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Ein Wirbelsturm und dunkle Wolken über dem Grazer Plabutsch
Im Mai ist ein Tornado über den Bezirk Eggenberg gefegt.
Im Mai ist ein Tornado über den Bezirk Eggenberg gefegt.
Screenshot Severin Kann/ X

Schwere Unwetter: Tornado-Alarm über Graz

22.05.2024 um 07:14, Stefanie Hermann
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Die schweren Unwetter haben in Graz zu einem seltenen Wetter-Phänomen geführt. Im Westen der Stadt hat sich über dem Bezirk Eggenberg ein Tornado gebildet.

Es waren schwere Unwetter, die gestern, Dienstag 21. Mai 2024 über den Süden und Südwesten der Steiermark gezogen sind. Graz hat dabei ein besonders seltenes Wetterphänomen erlebt: Ein Tornado hat den Bewohnern im Bezirk Eggenberg einen ordentlichen Schreck versetzt.

Während sich die Steirer wie der Rest Österreichs noch über sonnig-sommerliches Wetter freuen konnten, hat sich das am Dienstag dramatisch geändert. Besonders heftig getroffen hat es den Westen der steirischen Hauptstadt. Gegen 17:15 Uhr hat sich ein Tornado gebildet und über den Bezirk Eggenberg gefegt.
 

Kleiner Tornado

Der Wirbelsturm ist in der Nähe des Bahnhofs entstanden, von wo aus er über den Plabutsch in Richtung Hubertushöhe gefegt ist. Innerhalb weniger Minuten war der Spuk auch schon wieder vorbei.

Laut GeoSphere Austria handelte es sich um "einen kleinen" Tornado. Auf der Skala von F0 bis F13 ist er auf dem untersten Level (F0) einzuordnen. Die Schäden sind zum Glück gering ausgefallen. Einzelne Dächer wurden abgedeckt und Bäume entwurzelt. Die Berufsfeuerwehr Graz ist aufgrund des Tornados und der begleitenden Unwetter rund 30 Mal ausgerückt. Hauptgrund waren Sicherungsarbeiten und das Entfernen umgestürzter Bäume, verletzt wurde niemand.

Zunahme an Tornados unwahrscheinlich

In den letzten Jahrzehnten hat sich das Klima in Graz, ähnlich wie in vielen anderen Regionen, erwärmt. Heißere Sommer und mildere Wintern machen die Atmosphäre feuchter und instabiler – ideale Bedingungen für die Bildung heftiger Gewitter und potenziell auch Tornados. Große Sorgen muss man sich deswegen aber nicht machen. ​

Infografik: 1. Starke Aufwinde in einer Gewitterwolke. 2. Seitenwinde versetzen die aufsteigende Luft in Rotation. 3. Es entsteht ein wirbelnder Wolkenschlauch bis zum Boden. 4. Sog nachströmender Luft kann schwere Schäden verursachen.
Damit ein Tornado entstehen kann, müssen verschiedene Wetterbedingungen aufeinander treffen.

Dass es künftig deutlich mehr Tornados in Graz geben wird, ist eher unwahrscheinlich. Wirbelstürme dieser Art sind in Mitteleuropa generell eher selten. Die meisten Tornados entstehen in den USA aufgrund spezieller geografischer und klimatischer Bedingungen. Regionale Erwärmung und veränderte Windmuster können das Risiko zwar leicht erhöhen. Im Vergleich zu Regionen wie den Great Plains in den USA bleibt es aber gering.

 

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