Markenvielfalt im Autohaus Lins
Weekend: Sie sind jetzt Vorarlbergs größter Autohändler Vorarlbergs?
Rudi Lins: Das war nicht mein Kalkül. Wir wollten wachsen und der letztes Jahr in Rankweil eröffnete Standort weist auch darauf hin. Die Übernahme von Bregenz, Dornbirn und Hard war nicht so geplant, aber mit unserem bewährten Team geht es hier dynamisch weiter, wir sind guter Dinge. Prozesse und Abläufe werden angepasst und optimiert, Teambuildingprozesse und Mitarbeiterveranstaltungen können nun nach der Pandemie endlich stattfinden.
Weekend: In welchen Dimensionen bewegt sich das Autohaus Lins?
Rudi Lins: Wir verkaufen jährlich rund 4.000 Neu- und Gebrauchtwagen der Marken Porsche, VW, Audi, Cupra, Seat und Skoda. Cupra ist seit Anfang 2018 eine eigene Marke und findet bei einem designorientierten, sportlichen Publikum, das ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wünscht, viele Fans. Das gesamte Team besteht aus 190 Mitarbeitenden, diese sind vielfach schon sehr lange bei uns beschäftigt. Die Ausbildung im eigenen Haus ist ein großes Thema. Wir bilden in den Lehrberufen KFZ- und Lackiertechnik aus und beschäftigen derzeit 34 Lehrlinge. Übrigens differenzieren wir uns mit unserer 24-Stunden-Nothilfe die durch eigene Mitarbeiter geleistet wird von anderen Anbietern. Zudem sind wir mit unseren Standorten für die meisten in wenigen Minuten erreichbar.
Weekend: Das Berufsbild in der KFZ-Branche hat sich ja sehr gewandelt?
Rudi Lins: Ohne Diagnosegerät und Laptop läuft heute nichts mehr. Schraubenzieher und ölverschmierte Finger gibt es immer weniger. Der Wille zur Weiterbildung und hohe Flexibilität sind immer mehr gefragt. Der Frauenanteil wächst kontinuierlich, wir beschäftigen Spenglerinnen, Lackiererinnen, Mechanikerinnen und Verkäuferinnen.
Weekend: Sind die aktuellen Energiekrisen und Kriege ein Booster für die E-Mobilität?
Rudi Lins: Es ist gut möglich, dass dies für den einen oder anderen den letzten Anstoß gibt. E-Mobilität ist definitiv in Vorarlberg angekommen. Der Marktanteil ist jetzt bereits zweistellig, die Dynamik geht sicher weiter. Derzeit ist der Elektroautomarkt stark von den Firmenkunden getrieben. Aber auch bei den Privatkunden ist er in Bewegung geraten. Es kommen neue Modelle, die Reichweiten steigen laufend, die Ladezeiten werden kürzer und es wird europaweit eine Ladeinfrastruktur aufgebaut. Mit Reichweiten von 500 Kilometern stehen E-Autos herkömmlichen Modellen beinahe nicht mehr nach.
Weekend: Wie gehen Sie mit Lieferschwierigkeiten um?
Rudi Lins: Die Lieferzeiten ändern sich laufend, das ist aktuell bittere Realität. Man kann nur offen und regelmäßig mit den Kunden kommunizieren und Alternativlösungen anbieten. Wir haben eine eigene Vermietung, die zu besonderen Konditionen Überbrückungsmobilität anbietet.Langzeitvermietungen werden zunehmend ein Thema. Das Auto-Abo ist ein neues Geschäftsfeld verschiedener Startups u.a., das wir ebenfalls anbieten. Damit kann ein Auto für 6, 8 oder 12 Monate inkl. Rädern, Vignette, Service und Versicherung gemietet werden.
Zur Person: RUDI LINS
Geschäftsführer Autohaus Lins
- geboren 12. September 1970
- wohnhaft in Bludenz
- Familienstand: verheiratet, 1 Sohn
- Ausbildung: Gymnasium-Matura, Studium Handelswissenschaften an der WU Wien, Konsumgütermarketing bei Bahlsen, Marken- und Produktmanagement bei Nestlé, seit 2006 GF im Autohaus Lins.
- Hobbies: Sport, Skitouren, Skifahren, Langlaufen, Rennradfahren. Joggen, Reisen, Lesen