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Michael Schiemer und Wolfgang Bayer, LICA
Michael Schiemer und Wolfgang Bayer, LICA
Michael Schiemer und Wolfgang Bayer, LICA
LICA Life Care GmbH

HealthCare-Startups: Gesundes Wachstum

05.05.2022 um 00:00, Jürgen Philipp
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Die Healthcarebranche boomt und auch ihre Startups. Zwei eindrucksvolle Beispiele beweisen, wie man 950.000 Laienpflegern unter die Arme greift oder die Logistikprobleme in den Dentalbranche an der Wurzel packt.

LICA: KI mit Empathie

In Österreich pflegen 950.000 Menschen ihre Angehörigen. Kaum einer von ihnen ist auf diese Challenge vorbereitet. LICA ist angetreten, diese Laienbetreuer digital zu unterstützen und so die Pflegequalität zu erhöhen. Gründer Michael Schiemer weiß wovon er spricht. Er war elf Jahre lang Intensivkrankenpfleger, ist Unternehmer (ATOS) und nun unter die Startup-Gründer gegangen. Gemeinsam mit Wolfgang Bayer, Berater im Gesundheitswesen, gründete er die LICA Life Care GmbH mit Sitz in Regau. Beide wissen, dass unser Pflegesystem auf Dauer nur funktionieren kann, wenn Menschen zu Hause betreut werden.  LICA will  auf digitalem Wege unterstützen. „Wir haben einen Algorithmus entwickelt, der mit einigen wenigen Fragen Struktur in den Pflegealltag bringt. Es sind Fragen wie: Hat dein zu Betreuender ausreichend gegessen und getrunken? Laienbetreuer wissen nicht, dass sie auf so scheinbar triviale Dinge Rücksicht nehmen müssen.“ Gibt es Probleme, wie etwa, dass die zu pflegende Person nicht essen will, bekommt man evidenzbasierte Tipps von der App. Tipps, die von der FH für Gesundheitsberufe zusammengestellt wurden. Fehlinformationen, die es seitens „Dr. Google“ leider oft gibt, werden ausgeschlossen. Schafft man es nicht mehr ohne Professionisten, hilft LICA, einen Profi zu organisieren. Wir haben ein sehr gut ausgebautes Betreuungsnetzwerk, doch meist vergeht viel unnötige Zeit, bis solche Angebote in Anspruch genommen werden.“ LICA ist für Laienbetreuer kostenlos. Die Pro-Version richtet sich an professionelle Pflegekräfte, die so ihren Pflegealltag sauber dokumentieren können.

WeCon Dental: Die legen einen Zahn zu

Der Fachkräftemangel verursacht auch der Dentalbranche Schmerzen. WeCon Dental packte das virulente Logistikproblem von Kronen und Prothesen an der (Zahn)Wurzel. Denn die Zahntechnik-Insiderin Natascha Wachs kennt ein Problem in der Branche: Die Logistik von Zahnprothesen, -brücken und -regulierungen. Hochsensibles und teures Gut, auf das die Patienten sehnlichst warten. Für Philipp Schaufler, zuletzt als Logistikleiter in der Industrie tätig, Grund zur Recherche: „Es gibt in Österreich 3.800 Zahnärzte und nur 580 Dentallabors, die unter einem massiven Personalmangel leiden. Gab es 2011 noch 500 aktive Zahntechnik-Lehrlinge, waren es 2020 mit 230 weniger als die Hälfte. Es bleibt also keine Zeit, um auch noch die Logistik zu organisieren. Der Pain ist es also, die letzte Meile zu organisieren.“ Und da kommt der Developer Markus Szöky ins Spiel, der Erfahrung von Count IT in Hagenberg mitbringt. „Er hat diesen Prozess digitalisiert, sodass wir routenoptimiert die Ware von A nach B bringen können.“ Herkömmliche Botendienste sind noch immer sehr analog organisiert, meist auf Telefonbasis. Die digitale Lösung beschleunigt den Prozess. Sobald der Auftrag gebucht ist, sind wir entweder per Rad oder mit dem Auto schon unterwegs. Das dauert keine Minute. Das wichtigste Kriterium des Kunden ist die Zeitgenauigkeit.“  Obwohl erst im Jänner 2022 gegründet, hat man bereits fünf der 19 Labore in der Stadt Linz als Kunden.

Markus Szöky, Natascha Wachs, Philipp Schaufler
Markus Szöky, Natascha Wachs, Philipp Schaufler, WeCon Dental

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