Spinnen-Alarm: Schwarzbäuchige Tarantel erobert Österreich
Inhalt
- 41 Sichtungen allein 2024
- So erkennt man die Schwarzbäuchige Tarantel
- Nicht töten: Völlig ungefährliche Spinne
Offenbar macht es sich nicht nur die Südrussische Tarantel in Österreich zunehmend gemütlich, auch eine ihrer Verwandten scheint sich hier wohlzufühlen. Immer öfter wird die Schwarzbäuchige Tarantel hierzulande gesichtet, insbesondere in der Steiermark. Die völlig ungefährliche Spinne nimmt aber auch Kurs auf den Westen.
41 Sichtungen allein 2024
2024 sind 41 Sichtungen der Spinnen gemeldet worden – 39 davon mit Fotos, 32 konnten einwandfrei bestätigt werden, erläutert Gernot Neuwirth vom Naturschutzbund Österreich. Seit 2014 konnten insgesamt 105 Spinnensichtungen bestätigt werden: 5 aus Kärnten, 12 aus dem Burgenland und 88 aus der Steiermark. Heuer seien auch Meldungen aus Villach eingegangen, so Neuwirth. „Das alles spricht für eine Ausbreitungstendenz von Südburgenland und der Südsteiermark in Richtung Westen“, prognostiziert der Experte. Grund für die vermehrten Sichtungen könnte einerseits die Tatsache sein, dass die Spinnen gerade auf der Suche nach Winterquartieren sind und der Herbst relativ warm verlaufen ist. Andererseits sind Bürger durch die mediale Berichterstattung auch um einiges aufmerksamer, was Spinnenbeobachtungen angeht.
Schwarzbäuchige Tarantel, musste ihr gerade Hausverbot im Zelt erteilen. pic.twitter.com/T5hYj8Gd0R
— Matthias Venus (@VenusMatthias) July 23, 2023
So erkennt man die Schwarzbäuchige Tarantel
Eigentlich stammt die Schwarzbäuchige Tarantel aus mediterranen Gebieten, mittlerweile findet sie aber auch in Südösterreich ein gemütliches Zuhause. Wie der Name bereits vermuten lässt, ist das auffälligste Erkennungsmerkmal der schwarzgefärbte Bauch. „Der Vorderkörper ist dunkelbraun und hat einen hellgelblichen Mittelstreifen sowie breite Seitenbänder. Das Hinterteil ist eher unscheinbar dunkelbraun gefärbt. Die maximale Körpergröße – ohne Beine – liegt bei 2,5 cm. Damit ist sie etwas kleiner als die Südrussische Tarantel (maximal 3 cm ohne Beine). Eine Verwechslung ist aber ohnehin unwahrscheinlich, da sie unterschiedliche Regionen bewohnen. Die Südrussische Tarantel ist im Osten Österreichs (Wien, Niederösterreich und Burgenland) und die Schwarzbäuchige Tarantel im Süden Österreichs beheimatet.“ Ein genaueres Bild von Letzterer kann man sich in der Fund-Galerie des Naturschutzbundes machen.
Nicht töten: Völlig ungefährliche Spinne
Eine Gefahr für den Menschen stellt die Schwarzbäuchige Tarantel übrigens nicht dar. Daher besteht auch kein Grund, die Tiere zu töten. Im äußerst seltenen Fall, dass man doch gebissen wird, entsteht maximal eine leichte Rötung. Doch was tun, wenn eine der Spinnen im Haus auftaucht? „Am besten mit einem Glas und einem Blatt Papier einfangen und dann in den Garten beziehungsweise nach draußen bringen“, informiert Neuwirth.