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ORF/Nationalpark Hohe Tauern

Bartgeier ziehen in Osttirol ihre Kreise

24.02.2015 um 14:55, Alexandra Nagiller
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Totgesagte fliegen wieder: 100 Jahre lang waren Bartgeier in Mitteleuropa ausgestorben. Die Wiederansiedlung des Bartgeiers in den Hohen Tauern gehört zu den populärsten und nachhaltig erfolgreichsten in Europa.

Kilian und Felix, gebürtig aus Spanien und Tschechien, wollen hoch hinaus. Im Mai vergangenen Jahres wurden die beiden Bartgeiermännchen unter reger Aufmerksamkeit im Debanttal bei Lienz im Nationalpark Hohe Tauern in die Freiheit entlassen. Die neu gewonnene Freiheit genießt das gefiederte Duo in vollen Zügen. Seither ziehen sie fleißig ihre Kreise über den Alpenbogen und fliegen auf ihren Touren bis in luftige Höhen von 5000 Metern. Auskunft über aktuelle Positionen geben solarbetriebene Sender mit GPS, mit denen die Greifvögel vor ihren ersten Flugversuchen versehen worden waren.

Ein Projekt, eine Erfolgsstory

Bis heute wurden 200 Bartgeier aus Züchtungen freigelassen – 54 davon im Nationalpark Hohe Tauern. Aktuell sind sechs Bartgeier im Nationalpark Hohe Tauern mit Sendern versehen und liefern aufschlussreiche Daten über ihren Aufenthaltsort. Waren sie einst ein weit verbreiteter Brutvogel der Alpen, so wurden sie später als „Lämmergeier“ gejagt und dermaßen dezimiert, dass um 1910 die Populationen praktisch ausgestorben waren. Ein einzigartiges Artenschutzprojekt, das vor 29 Jahren ins Leben gerufen wurde, hat die Riesenvögel aber wieder heimisch werden lassen: Die Aufzucht im Innsbrucker Alpenzoo und die Wiederansiedelung im Nationalpark Hohe Tauern. Die Wiederansiedelung der Bartgeier ist ein international bestauntes Erfolgsprojekt.

Genau aus diesem Projekt haben auch Felix und Kilian Profit geschlagen. Auf ihrem mühevollen Weg bis zum Leben in Freiheit wurden die gefiederten Herren nahezu Tag und Nacht von ihrem Betreuer Michael Knolleisen begleitet. Das „Erlebnis Österreich“ (Sonntag, 1. März, 16.25 Uhr auf ORF2) zeigt in der Dokumentation "Sie fliegen wieder" einzigartige Naturaufnahmen der einsamen Arbeit des Bartgeierbetreuers und die ersten Flugversuche der zwölf Wochen alten Bartgeierjungen.

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