Entscheidung gefallen: Das passiert mit Josef Fritzl
Heute Morgen hat ein Drei-Richtersenat entschieden, wie es mit dem mittlerweile 88-jährigen Josef Fritzl weitergeht. 24 Jahre lang hat er in Amstetten seine Tochter im Keller eingesperrt und mit ihr sieben Kinder gezeugt.
Fritzl kommt in normale Zelle
Der Medienandrang am Landesgericht in Krems ist enorm. Kurz vor Beginn der Anhörung um 8.00 Uhr wurde Fritzl mit einem Bus der Justizwache der JA Krems zum Gericht gebracht. Betreten hat er das Gebäude über einen Hintereingang, um dem Medienrummel zu entgehen. Eine Stellungnahme kam von Fritzls Verteidigerin, der Star-Anwältin Astrid Wagner. Sie deutete bereits an, dass der 88-Jährige heute freikommen wird. Wenige Minuten später steht die Entscheidung fest: Der Straftäter Josef Fritzl wird aus dem Maßnahmevollzug entlassen und kommt in den Normalvollzug. Wagner will sich weiterhin für eine generelle bedingte Entlassung, also den Schritt in die Freiheit für Josef F., einsetzen. Entsprechende Anträge möchte sie in Zukunft stellen.
Ungefährlich wegen Demenzerkrankung
2009 wurde Fritzl einstimmig wegen Mordes durch Unterlassung, Vergewaltigung, Freiheitsentziehung, schwerer Nötigung und Blutschande zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Diese hat er bisher in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher abgesessen. Ende 2023 wurde ein neues Gutachten vorgelegt: Fritzl leide an einer schweren Demenz, die seine Abnormität überlagern würde. Er sei nicht mehr gefährlich und werde keine schweren Straftaten mehr begehen. Auf Basis dieser Einschätzung wurde Fritzl heute aus dem Maßnahmevollzug entlassen. Seine lebenslange Freiheitsstrafe wird er nun in einer normalen Zelle absitzen.