eine Vernehmung stehe noch aus.
Mutter und Kind aus Afrika geholt
Ersten Ermittlungen zufolge sei der Mann vor Jahren nach Afrika gereist und habe dort versucht, ein Kind zu adoptieren, was ihm jedoch aufgrund bürokratischer Hürden nicht gelungen sei. Daraufhin hat er offenbar seine Strategie geändert: Nachdem er eine mehrfache Mutter ausfindig gemacht habe, soll er ihr ein besseres Leben in Spanien versprochen und sie geheiratet haben. Mit ihr und einer ihrer Töchter sei er dann nach Mallorca gezogen.
Wassertank unter Schreibtisch
Die Nigerianerin habe sich jedoch bald von dem 49-Jährigen getrennt, er habe aber das Sorgerecht für das Mädchen behalten und mit ihm auf einem Bauernhof in Algaida gelebt. Im Laufe der Jahre habe er das Kind immer wieder sexuell missbraucht, ihm mit der Abschiebung nach Afrika gedroht, wenn sie ihm nicht gehorchte. Mehrfach soll er die Kleine in ein Kellerloch unter seinem Schreibtisch gesperrt haben, bei dem es sich um einen ehemaligen Wassertank handle.
Mädchen wendet sich an Orden
Offenbar hatte der Straftäter vor, die Geschwister seines Opfers nachzuholen. Als die heute 17-Jährige das mitbekommen hat, habe sie sich an einen Orden für Frauen in Notlagen gewendet, wodurch der Fall ins Rollen gekommen ist. Nach mehrwöchigen Ermittlungen wurde der Mann schließlich festgenommen. Bei umfangreichen Hausdurchsuchungen sei pornografisches Material gefunden worden. Der 49-Jährige soll die Vergewaltigungen gefilmt und ins Internet gestellt haben. Der Mann befindet sich derzeit in Haft.
Notruf für Frauen
Frauen, die in Österreich Gewalt erleben, finden u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133)