Derby-Randale: Familienvater ins Koma geschlagen
Inhalt
- Grundlos auf Vater eingeschlagen
- Koma: Blutung im Gehirn
- Polizei bestätigt Vorfall
- 577 Anzeigen & Verletzte
- Vereine verhängen Stadionverbote
Prügelnde Fans, Pyrotechnik und Panik unter den Stadionbesuchern: Am vergangenen Sonntag ist das 343. Wiener Derby zwischen Rapid und der Austria völlig aus dem Ruder gelaufen. Doch auch außerhalb des Stadions haben sich traurige Szenen abgespielt, wie nun bekannt geworden ist. Ein Mann wurde an einer Straßenbahnstation derart schwer verprügelt, dass er im Koma liegt.
Grundlos auf Vater eingeschlagen
Die schockierenden Details rund um das Fußballspiel hat der Sohn des Vaters am Montag mit der Öffentlichkeit geteilt. Auf dem Austria Soccer Board schreibt der Nutzer „green_white“, er habe eine Nacht darüber geschlafen und lange überlegt, ob er den Vorfall öffentlich machen solle oder nicht. Die darauffolgenden Zeilen sind erschütternd: „Als wir kurz nach 21 Uhr bei der S45-Station auf den Zug gewartet haben, hat ein Volltrottl grundlos auf meinen Vater und seinen Freund eingeschlagen.“ Es sei versucht worden, die Situation unter Kontrolle zu bringen, der Täter habe aber dennoch mit Füßen und Händen auf sein Opfer eingeschlagen. Der Vater sei schließlich mit dem Hinterkopf auf den Bahnsteig gefallen.
Koma: Blutung im Gehirn
Sein Vater liege nun mit einer Blutung im Gehirn im künstlichen Tiefschlaf, fährt der Sohn in seinem Bericht fort. „Mir fehlen echt die Worte … Traurig allein, was sich innerhalb des Stadions abgespielt hat. Die Situation danach ist zurzeit einfach nur ein schlechter Traum.“ Er wünsche sich, dass dieser „Mensch nie wieder das Stadion betritt“.
#scrfak @OEFBL @skrapid @LPDWien Kann der Vorfall bestätigt werden? Ich hoffe mal nicht. pic.twitter.com/jr3Ns0Sbdk— SHFG (@SHFG1899) September 23, 2024
Polizei bestätigt Vorfall
Nachdem die Berichterstattung des Sohnes auf X geteilt wurde, hat die Wiener Polizei den schrecklichen Vorfall bestätigt. „Leider ja, diesen Vorfall haben wir bei uns aktenkundig, und die Ermittlungen dazu laufen“, schreibt das LPD unter den Post.
577 Anzeigen & Verletzte
Das Wiener Derby betreffend sind bisher 577 Anzeigen erlassen worden, über 25 Personen sind verletzt worden, ein Polizist konnte seinen Dienst nicht fortsetzen. Eine Person wurde wegen schwerer Körperverletzung festgenommen. Die Polizei hat für den Einsatz mächtig Kritik geerntet, sie sei viel zu spät eingeschritten. „Beim gestrigen Platzsturm ist es der Wiener Polizei gelungen, die Situation in fünf Minuten unter Kontrolle zu bringen. Um 19.04 Uhr hat der erste Fan das Spielfeld betreten, um 19.09 Uhr war kein Unbefugter mehr am Spielfeld und die strafbaren Handlungen beendet“, verteidigt sich die Exekutive gegenüber der APA.
Böller in den Familiensektor schießen und eine riesen Rauferei provozieren. Austria Wien heute eine einzige Schande. pic.twitter.com/tYzPfn5zN4— Florian Klenk (@florianklenk) September 22, 2024
Vereine verhängen Stadionverbote
Nach den Ausschreitungen haben beide Vereine entschiedene Maßnahmen angekündigt. Neben der Verhängung von Stadionverboten für identifizierte Randalierer teilte Rapid mit, dass ein in die Gewaltaktionen verwickelter Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung freigestellt wurde. Trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen ist es Fans gelungen, gefährliche pyrotechnische Gegenstände ins Stadion zu bringen und abzufeuern. Während Rapid und Austria die Vorfälle scharf verurteilten und eine umfassende Aufarbeitung zusagten, zeigt sich auch die Austria-Fanszene selbstkritisch. Sie betonten, dass der Einsatz von Böllern und Pyrotechnik außer Kontrolle geraten sei und kündigten künftig strengere Kontrollen bei Derbys an.