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Pilnacek im Porträt
Eine Obduktion soll jetzt Klarheit über die Todesursache bringen.
Eine Obduktion soll jetzt Klarheit über die Todesursache bringen.
EXPA / APA / picturedesk.com

Witwe hat Pilnacek-Handy mit Bunsenbrenner zerstört

30.01.2025 um 13:53, Stefanie Hermann
2 min read
Der einst mächtigste Justizbeamte ist tot, sein Handy galt als verschwunden. Ein Buch von Peter Pilz sorgt nun für neuen Zündstoff.

Christian Pilnacek war einst der mächtigste Justizbeamte des Landes. Am 19. Oktober 2023 wurde er tot in einem seichten Nebenarm der Donau gefunden. Suizid, wie das offizielle Obduktionsergebnis belegt. Viele Fragen sind aber noch heute offen. Viele Fragen sind noch heute offen: Was ist in der Nacht seines Todes genau passiert? Was war auf seinem Laptop gespeichert? Und was ist mit seinem privaten Handy passiert? Zumindest die Antwort auf letztere Frage will Ex-Grünen-Politiker und Aufdecker Peter Pilz gefunden haben.

Verschwundenes Handy

Pilnaceks dienstliches Mobiltelefon war bereits zuvor von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sichergestellt und ausgewertet worden. Von Interesse blieb aber das Zweittelefon. Von Anfang an war aber klar: Auf dem Privatgerät könnten heikle Nachrichten gespeichert sein.

Den Nährboden für die Vermutung hat Pilnacek selbst aufbereitet. Monate vor seinem Tod hat er behauptet, ÖVP-Granden wie Wolfgang Sobotka hätten versucht, Einfluss auf Ermittlungen zu nehmen. Er habe sich geweigert, mitzumachen.

Das Interesse an Pilnaceks Handy war nach dessen Tod entsprechend groß. Wenige Stunden vor seinem Ableben verschickte er noch zahlreiche Nachrichten. Sebastian Kurz gab an, erst am Vorabend mit ihm telefoniert zu haben.

Widrig an Witwe übergeben

Sein Privathandy haben die niederösterreichischen Behörden bei Pilnaceks Lebensgefährtin sichergestellt, ohne entsprechende rechtliche Handhabe, so die Vermutung. Über Polizei, Rechtsanwalt und letztlich die gemeinsamen Kinder wurde das Handy an Pilnaceks Witwe Caroline List übergeben. Eine Absprache mit der Staatsanwaltschaft oder Erbschaftsverfahren gab es nicht. Die WKStA ermittelt in diesem Fall.

Mit Bunsenbrenner vernichtet

List, ihres Zeichens Präsidentin des Straflandesgerichts in Graz, wiederum soll das Gerät einige Wochen später vernichtet haben, so die neue Erkenntnis. „Ich habe es vernichtet. Ich hatte genug Kummer mit den Mobiltelefonen meines Mannes", zitiert Pilz ihre Aussage gegenüber der WKStA. Laut Einvernahme setzte sie dazu einen Bunsenbrenner ein. Die Reste entsorgte sie.

„Der Tod des Sektionschefs”

Mehr Details und Ungereimtheiten will Pilz in seinem neuen Buch aufdecken. „Der Tod des Sektionschefs” erscheint am 19. Februar im ZackZack-Verlag.

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