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Ein Einbrecher betritt das Haus durch eine Glastüre. Im Hintergrund sind Bäume zu sehen. Der Einbrecher ist dunkel gekleidet, trägt eine Maske und hat schwarze Handschuhe an. In der linken Hand hält er ein blaues Brecheisen.
Eine unversperrte Terrassentüre ist eine Einladung für jeden Einbrecher.
Eine unversperrte Terrassentüre ist eine Einladung für jeden Einbrecher.
istcok.com/ KatarzynaBialasiewicz

Achtung: Einbrecher haben im Herbst Hochsaison

28.09.2024 um 07:59, Andreas Hamedinger
min read
Im Schutz der Dämmerung. Fast 60.000 Einbrüche gab es 2023 in Österreich. Gerade im Herbst schlagen die Täter häufig zu. Doch man kann sich schützen.

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Nebel zieht auf, kaum ein Sonnenstrahl fällt mehr auf die Einfamilienhäuser am Rande der kleinen Gemeinde. Die meisten Bewohner haben sich zu einer gemeinsamen Feier im Feuerwehrhaus getroffen, fast niemand ist daheim geblieben. Und die nächste größere Straße liegt nicht in Sichtweite der Reihenhausanlage. Eine idyllische Einsamkeit, die auch ungebetene Gäste auf den Plan ruft.

Ein geeignetes Objekt ist schnell gefunden

Etwa Peter K., seines Zeichens Einbrecher. Und K. weiß genau, was zu tun ist: Zuerst heißt es beobachten und das Haus mit den meisten Schwachstellen finden. Welches hat keine unmittelbaren Nachbarn? Wo sind die Fenster geöffnet? Gibt es einen Hund? Ist eine Alarmanlage sichtbar? Wurde der Postkasten schon länger nicht geleert? Check, K. hat mit dem Einfamilienhaus von Ferdinand O. ein geeignetes Objekt gefunden. Schnell wird die Eingangstüre mit einem Brecheisen geöffnet. War nicht besonders schwierig, denkt sich der Einbruchsprofi. Schließlich gab es keine besonderen Hindernisse – wie etwa ein Spezialschloss, dass mehr Widerstand bietet.

Zeit ist der entscheidende Faktor

Einmal im Haus weiß K. wie man fette Beute macht: Schnell landen die im Schlafzimmer aufbewahrten Schmuckstücke in der Tasche des Einbrechers. Die wertvolle Münzsammlung hat auch noch bequem Platz und ob man die im Kleiderschrank gefundenen Reisepässe noch brauchen kann, wird sich zu einem späteren Zeitpunkt zeigen. Mehr Zeit kann und will K. für seinen Beutezug nicht mehr investieren. Als Profi weiß er: Je mehr Zeit er für seinen Coup braucht, umso wahrscheinlicher ist es, dass er erwischt wird. Und so schnell er gekommen ist, so schnell ist er verschwunden.
 

Vorbeugung ist der beste Schutz

Doch was hätte Ferdinand O. gegen den Einbruch machen können? Einiges, denn wie schon erwähnt, ist Zeit der entscheidende Faktor für einen gelungenen Coup. Und gerade hier sollten Haus- und Wohnungsbesitzer ansetzen. Jede zusätzliche Sicherheitsvorrichtung hindert nämlich Einbrecher, schnell zum Ziel zu kommen. 

Leitern und Gartenmöbel versperren

Und die Prävention beginnt schon bei Kleinigkeiten. Laut Bundespolizei sollte man Fenster immer schließen und Terrassen- und Balkontüren versperren, auch wenn man nur kurz weggeht. Zeitschaltuhren und Bewegungsmelder für die Innen- und Außenbeleuchtung sorgen dafür, dass sich Einbrecher niemals sicher sein können, ob jemand daheim ist. Leitern, Gartenmöbel und frei herumliegendes Werkzeug können praktische Helfer für Einbrecher sein. Sie sollten versperrt im Inneren des Hauses aufbewahrt werden.

Technische Barrieren und digitale Sicherheit

Die Experten der Polizei empfehlen weiters den Einbau von Sicherheitstüren der Widerstandsklasse 3 und Fenster der Widerstandsklasse 2, die Einbrüche erschweren. Schon verbaute Türen und Fenster können preisgünstig nachgerüstet werden. Fenster kann man etwa mit verschließbaren Griffen und Aushebesicherungen sichern. Weiters ist es wichtig, dass der Schließzylinder bei Eingangstüren vom Schließblech gegen Abreißen geschützt ist. Empfehlenswert ist auch eine Alarmanlage, die mit dem Zusammenspiel von anderen digitalen Sicherheitseinrichtungen – Bewegungsmelder, Notfall-Bericht auf das Smartphone oder Eintrittskontrolle mithilfe biometrischer Daten – einen bestmöglichen Schutz bietet. Wichtig: Nur bei einem regelmäßigen Update der Systeme kann man sich sicher fühlen. 
 

Ein unbesetztes Auto der österreichischen Polizei steht auf einem asphaltierten Platz. Auf der Seite des Autos ist die Telefonnummer 133 und die Aufschrift Polizei zu lesen. Im Hintergrund sind ein roter Bus und einige Menschen zu sehen.
Den Helden bei einem Einbruch zu spielen, ist der falsche Weg. Heißt: Sofort die Notfallnummer 133 wählen.

Ruhe bewahren und die Polizei verständigen

Was aber sollte man machen, wenn alle getroffenen Vorkehrungen nicht genützt haben und es zu einem Einbruch gekommen ist? Auf jeden Fall ist sofort die Notfallnummer der Polizei (133) zu wählen. Erwischt man den Täter auf frischer Tat, heißt es nicht den Helden zu spielen, schließlich weiß man nie, wie der Verbrecher reagiert. Hilfreich ist es, die Ruhe zu bewahren und sich Gesichter, Kleidung und sonstige Merkmale des Täters und eines Fluchtfahrzeuges zu merken. 

Weißer Ring hilft weiter

Um einen möglichen Fahndungserfolg zu erleichtern und Versicherungsansprüche zu wahren, sollte man am Tatort nichts verändern und Fotos (Einbruchsspuren, Beschädigungen und Zustand der Wohnung machen). Hat man nach einem Einbruch Probleme, das Ge­sche­hene zu verarbeiten, sollte man sich an eine Opferhilfeeinrichtung wie den Weißen Ring wenden. 

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