Direkt zum Inhalt
Eine Asiatische Riesenspinne in ihrem Netz
Die Jorō-Gumo-Spinne wurde mit Schiffscontainern in die USA eingeschleppt.
Die Jorō-Gumo-Spinne wurde mit Schiffscontainern in die USA eingeschleppt.
iStock.com/David Hansche

Handgroß: Asiatische Riesenspinne auf dem Vormarsch

07.06.2024 um 15:01, Simone Reitmeier
min read
Die bis zu 20 cm große Asiatische Riesenspinne breitet sich rasant aus und hat die Ostküste der USA erreicht. Könnte sie auch in Europa Fuß fassen?

Wer Angst vor Keller- und Kreuzspinnen hat, wird bei diesen Zeilen Gänsehaut bekommen: Die Asiatische Riesenspinne breitet sich rasant aus und hat derzeit vor allem die Ostküste der USA im Visier. Können die Achtbeiner auch Europa erreichen?  

20 cm-Spinne kann fliegen

Ursprünglich stammt die Asiatische Riesenspinne, wie der Name schon sagt, aus Asien, vor allem von Südostasien bis Indien und Japan kommt sie häufig vor. Ihre markanten Details sind ein kräftiger gelb-schwarzer Körper und acht lange Beine. Weibchen können damit eine Spannweite von bis zu 20 cm erreichen. Zum Vergleich: Die größte Spinne Mitteleuropas ist die Südrussische Tarantel mit maximal 7 cm  Größe (inklusive Beinchen), die seit etwa 100 Jahren auch in Österreich vorkommt. Abgesehen von ihrer Größe besitzt die Asiatische Riesenspinne noch eine weitere Eigenschaft, die bei Arachnophobiker wohl das blanke Entsetzen auslöst: Sie kann fliegen! Und zwar indem, dass sie Seidenfäden abwirft und damit bis zu 100 Kilometer durch die Luft reist.

Eine Südrussische Tarantel.
So sieht die Südrussische Tarantel aus.

Rasante Ausbreitung in den USA

Trichonephila clavata oder auch Jorō-Gumo-Spinne – was aus dem Japanischen übersetzt so viel wie "Prostituiertenspinne" bedeutet – breitet sich derzeit in den USA rasend schnell aus, vor allem im Südwesten und jetzt offenbar auch an der Ostküste. Dabei erweist sich die Spinne als erstaunlich robust: Sie ist klimatisch nicht wählerisch und übersteht auch kurze Frostperioden - kann also auch in kälteren Regionen überleben.

Asiatische Riesenspinne beim Netzbau.
Markantes Äußeres: Trichonephila clavata oder auch Jorō-Gumo-Spinne.

Mit Schiffen eingeschleppt

In die USA hat es Trichonephila clavata wohl vor einigen Jahren über Schiffscontainer als blinder Passagiere geschafft. Das heißt: Grundsätzlich steht auch der Einreise nach Europa nichts im Wege. Noch wurde hierzulande aber keine Sichtung der Asiatischen Riesenspinne gemeldet. Sollte es doch einmal soweit kommen, besteht kein Grund zur Sorge. Für den Menschen ist die asiatische Spinne nicht gefährlich, auch nicht für Haustiere wie Hunde oder Katzen. Ihre Beißwerkzeuge sind in der Regel zu klein, um die menschliche Haut zu durchdringen. Nichtsdestotrotz läuft es dem einen oder anderen bei ihrer gewaltigen Erscheinung kalt den Rücken runter.

more