Industrie: Auch die längste Rezession hat ein Ende
Es sind jene guten Nachrichten, die während des Wahlkampfs trotz der Präsenz Arnold Schwarzeneggers fast untergegangen wären. Die „steirische Eiche“ war im BMW-Werk Steyr Stargast, drehte dort den letzten Gashahn zu und hielt einen Vortrag. Im September startete BMW zudem die Vorserienproduktion für die neue Generation von E-Antrieben. Es ist eine Wette auf einen Hoffnungsmarkt, der 2030 rund 50 Prozent des Absatzes bei BMW ausmachen soll. Der Münchner Konzern nimmt dafür richtig viel Geld in die Hand: Eine Milliarde fließt in den Standort Steyr.
Millionen aus eigener Tasche
Antizyklisch investieren Hueck Folien in Baumgartenberg sowie Plasser & Theurer in Linz. Der globale Technologieführer für Gleisbaumaschinen baut im Linzer Hafengebiet um 60 Millionen Euro eine 12.000 Quadratmeter große Fertigungshalle. Es ist die bisher größte Einzelinvestition in Österreich in der mehr als 70-jährigen Firmengeschichte. Die Investitionssumme kommt vollständig aus privaten Mitteln der Eigentümerfamilie, um das Unternehmen, das in einem Transformationsprozess steht, nicht zu belasten. „Ein Beitrag für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens und ein Commitment für unsere Mitarbeiter, unseren Markt und unsere Kunden“, so CEO Johannes Max-Theurer.
Technologiesprung punktet
8,6 Millionen Euro stellt Hueck Folien für eine neue Bedampfungsanlage im unteren Mühlviertel bereit. Der „Hidden Champion“ produziert Sicherheitsmerkmale für Geldscheine, Basismaterial für Selbstklebeetiketten und Klebebänder sowie Beschichtungen für Möbeloberflächen. Exportquote: 99 Prozent. „Die neue Maschine ist nicht nur Ersatz, sondern ein Technologiesprung. Wenn die Wirtschaft wieder anspringt, dann gibt es die Chance, dass wir am Standort Oberösterreich konkurrenzfähig bleiben. Denn auch die längste Rezession hat ein Ende. Es ist meine tiefste Überzeugung, dass wir nur mit Innovationen auf den Weltmärkten punkten können“, sagt Martin Bergsmann, CEO von Hueck Folien.
Technologiesprung punktet
Gegen den Trend wächst der Rieder Flugzeugzulieferer FACC, der vor 35 Jahren als Ableger von Fischer Ski gegründet wurde. „Bereits 2023 ist FACC um über 20 Prozent gewachsen, im ersten Halbjahr 2024 betrug das Umsatzwachstum circa 24 Prozent. Es wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres ein Konzernumsatz von 438 Millionen Euro erzielt“, sagt CEO Robert Machtlinger. Das Unternehmen hat 13 Standorte weltweit. Im Juni wurde der Ausbau des Werks in Kroatien abgeschlossen. FACC plant mit Kostenvorteilen von circa 20 Millionen Euro pro Jahr bei einer Million
Fertigungsstunden.