Österreich: Riesenzecke verfolgt ihre Opfer
Eigentlich bewohnt Hyalomma marginatum – besser bekannt als Afrikanische Riesenzecke – tropische Gebiete in Afrika, Südeuropa und Teilen Asiens. Durch den Klimawandel werden aber auch hierzulande die Sommer länger und die Winter milder, wodurch sich das kleine Biest mittlerweile auch in Österreich wohlfühlt. Das erste Exemplar soll heuer bereits in Vorarlberg gesichtet worden sein.
Riesenzecke verfolgt ihre Opfer
Gewöhnliche Zecken sind in der Regel Lauerjäger. Das heißt, sie warten im Gras oder in Büschen, bis jemand vorbeikommt. Dass sie sich von Bäumen fallen lassen, ist übrigens ein Mythos. Die Afrikanische Riesen-Zecke ist hingegen ein aktiver Jäger, der seine Opfer auf bis zu neun Meter wahrnehmen kann und sie auf etwa 100 Meter verfolgt. Dank langer, gestreifter Beine ist das Spinnentier zudem mit durchaus hohem Tempo unterwegs.
Ansteckungsgefahr eher gering
Die deutlich größere Zecke gilt als Überträger des gefährlichen Krim-Kongo-Fiebers, eine virale Infektionskrankheit, die tödlich enden kann. Auch Fleckfieber wird durch diese Zecke übertragen. Ihre bevorzugte Beute sind allerdings nicht Menschen, sondern Wild- und Haustiere, wie zum Beispiel Pferde oder Hunde. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist daher eher als gering einzuschätzen, ein Restrisiko ist aber vorhanden.
Erstmals 2018 entdeckt
Die erste Hyalomma marginatum wurde in Österreich im Oktober 2018 von Medizinern der Vetmeduni Wien in Niederösterreich nachgewiesen. Insgesamt wurden in Österreich bisher elf Exemplare gefunden. Seither ist sie immer wieder gesichtet worden, einige sollen sogar erfolgreich überwintert haben. Generell sind die Funde aber selten, weit mehr dieser Zecken kommen in Deutschland vor. Dort ist 2019 erstmals ein Mensch durch den Stich der afrikanischen Riesen-Zecke an Fleckfieber erkrankt. Die Erreger konnten in dem Schädling nachgewiesen werden. In Österreich ist bislang kein Fall bekannt.