"Keinen leeren Kilometer" dank Potenzialanalyse
Jugendliche müssen sich entscheiden: eine weiterführende Schule oder eine Lehre. Mit 14 Jahren keine leichte Übung. Entscheidungshilfe geben oftmals die Eltern. Doch jährlich kommen neue Berufsbilder und Ausbildungen hinzu. Und was macht nun ein Cybersecurity und welche persönlichen Stärken bringt dieser mit? Eine Antwort darauf wissen die Wenigsten. Daher stiftet das Land Oberösterreich und die Wirtschaftskammer Oberösterreich bereits seit mehr als sieben Jahren eine Potenzialanalyse für Jugendliche. Und die Ergebnisse bisher können sich sehen lasssen: "Mit 3,1 Prozent ist die Jugendarbeitslosenrate in OÖ im Juni noch niedriger als die allgemeine Arbeitslosenrate, die bei 3,3 Prozent liegt. Aktuell können sich 336 lehrstellensuchende junge Menschen eine von 1.674 offene Lehrstellen aussuchen", sagt Wirtschafts- und Arbeits-Landesrat Markus Achleitner. Die sehr guten Zahlen zusammengefasst: Vor wenigen Wochen wurde die 700.000-Beschäftigte-Marke in Oberösterreich druchbrochen.
Potenzial ist wertvoll, Vergeudung weniger
Die Wirtschaft boomt. Doch der anhaltende Fachkräftemangel ist noch immer ein enormer Bremsklotz quer durch alle Branchen. Um junge Menschen (Jugendliche unter 25 Jahren) an die unterschiedlichsten Berufe und Unternehmen heranzuführen, braucht es Aufklärung, Orientierung und Budget. Um noch gezielter Jungedliche ihre Chancen aufzuzeigen wurde das Budget um 34,5 Prozent aufgestockt. Das Land Oberösterreich investiert 1,2 Millionen Euro, davon trägt die Wirtschaftskammer OÖ 40 Prozent. Mit diesen Mitteln können rund 12.500 Potenzialanalysen durchgeführt werden. Dieses Angebot steht ab Herbst nun auch Schülern der 11. Schulstufen in einer AHS kostenfrei zur Verfügung. "Nach der Oberstufe eines Gymnasiums steht einem die Uni-Welt mit rund 3.600 Studienangeboten offen. Gleichzeitig kann aber auch eine Duale Ausbildung oder einer von knapp 270 Lehrberufen ausgewählt werden. Es braucht eine gezielte Berufsorientierung, je nach Stärken, Potenzial und Interessen in einer objektiven Analyse damit Jugendliche kein Lehrgeld bezahlen und auch persönliche Rückschläge hinnehmen müssen", erläutert WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer. Wenn bereits in jungen Jahren, die Neigung zu einem bestimmten Job bestimmt wird und diese mit den individuellen Wünschen des Schülers matcht, dann wird auch die aktuell sehr hohe Quote an Studienabbrechern reduziert. Die Potenzialanalyse ist auch ein volkswirtschaftlicher Gewinn.
Jugend ist optimistisch
Diese Potenzialanalyse ist österreichweit ein einzigartiges Angebot. Die Weiterempfehlungsquote liegt bei 97 Prozent. Auch während der Pandemie konnten einige tausend Stunden an Beratungsgesprächen geführt werden. Via digitaler Testplattform mit Interessens- und Begabungstest sowie dem persönlichen Beratungsgespräch mit einem Arbeitspsychologen erfuhren die Schüler und auch teilweise die Eltern sämtliches über die eigenen Talente, Interessen und Neigungen sowie die passenden Möglichkeiten dazu aus der Berufswelt. Über 63.000 Jugendliche in Oberösterreich wurden bereits bei ihrer Ausbildungsentscheidung unterstützt. Das Team des WKOÖ-Karriere-Centers steht mit Rat und Tat zur Seite.