Durchgefallen: Foodwatch warnt vor Weihnachtskeksen
Inhalt
- Palmöl: „Scheinheilige Irreführung“
- Stollen schneidet schlecht ab
- Spekulatius: Besser, aber nicht gut genug
- Foodwatch fordert klare Regeln
Stollen und Spekulatius erfreuen sich in der Adventzeit großer Beliebtheit und sind in vielen Haushalten zu finden. Doch nun bekommen die Leckereien einen fahlen Beigeschmack: Was in Supermärkten als „traditionell“ verkauft wird, hat oft wenig mit echten Familienrezepten zu tun. Das zeigt eine Analyse von Foodwatch. Der Verein hat insgesamt 40 Produkte untersucht – mit ernüchternden Ergebnissen.
Palmöl: „Scheinheilige Irreführung“
Von den 40 getesteten Weihnachtsprodukten enttäuschten 31 im Foodwatch-Check, da sie Palmöl enthalten – eine billige Industriezutat mit gravierenden Folgen für Umwelt, Gesundheit und Menschenrechte. „Dass es Hersteller gibt, die dennoch nicht davor zurückschrecken, ihre mit Palmöl ‘veredelten’ Produkte als Traditionsware zu labeln, ist eine scheinheilige Irreführung der Konsument:innen“, kritisiert Miriam Maurer von Foodwatch Österreich.
Stollen schneidet schlecht ab
Das Traditionsgebäck Stollen schneidet besonders schlecht ab. Alle 14 untersuchten Produkte, die in verschiedenen Supermärkten verkauft werden, enthalten Palmöl. Besonders irritierend: Marken wie Ölz oder Kuchenmeister werben mit Begriffen wie „Traditionsstollen“, verwenden aber günstiges Palmöl anstelle hochwertiger Zutaten wie Butter.
Spekulatius: Besser, aber nicht gut genug
Etwas besser sieht es bei den 20 überprüften Spekulatius aus. Hier sind zumindest acht Produkte palmölfrei. Die restlichen 12 enthalten jedoch ebenfalls Palmöl als billige Butteralternative, obwohl Begriffe wie „nach traditioneller Rezeptur“ in der Werbung verwendet werden. Auch sogenannte Weihnachts- und Winterkuchen fallen großteils durch: Fünf von sechs Produkten enthalten Palmöl. Auffällig: Palmöl-Produkte sind oft sogar teurer als Alternativen ohne die Industriezutat.
Palmöl ist ein Pflanzenfett, das über tausende Kilometer nach Österreich importiert wird und für dessen Anbau Regenwälder gerodet werden. Die Verwendung von Begriffen wie „traditionell“ oder „nach Familienrezept“ bei Supermarktprodukten suggeriert laut Foodwatch hochwertige Zutaten und handwerkliche Herstellung. Allerdings könne jeder Hersteller diese Begriffe unreguliert verwenden, auch wenn die Produkte alles andere als hochwertig seien. „Es braucht klare gesetzliche Vorgaben, die Konsument:innen vor dieser Irreführung schützen“, fordert Maurer.
Foodwatch fordert klare Regeln
Palmöl ist ein Pflanzenfett, das über tausende Kilometer nach Österreich importiert wird und für dessen Anbau Regenwälder gerodet werden. Die Verwendung von Begriffen wie „traditionell“ oder „nach Familienrezept“ bei Supermarktprodukten suggeriert laut Foodwatch hochwertige Zutaten und handwerkliche Herstellung. Allerdings könne jeder Hersteller diese Begriffe unreguliert verwenden, auch wenn die Produkte alles andere als hochwertig seien. „Es braucht klare gesetzliche Vorgaben, die Konsument:innen vor dieser Irreführung schützen“, fordert Maurer.