Keine Einigung: Handel geht in Weihnachts-Streik
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Gewerkschaft und Arbeitgeber im Handel konnten sich auch nach der vierten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen nicht einigen. Damit macht die Gewerkschaft ernst und plant Streiks während des für den Handel so wichtigen Weihnachtsgeschäfts.
Forderungen weichen ab
Verhandelt wurde für etwa 430.000 Angestellte und 15.000 Lehrlinge. Die Gewerkschaften forderten ursprünglich ein Gehaltsplus von 4,3 Prozent für 2025, reduzierten dies zuletzt auf 3,9 Prozent. Die Arbeitgeberseite blieb jedoch bei ihrem Angebot: 3,1 Prozent für das Jahr 2025 sowie eine Erhöhung der Gehälter um 0,5 Prozent im Jahr 2026, sofern die rollierende Inflation unter 2 Prozent liegt.
„Das ist einfach zu wenig“
Für die Gewerkschaft GPA ist dieses Angebot unzureichend. Eine Einigung konnte daher nicht erzielt werden. Einen weiteren Verhandlungstermin gibt es bisher nicht. „Leider haben sich die Arbeitgeber nicht bewegt und beharren auf ihrem Letztangebot. Das ist einfach zu wenig“, zeigte sich die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Veronika Arnost, enttäuscht.
Störaktionen geplant
Wie bereits angekündigt, wird der Handel nun streiken – und das ausgerechnet an den umsatzstarken Tagen rund um den Black Friday, der traditionell der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft ist. Konkret sind „Kundgebungen am Freitag, den 29.11., und Samstag, den 30.11.“ geplant. Doch dabei wird es nicht bleiben, wie der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel, Martin Müllauer, andeutete: „Wir haben auch noch weitere Maßnahmen in der Schublade.“
WKÖ bedauert Scheitern
Auch die Arbeitgeberseite zeigt sich enttäuscht. „Wir hatten lange, wertschätzende Gespräche, doch die Arbeitnehmervertreter:innen sind leider immer noch nicht bereit, die Realität zu akzeptieren. Sie fordern weiter einen Abschluss, der sich angesichts der konjunkturellen Situation für die Handelsbetriebe einfach nicht ausgeht“, so Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel. Es gehe darum, „den Spagat zwischen steigenden Kosten und sinkenden Umsätzen“ zu meistern, Arbeitsplätze zu sichern und weitere Schließungen oder Insolvenzen zu vermeiden.