Mogelpackung: Eiscremeboxen zur Hälfte mit Luft gefüllt
Sommerzeit ist Eiszeit. Deshalb hat foodwatch das Vanille-Eis aus dem Supermarkt genau unter die Lupe genommen. Denn auf den Eispackungen finden sich verwirrende Angaben: Einmal steht auf der Packung 1000 ml und gleich darunter 510 g. Wie viel ist jetzt wirklich drin?
Schwindendes Vanille-Eis
Wie kommt der große Unterschied zwischen dem Füllgewicht (in g) und dem Volumen (in ml) zustande kommt. foodwatch hat das Eskimo Cremissimo der Sorte Vanille schmelzen lassen. Und der Test ergab ein verblüffendes Ergebnis. Nach 24 Stunden war nur mehr die Hälfte der Packung gefüllt. Der Rest hat sich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft aufgelöst.
Aufgepumpt mit kalter Luft
Hier die Erklärung für den Schwund: Die Grundmasse, aus der die Firmen das Eis herstellen, wiegt zum Beispiel ein halbes Kilo, also 500 Gramm. Würde man die einfach so einfrieren, wäre das eine recht feste Eismasse. Hersteller von industriellem Eis blasen die Eismasse (in Gramm) gerne mit Luft auf ein größeres Volumen (in ml) auf. Im Fall von Eskimo Cremissimo fast um das Doppelte. Das bedeutet aber auch: Konsumenten zahlen beim Kauf einer Eisbox im Supermarkt für einen beträchtlichen Anteil Luft.
Grundpreis vergleichen hilft beim Eis nicht
Normalerweise hilft beim Einkaufen das Vergleichen des so genannten Grundpreises am Supermarktregal. Der ist bei Getränken auf 100 ml oder 1000 ml angegeben. Bei festen Lebensmitten auf 100 g oder 1 kg. Beim Eis ist der Preis am Supermarktregal in den meisten Fällen auf 1000 ml angegeben. Der Preis wird also auf den Liter-Becher gerechnet und nicht auf das tatsächliche Gewicht der Eismasse. Und das ist bei den verschiedenen Herstellern durchaus unterschiedlich.
Aufgeblasene Boxen
Eskimo ist kein Einzelfall. Der foodwatch-Check zeigt: Die meisten konventionellen Eis-Hersteller blasen die Eismasse fast um das Doppelte auf. Egal ob bei Markenprodukten wie Mövenpick oder bei den Eigenmarken der Supermärkte und Diskonter.
Bio-Eis schneidet besser ab
Nur bei den Bio-Marken ist etwas mehr drin. Das meiste Eis bekommt man von der Marke BioArt, Bio-Heumilch Vanilleeis. Der Becher ist zu drei viertel tatsächlich mit Eismasse gefüllt. Deshalb fordert foodwatch: Der Eispreis muss bezogen auf das Gewicht der Eismasse angegeben werden und nicht auf das Volumen des Bechers. Nur so können Konsumenten die tatsächlichen Preise für Eis vergleichen und nicht nur die für Luft.