Kommentar: FPÖ: Selbstzerstörung in drei Akten
Und das, obwohl diese Geschichte auch als Vorlage für ein antikes Drama herhalten könnte. Erster Akt: Bereits im Februar führte ein Finanzskandal um die damaligen FPÖ-Spitzen dazu, dass Mario Eustacchio und Armin Sippel zurücktreten mussten. Die Klagenfurter Staatsanwaltschaft ermittelt – Hausdurchsuchungen inklusive.
Großes Köpferollen
Im zweiten Akt übernahm die langjährige Gemeinderätin Claudia Schönbacher die Partei und kündigte gemeinsam mit Klubobmann Alexis Pascuttini eine lückenlose Aufklärung an. Der Friede im Gemeinderatsklub währte nicht lange. Ende September wurde Roland Lohr, der unter Eustacchio Finanzreferent der Partei war, vom Klub ausgeschlossen. Diese Vorgangsweise wollte wiederum Landeschef Mario Kunasek nicht ohne Weiteres hinnehmen und gab den Verantwortlichen die Order, Lohr wieder aufzunehmen, was Pascuttini verweigerte. Der Startschuss für den Schlussakt war gefallen. Kunasek schloss Pascuttini aus der Partei aus. Das wollte Schönbacher nicht auf sich sitzen lassen, sprang ihrem Klubobmann zur Seite und wurde – von Herbert Kickl höchstpersönlich – ebenfalls ausgeschlossen. Da nach wurde es wirklich dramatisch: Um weitere chaotische Szenen zu vermeiden, wurde der Stadtparteitag im Landesvorstand kurzfristig ab gesagt und zwei der drei verbliebenen Gemeinderäte ein stimmig rausgeworfen. Vorerst scheint der Vorhang für die Grazer FPÖ gefallen zu sein. Eine Fortsetzung ist nicht ausgeschlossen – der Tragödie zweiter Teil quasi.