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Das Protest-Camp am Alten AKH bei Nacht.
Rund hundert Demonstranten haben sich zu einem Protestcamp am Alten AKH Wien zusammengeschlossen.
Rund hundert Demonstranten haben sich zu einem Protestcamp am Alten AKH Wien zusammengeschlossen.
MAX SLOVENCIK / APA / picturedesk.com

Aufruf zu Intifada: Pro-Palästina-Camp an Uni Wien

07.05.2024 um 08:58, Stefanie Hermann
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In Wien ist ein Pro-Palästina-Camp nach US-Vorbild entstanden. In anderen Städten sind die Demonstrationen bereits eskaliert. ÖH und Uni Wien sind entsetzt.

An der Universität Wien ist ein Pro Palästina-Camp entstanden. Rund 100 Personen haben sich in Folge einer Pro-Palästina-Demonstration zu einem Encampment zusammengeschlossen. Als Standort haben sie den Campus am Alten AKH der Uni Wien gewählt.

Internationaler Trend nach US-Vorbild

Wie in den Vereinigten Staaten verurteilen die linksgerichteten Demonstranten die israelischen Angriffe in Gaza. Die in Camps organisierte Form des Protests hat in den vergangenen Wochen an US-Hochschulen für massiven Wirbel gesorgt. Erst letzten Dienstag hat die Polizei ein Protestcamp an der Columbia Universität geräumt. Rund 300 Menschen wurden festgenommen. Auch in Paris musste die Polizei ein Protestcamp räumen. In der Schweiz ist aktuell ein Gebäude an der Universität Lausanne besetzt. Bei den Protesten kam es auch immer wieder zu antisemitischen Vorfällen, in Amsterdam sogar zu gewaltvollen Ausschreitungen.
 

Polizei prüft Parolen

In Wien wurden laut Polizei Zelte errichtet und Transparente gezeigt. Für eine Auflösung gibt es derzeit aber keine Begründung, teilen die Behörden mit. Man prüfe aber die skandierten Parolen und den Inhalt der Transparente. Auf Flyern rufen die Demonstranten unter anderem zur Intifada auf. Zu den Protesten haben Gruppierungen wie "Der Funke" oder "BDS" aufgerufen.

ÖH und Uni Wien distanzieren sich

Sowohl die Universität als auch die Hochschülerschaft distanzieren sich vehement von den Protestanten. Antisemitismus und die Verharmlosung von Terror hätten keinen Platz an der Universität Wien, heißt es in einer Stellungnahme der Uni Wien. Für sachliche Diskussionen auch zu kontroversiellen Themen böten Universitäten ein kritisches Forum. Einseitige Darstellungen, Intoleranz, Rassismus und Antisemitismus dagegen verurteile man in aller Schärfe.

Unsicherheitsgefühl für Juden

Die Proteste würden klar zu einem stärker werdenden Unsicherheitsgefühl von jüdischen Studierenden beitragen, hält die ÖH fest. Den leidenden Menschen in Palästina helfe es nicht, wenn antisemitische Gruppierungen Bedrohungsszenarien für jüdische Personen schaffen. "Das gerade heute an Yom HaShoah, am Holocaust Remebrance Day, Flyer verteilt werden, auf denen zur 'Global Student Intifada', sprich zur Ermordung von Jüd*innen und Israelis aufgerufen wird, ist untragbar", distanziert sich die ÖH. "So sehr man die brutale Kriegsführung der israelischen Regierung auch kritisieren muss, darf dies jedoch niemals dazu führen, dass sich jüdische Menschen nicht mehr sicher fühlen. Echte Solidarität mit der palästinensischen Bevölkerung darf nicht antisemitisch sein."

Polaschek spricht Israel Solidarität aus

Auch Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) betonte, dass es "an Österreichs Universitäten keinen Platz für Antisemiten und Extremisten gibt": "In unserem Land gilt die Freiheit der Wissenschaft, jedoch lassen wir null Toleranz gegenüber jeglicher Form von extremistischen und anti-israelischen Haltungen walten", hieß es in einer der APA übermittelten Stellungnahme. "Ich verurteile daher alle Aktivitäten und Protestaktionen, die Terrorismus relativieren, Hass schüren und Menschen verunglimpfen aufs Schärfste. Als österreichische Bundesregierung gilt unsere volle Solidarität Israel."

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