Tierschutz-Aktivisten: „Menschenfleisch“ am Teller
Da staunten die Passanten auf weihnachtlicher Shopping-Tour nicht schlecht: Anlässlich des Tages der Tierrechte am 10. Dezember prangert der Verein gegen Tierfabriken einmal mehr an, dass in Österreich Tiere laut Gesetz weiters wie Sachen zu behandeln sind. Um aufzurütteln, haben die Schützer heute, 6. Dezember, am Stephansplatz den Spieß umgedreht und den Menschen als rechtloses Fleischstück fünf hungrigen Tieren auf einem extragroßen Präsentierteller serviert.
Tiere greifen zu Messer und Gabel
Rund um eine zwei Meter große Platte griffen Huhn, Schwein, Kuh & Co. zu überdimensionalen Messern und Gabeln und stürzten sich auf den menschlichen Körper, der symbolisch zum Verzehr freigegeben wurde.
In der Realität wäre die Reduktion von Menschen auf Fleischstücke nicht möglich, weil sie Menschenrechte haben, argumentiert man beim VGT die Aktion mit vertauschten Rollen. Längst überfällige Rechte würden verhindern, dass auch Tiere auf Fleischstücke reduziert und völlig respektlos behandelt werden können.
Obmann Martin Balluch: „Wenn der Hund, der mich begleitet, alleine am Zebrastreifen die Straße überquert, muss kein Auto stehenbleiben. Als Sache hat mein Hund keinen Vorrang gegenüber den Autos, wie ich. Vielmehr ist es so, als hätte ich einen Tisch am Zebrastreifen abgestellt. Die Autos hupen und bleiben nicht stehen, wie ich es erst kürzlich wieder erlebt habe“.
Wertedebatte
Ein Mensch hat einen inhärenten Wert, auch wenn er niemandem nützt, sagt der Tierschützer. Ein Tier hat nur dann einen Wert, wenn es für den Menschen wertvoll ist. „Wird ein Tier, im Gegenteil, nicht nur als wertlos, sondern sogar als schädlich angesehen, wie zum Beispiel die Ratte in der Stadt oder der Fischotter in der Natur, dann wird es ohne jede Rücksicht mit aller Brutalität getötet.“ Für Balluch ist es höchste Zeit, „dass diese anthropozentrische Sicht auf Tiere durch eine respektvollere und objektivere ersetzt wird.“