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Gerhard Leitner Geschäftsführer LIMAK
Gerhard Leitner Geschäftsführer LIMAK
Kneidinger Photography

Strategischer Ansatz ist entscheidend

27.02.2025 um 09:10, Jürgen Philipp
2 min read
Die LIMAK integriert KI als Kompetenzfeld mittlerweile in alle ihre MBA-Programme. Wie Führungskräfte lernen, mit KI umzugehen, lesen Sie hier.

Wie können Unternehmen in dieser Flut an KI-Tools jene finden, die sie wirklich brauchen?
Gerhard Leitner: Die Vielzahl an KI-Tools kann überwältigend wirken. Entscheidend ist ein klarer, strategischer Ansatz, der die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens in den Mittelpunkt stellt. Unternehmen müssen klar definieren, welche Ziele sie mit KI erreichen wollen – sei es Prozessoptimierung, Effizienzsteigerung oder Innovation. Der Schlüssel liegt dabei meist in einer Kombination aus Top-down- und Bottom-up-Ansatz: Use  Cases aus der Belegschaft identifizieren praktische Potenziale, die zu konkreten Business Cases ausgearbeitet werden. ­Diese zeigen auf, welchen Mehrwert – in Zeit oder Geld – KI bringen kann. Wichtig ist der Ansatz vom Problem zur Lösung und nicht, zum KI-Tool eine Lösung zu suchen. Auf Basis dieser Business Cases entscheidet das Management, welche Tools priorisiert und eingeführt werden.

Wie bereitet die LIMAK Unternehmen bzw. Führungskräfte konkret auf KI-Tools vor?
Leitner: Wir haben das Thema in alle unsere MBA-Programme integriert und darüber hinaus ein spezifisches KI-Weiter­bildungsangebot im Rahmen von Intensivkursen (ein bis zwei Tage) entwickelt. Ergänzend dazu veranstalten wir am 11. März eine KI-Konferenz, die Führungskräften wertvolle Einblicke in Anwendungsmöglichkeiten und Best Practices bietet. Neben offenen Programmen unterstützen wir auch Unternehmen gezielt mit maßgeschneiderten Inhouse-Trainings bei der Einführung von KI. Ein wichtiger Bestandteil ist zudem die Sensibilisierung für KI-Anwendungen. Durch praxisnahe Beispiele steigern wir die Awareness und fördern zugleich realistische Erwartungen und Grenzen von KI-Technologien.

Wie schafft man es, als Vermittler von KI-Wissen mit dem enormen und rasanten Wachstum an neuen Funktionen noch Schritt zu halten?
Leitner: Unsere Stärke liegt in der Kombination von wissenschaftlicher und praktischer Expertise. Unsere Faculty ist tief in der Wissenschaft verwurzelt und somit stets am Puls der neuesten Entwicklungen. Gleichzeitig kennen unsere Experten durch ihre Arbeit in Unternehmen die realen Herausforderungen, Bedürfnisse und Unsicherheiten aus erster Hand. Dieser Ansatz ermöglicht es uns, nicht jedem Trend hinterherzulaufen, sondern uns klar zu priorisieren: Wo liegt ­echter Mehrwert, und welche Entwicklungen sind tatsächlich relevant? Unser Fokus liegt darauf, Führungskräfte zu befähigen, Trends kritisch zu bewerten, Relevantes von Unnötigem zu trennen und Technologien gezielt einzusetzen.

Welche Resonanz spüren Sie bei den Unternehmen? Herrscht da ­Euphorie, Skepsis oder gar Ablehnung?
Leitner: Da sehen wir die ­komplette Bandbreite: Es gibt die Vorreiter, die in der KI große Potenziale sehen, sich schon sehr früh damit beschäftigt haben und erste Erfolge vorweisen. Es gibt aber auch einige wenige Unternehmen, die das ­Thema noch nicht im Fokus haben und als „Hype“ sehen. Insgesamt ist eine immer größer werdende Aufgeschlossenheit zu beobachten, wobei die Dynamik stark zunimmt und sich mittlerweile kaum mehr jemand dem Thema verschließt. 

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