Lueger-Platz: Prominente fordern Denkmal für Ostbahn Kurti
Der plötzliche Tod von Willi Resetarits sorgt weit über die Kulturszene hinaus für große Betroffenheit. Noch sind tausende Fans in stiller Trauer, doch werden auch schon erste Stimmen laut, die dem Wiener Weltmusiker ein Denkmal setzen wollen. Und damit ist nicht ein Ehrengrab am Zentralfriedhof gemeint.
Umbenennung in Dr. Kurt Ostbahn-Platz?
Eine Liste von Verehrern schlägt in den Sozialen Netzwerken vor, den Ostbahn Kurti so schnell wie möglich auch im Wiener Straßenbild zu verewigen. Der ausgesuchte Platz im Herzen der Stadt dürfte aber für reiflich Diskussionsstoff sorgen.
So will Falter-Chefredakteur Florian Klenk mit vielen Mitstreitern aus der Zivilgesellschaft den Dr. Karl Lueger-Platz vom Stadtplan streichen lassen – und damit gleichsam das ewig beschmierte Denkmal des ehemaligen Bürgermeisters, laut Geschichtsforschung ein ausgewiesener Antisemit, endgültig stürzen. Dafür soll der sozial engagierte Flüchtlings-Freund Willi Resetarits posthum auf ein Podest gehoben werden.
Schauspielerin will Ostbahn-Tafel für Resetarits
Burgschauspielerin Mavie Hörbiger schwebt ein Platz außerhalb der Innenstadt vor. Sie plädiert für einen Schilderwechsel – und damit für viele Gedenktafeln– bei der gleich dreimal im City-Atlas verewigten Ostbahn.
Kein schnelles Straßenschild
Die Debatte um die Umbenennung des Platzes schwillt schon länger – und wird jetzt wohl wieder Fahrt aufnehmen. Ob der Musiker, der sich Zeit seines Lebens für die Schwachen und Benachteiligten unserer Gesellschaft eingesetzt hat, an die Stelle des Populisten tritt, wird aber nicht in einem Schnellverfahren entschieden werden. Denn hier greifen die eisernen Gesetze der Stadt Wien. Demnach dauert es mindestens ein Jahr, bis eine verstorbene Person per Straßennamen verewigt wird.