„Bürgeranwalt”: Behinderter soll zehntausende Euro zahlen
Die ORF-Sendung „Bürgeranwalt” behandelt in der nächsten Ausgabe einen besonders herzzerreißenden Fall. Ein Mann mit Behinderung verliert nach 14 Jahren in einer geschützten Werkstätte seinen Job – und steht nun ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld da.
Kündigung geprüft
Andreas H. hat 14 Jahre lang in einer geschützten Werkstätte in Niederösterreich gearbeitet. Dort ist er für den Zusammenbau von Rolltreppen zuständig gewesen. Im März 2023 hat ihn die Einrichtung gekündigt. Weil Andreas H. als begünstigter Behinderter gilt, wird die Kündigung von der Arbeiterkammer und dem Sozialministeriumservice überprüft.
Rechtliche Entscheidung
Das Verfahren zieht sich über ein Jahr. Im Juli 2024 liegt schließlich der Bescheid vor: Die Kündigung ist laut Entscheidung rechtmäßig erfolgt. Damit endet der arbeitsrechtliche Streit, aber für Andreas H. beginnt eine existenzielle Krise.
Existenzielle Folgen
Weil der 40-Jährige während der Verfahrensdauer weiterhin Gehalt von der Werkstätte bezogen hat, muss er diesen Betrag inzwischen zurückzahlen – rund 38.000 Euro. Zusätzlich ist er nicht mehr zum Bezug von Arbeitslosengeld berechtigt, weil der Kündigungszeitpunkt rückwirkend anerkannt worden ist.
Hoffnung durch Volksanwaltschaft
Die Situation bringt Andreas H. in große finanzielle Not. Aktuell besteht Hoffnung auf Unterstützung durch die Volksanwaltschaft. Diese prüft nun, ob es Möglichkeiten gibt, dem Betroffenen doch noch zu helfen oder einen Härteausgleich zu schaffen.